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Wegen Coronavirus: Mobile World Congress (MWC) in Barcelona fällt aus


MWC in Barcelona
Coronavirus: Wichtigste Handymesse der Welt abgesagt

Von dpa
Aktualisiert am 13.02.2020Lesedauer: 3 Min.
Ein Arbeiter klebt ein Poster zur Ankündigung der weltgrößten Mobilfunkmesse MWC in Barcelona: Jetzt wurde die Messe wegen des Coronavirus abgesagt.Vergrößern des BildesEin Arbeiter klebt ein Poster zur Ankündigung der weltgrößten Mobilfunkmesse MWC in Barcelona: Jetzt wurde die Messe wegen des Coronavirus abgesagt. (Quelle: Emilio Morenatti/dpa)

Mehr als 100.000 Besucher wurden zum Mobile World Congress (MWC) in Barcelona erwartet, jetzt fällt die Handy-Messe aus. Aus Angst vor dem Coronavirus haben zuletzt immer mehr Aussteller abgesagt.

Die weltweit wichtigste Mobilfunk-Messe MWC fällt in diesem Jahr wegen der Coronavirus-Gefahr aus. Die Veranstalter sagten sie am Mittwochabend ab. In einer Stellungnahme von Messechef John Hoffman hieß es, die weltweite Sorge bezüglich des Ausbruchs der Coronavirus-Krankheit, Bedenken bei Reisen und andere Umstände machten es "unmöglich für die GSMA, an dem Ereignis festzuhalten", teilte die Mobilfunk-Anbieter-Vereinigung (GSMA) mit. Zuvor hatten viele große Aussteller angekündigt, dem für Ende Februar angesetzten Branchentreff fernzubleiben.

Allein am Mittwoch teilten die Deutsche Telekom, Vodafone, der Netzausrüster Nokia und der Smartphone-Hersteller HMD Global mit, dass sie der Veranstaltung fernbleiben würden. Die GSMA, die den Mobile World Congress (MWC) organisiert, berief daraufhin laut spanischen Medienberichten eilig eine Telefonkonferenz ihrer Mitglieder ein.

Immer mehr Aussteller haben der MWC abgesagt

Noch am Wochenende hatte die GSMA betont, die Messe solle trotz der Coronavirus-Sorgen wie geplant vom 24. bis 27. Februar stattfinden – allerdings mit zusätzlichen Schutzmaßnahmen. Die britische Ausgabe des Magazins "Wired" berichtete am Mittwoch, die GSMA habe zunächst versucht, die Behörden der spanischen Provinz Katalonien zu überzeugen, einen Gesundheits-Notstand auszurufen. Das wäre wichtig gewesen, um die Ausgaben von Versicherungen zurückzubekommen. Deswegen hieß es in GSMA-Kreisen laut "Wired UK" anfangs noch, die Messe könnte trotz aller Absagen möglicherweise trotzdem stattfinden, damit man nicht auf den Kosten sitzen bleibt.

Am Ende wurden die Veranstalter aber von der Flut der Absagen überrannt. Allein am Dienstag kündigten der Chipriese Intel, der US-Telekomkonzern AT&T und der chinesische Smartphone-Anbieter Vivo an, dass sie in diesem Jahr dem Mobile World Congress (MWC) angesichts der Coronavirus-Risiken fernbleiben.

MWC erwartete mehr als 100.000 Besucher

Zuvor hatten bereits große Aussteller wie Sony und Amazon, der Telekom-Ausrüster Ericsson, der südkoreanische Elektronikkonzern LG und der Chiphersteller Nvidia abgesagt.

Der MWC gilt als die weltweit wichtigste Veranstaltung der Mobilfunkbranche und ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Die GSMA erwartete zu der Messe in diesem Jahr wieder mehr als 100.000 Besucher und mehr als 2.800 Aussteller. Für Barcelona ist sie auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor – der Effekt für das Gastgewerbe und andere Branchen wird von der GSMA auf nahezu eine halbe Milliarde Euro geschätzt.

Die große Frage für die Zukunft ist nun, ob die Absage erste Risse in die MWC-Erfolgsstory bringt. Denn manche Anbieter könnten ihre Teilnahme an künftigen Events überdenken, wenn sie feststellen, dass ihr Geschäft im Jahr ohne den teueren Messeauftritt keinen Schaden nahm. So markierte die Finanzkrise 2008 den Anfang vom Ende der Computermesse Cebit in Hannover: Viele Aussteller blieben ihr damals fern und kamen auch später nicht wieder. Jetzt beteuerten viele große Player immerhin, sie freuten sich auf die MWC-Ausgabe 2021.

Aussteller ließen sich nicht beruhigen

Die Organisatoren hatten nach den ersten Absagen zunächst noch versucht, die Teilnehmer mit zusätzlichen Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen zu beruhigen. Außerdem sollte allen Reisenden aus der chinesischen Krisenprovinz Hubei der Zugang zum MWC verwehrt werden. Personen, die sich in China aufhielten, sollten den Nachweis erbringen, dass sie das Land vor mindestens 14 Tagen verlassen haben.

Das neuartige Coronavirus forderte auf dem chinesischen Festland bisher nach offiziellen Angaben mehr als 1.100 Todesopfer. Bei mehr als 44.000 Menschen ist eine Infektion mit dem Virus bestätigt, das inzwischen den Namen Sars-CoV-19 erhielt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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