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Kampf um 5G-Frequenzen: Gebote liegen jetzt bei mehr als sechs Milliarden Euro


Kampf um 5G-Frequenzen
Gebote liegen jetzt bei mehr als sechs Milliarden Euro

Von reuters, dpa
Aktualisiert am 24.05.2019Lesedauer: 10 Min.
Broschüren zeigen das Logo der Deutschen Telekom: Derzeit läuft die Versteigerung der 5G-Mobilfunkfrequenzen, an der sich die Telekom beteiligt.Vergrößern des Bildes
Broschüren zeigen das Logo der Deutschen Telekom: Derzeit läuft die Versteigerung der 5G-Mobilfunkfrequenzen, an der sich die Telekom beteiligt. (Quelle: Wolfgang Rattay/File Photo/reuters)

Vier Anbieter kämpfen derzeit mit Milliarden um die begehrten 5G-Mobilfunkfrequenzen. Die Gebote und Runden erreichen Rekordwerte. Die Teilnehmer sind alles andere als glücklich darüber. Alle Infos im Newsblog.

24. Mai 2019: Gebote liegen jetzt bei mehr als sechs Milliarden

Nach mehr als 400 Runden hat die Summe aller Gebote die 6-Milliarden-Marke überschritten. Experten hatten mit Einnahmen von bis zu fünf Milliarden Euro gerechnet. Warum die Auktion weiter geht und warum das zum Problem werden könnte, erklärt dieser Artikel.

9. Mai 2019: Telekom-Chef kritisiert den "deutschen Weg"

Telekom-Chef Tim Höttges hat die Bedingungen der bereits seit fast zwei Monaten laufenden deutschen Auktion um 5G-Mobilfunkfrequenzen scharf kritisiert. "Ich frage mich, ob es wirklich richtig war, dass 100 Megahertz für Unternehmen außerhalb der Telekombranche reserviert wurden", sagte der Manager am Donnerstag in einer Telefonkonferenz in Bonn.

Würden weniger Frequenzbereiche für sogenannte regionale Campusnetze zurückgehalten, hätte die Auktion schon lange vorbei sein können, sagte Höttges. "Man hat hier ein Design gewählt, dass einem deutschen Weg entspricht", kritisierte er die Bietregeln. Diese seien entgegen der Beteuerung von Politikern so ausgestaltet, dass der Staat möglichst hohe Einnahmen erziele.

Die Bundesnetzagentur hat für regionale Mobilfunknetze, die etwa von großen Konzernen betrieben werden, einen aus Sicht der Telekomkonzerne zu großen Teil des verfügbaren Frequenzspektrums reserviert. Derzeit herrscht bei der Frequenzauktion ein regelrechter Patt, es geht nur noch in Minischritten voran.

Die Summe der Zahlungsverpflichtungen für die vier Teilnehmer Deutsche Telekom, Vodafone, Telefonica Deutschland und 1&1 Drillisch liegt aktuell bei fast 5,7 Milliarden Euro.

Die Telekom werde trotz der Ausgangslage bei der Auktion weiter fleißig mitbieten und das Frequenzspektrum bekommen, dass sie brauche, fügte Höttges hinzu.


Höttges wiederholte die Kritik, das für die Lizenzen zu zahlende Geld fehle letztlich beim Netzausbau. "Mit dem derzeit auf dem Tisch liegenden Geld hätten schon fast 50.000 Mobilfunkmasten in Deutschland gebaut werden können", sagte er. Besser gelaufen sei die Versteigerung in Österreich, wo sie nach drei Wochen vorbei gewesen und den Konzern im Verhältnis auch deutlich günstiger gekommen sei. "Die Symbiose Politik und Unternehmen hat in Österreich hervorragend funktioniert."

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24. April: Versteigerung geht weiter: neue Rundenrekord

Am Mittwochmorgen summierten sich nach Angaben der Bundesnetzagentur die Höchstgebote auf 5,372 Milliarden Euro nach 225 Runden – so viele Bieterrunden gab es noch nie bei einer Mobilfunkauktion in Deutschland.

Der bisherige Höchstwert aus dem Jahr 2010 lag bei 224 Runden. Damals kamen aber nur 4,385 Milliarden Euro in die Staatskasse. 2010 konkurrierten ebenfalls vier Wettbewerber um Frequenzblöcke, allerdings hielt sich der später von Telefónica/O2 übernommene Provider E-Plus eher zurück und gab relativ wenig Geld aus.

Die jetzige Nummer vier hinter den drei etablierten Netzbetreibern Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica, der Neuling Drillisch, erweist sich beim aktuellen Wettbieten hingegen als ausgabefreudig und sorgt mit dafür, dass sich die Preise in die Höhe schrauben. Allerdings ging zuletzt nur minimal voran – in jeder Runde gab es nur auf einen der 41 Blöcke ein neues, geringfügig höheres Gebot. Der Überbotene sicherte sich daraufhin in der nächsten Runde einen anderen Block.

Die Frequenzen sind inzwischen teurer als erwartet: Externe Fachleute waren nur von Staatseinnahmen von drei bis fünf Milliarden Euro ausgegangen. Mit dem Geld will der Bund den Glasfaser-Ausbau auf dem Land und andere Breitband-Angebote fördern. Die Ausbauauflagen für die Netzbetreiber sind streng. Bis Ende 2022 sollen 98 Prozent der Haushalte sowie wichtige Verkehrsstrecken mit schnellem mobilen Internet versorgt werden.

