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Finanzaufsicht prüft Smartphone-Bank N26


Service-Probleme
Finanzaufsicht prüft Smartphone-Bank N26

Von rtr
Aktualisiert am 10.04.2019Lesedauer: 2 Min.
Der Gründer der N26 Bank Valentin Stalf: Die BaFin spricht von Mängeln.Vergrößern des Bildes
Der Gründer der N26 Bank Valentin Stalf: Die BaFin spricht von Mängeln. (Quelle: Wolfgang Kumm/dpa-bilder)

Die Finanzaufsicht BaFin hat nach einem Bericht des "Handelsblattes" bei der Berliner Smartphone-Bank N26 erhebliche Mängel festgestellt und Nachbesserungen gefordert. Ein Kritikpunkt: die schlechte Erreichbarkeit bei Betrugsfällen.

Bei einer Sonderprüfung 2018 habe die Bafin unter anderem Missstände bei der Personalausstattung sowie beim Management von ausgelagerten Aufgaben und bei der Technik kritisiert, berichtete das "Handelsblatt". Die Behörde habe die Bank aufgefordert, diese Schwächen schnellstmöglich abzustellen. Andernfalls stehe als Drohung eine Deckelung des Einlagengeschäfts im Raum. Die Bafin lehnte eine Stellungnahme dazu ab.

N26-Chef Valentin Stalf sagte dem "Handelsblatt", er wolle sich zu konkreten Prüfungen nicht äußern. Das Start-up sei aber "in sehr engem Austausch mit der Bafin" und nehme jeden Prüfungsvorgang ernst. "Wenn es bei einer Prüfung Beanstandungen gibt, dann setzen wir Verbesserungsmaßnahmen in Abstimmung mit der Bafin zeitnah um."

Die seit 2015 aktive N26-Bank ist in den vergangenen Jahren sehr schnell gewachsen. Mit einer Bewertung von zuletzt 2,7 Milliarden Dollar gehört es zu den wertvollsten Start-ups in Deutschland und ist damit mehr wert als die im Nebenwerte-Index MDax notierte Aareal Bank. N26 war nach eigenen Angaben zuletzt in 24 europäischen Märkten aktiv und hat über 2,5 Millionen Kunden.

Noch im ersten Halbjahr 2019 will N26 in den USA starten, auch nach Brasilien will die Smartphone-Bank expandieren. Die Finanzaufsicht sei der Ansicht, dass N26 die Strukturen nicht schnell genug an das starke Wachstum angepasst habe, berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf Insider.


Anfang April hatte es Berichte gegeben, nachdem Kunden die Bank nach Betrugsfällen nicht erreichen konnten. Laut dem "Handelsblatt" haben dieses Problem auch andere Banken, wenn sie N26 schnell über Betrugsfälle informieren wollen. Kriminelle hatten mehrere Konten bei N26 leer geräumt, in einem Fall ging es um 80.000 Euro. Betroffene Kunden berichteten, sie hätten keine Informationen erhalten. N26 hatte laut "Handelsblatt" im August 2018 die Telefonhotline eingestellt, und der Kunden-Chat nicht mehr rund um die Uhr besetzt.

Warnung vor Phishing-Mails

Verbraucherschützer warnen aktuell verstärkt vor Phishing-Mails, die angeblich im Namen der N26-Bank verschickt werden. Angeblich sollen Kunden damit ihr Bankkonto bestätigen können. Tatsächlich versuchen aber Kriminelle mit gefälschten E-Mails, Links und Webseiten an die Bankdaten von Nutzern zu kommen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
  • Eigene Recherche
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