17. April Rekordwert erreicht: 5,32 Milliarden Euro

Die Versteigerung der 5G-Mobilfunkfrequenzen hat vier Wochen nach ihrem Start an Fahrt verloren. Nach der 200. Auktionsrunde summierten sich die Höchstgebote am Dienstagmorgen auf 5,32 Milliarden Euro, wie aus der Webseite der Bundesnetzagentur hervorgeht.

Damit liegen die Erlöse für den Staat bereits deutlich höher als in den vorangegangenen großen Auktionen: 2010 waren es 5,08 Milliarden Euro und 2015 nur 4,39 Milliarden Euro. Mit dem Geld soll der Glasfaser-Ausbau auf dem Land gefördert werden. Externe Fachleute waren vor Auktionsbeginn von Einnahmen zwischen drei und fünf Milliarden Euro ausgegangen.

Das aufwendige Verfahren am Mainzer Technik-Standort der Bundesnetzagentur könnte bald zu Ende gehen. Dafür spricht, dass in den vergangenen Runden nur wenige neue Höchstgebote dazukamen. Sicher ist das aber keineswegs, die Auktion könnte auch wieder anziehen.

Teilnehmer sind die drei bisherigen Netzbetreiber Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica (O2) sowie der Neueinsteiger Drillisch. Die Ausbauauflagen für die Netzbetreiber sind streng. Bis Ende 2022 sollen 98 Prozent der Haushalte sowie Autobahnen und andere Strecken mit schnellem mobilen Internet versorgt werden.

10. April Auktion spült mehr Geld in die Staatskasse als gedacht

Die Versteigerung von 5G-Mobilfunkfrequenzen hat eine weitere Milliardenmarke durchbrochen - damit wird sie mehr Geld einbringen als angenommen. Die Summe an Höchstgeboten und Zahlungsverpflichtungen wegen zurückgezogener Gebote stieg am Mittwochnachmittag auf gut 5 Milliarden Euro, wie aus der Webseite der Bundesnetzagentur hervorgeht. Externe Fachleute waren vor Auktionsbeginn von Einnahmen zwischen drei und fünf Milliarden Euro ausgegangen.

Es war bereits die 167. Auktionsrunde seit dem Start vor mehr als drei Wochen. Teilnehmer sind die drei bisherigen Netzbetreiber Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica (O2) sowie der Neueinsteiger Drillisch.

Ein Ende der laufenden Versteigerung ist nicht absehbar - zwischenzeitlich hatte es fast schon eine Flaute an Geboten gegeben, was auf ein Ende der Auktion hindeutete. Doch die Versteigerung nahm wieder an Fahrt auf - der Bund darf also mit einer kräftigen Finanzspritze rechnen. Das Geld will er in die Digitalisierung stecken, etwa in den Glasfaserausbau auf dem Land. Allerdings sind die Staatsannahmen umstritten - Kritiker wie die Gewerkschaft Verdi monieren, damit würden den Firmen Finanzmittel entzogen, die sie zum Netzausbau bräuchten.

Die Ausbauauflagen für die Netzbetreiber gelten als besonders streng. Bis Ende 2022 sollen 98 Prozent der Haushalte sowie Autobahnen und andere Strecken mit schnellem mobilen Internet versorgt werden.

8. April: Vier Milliarden-Grenze geknackt

Die Auktion wird wie erwartet zum lukrativen Geschäft für den Staat. Die Höchstgebote der Telekommunikationsunternehmen summierten sich am Montag auf etwas mehr als vier Milliarden Euro, wie aus der Webseite der Bundesnetzagentur hervorging.

Die Versteigerung hatte vor knapp drei Wochen am Mainzer Technik-Standort der Behörde begonnen. Teilnehmer sind die drei bisherigen Netzbetreiber Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica (O2) sowie der Neueinsteiger Drillisch.

Externe Fachleute waren vor Auktionsbeginn von Einnahmen zwischen drei und fünf Milliarden Euro ausgegangen. Ein Ende der laufenden Versteigerung ist noch nicht absehbar. Bei der letzten großen Frequenzauktion 2015 waren es rund 5 Milliarden Euro. Der Bund will das Geld in die Digitalisierung stecken, etwa in den Glasfaserausbau auf dem Land.

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Die Ausbauauflagen für die Netzbetreiber gelten als besonders streng. Bis Ende 2022 sollen 98 Prozent der Haushalte sowie Autobahnen und andere Strecken mit schnellem mobilen Internet versorgt werden.

5. April 1&1 Drillisch legt nochmal nach

In die 5G-Frequenzauktion ist neue Dynamik gekommen: "Das Feuer, das gestern in der Auktion ausgebrochen war, ist heute zu einem Flächenbrand geworden. Der Streit um einen der 41 Blöcke eskalierte, so dass die Preise wieder rapide stiegen", sagte Professor Vitali Gretschko vom Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung der Webseite "golem.de". Am Ende der Bieterrunde Nummer 133 wurden 3,38 Milliarden Euro erreicht.

4. April: Drei-Milliarden-Euro Grenze geknackt

Bei der Versteigerung der Frequenzen für den neuen Mobilfunkstandard 5G in Mainz bieten die Unternehmen mittlerweile mehr als drei Milliarden Euro. Am Donnerstag gaben die Deutsche Telekom, Vodafone, Telefónica (O2) und United Internet (1&1) in der 127. Runde Gebote über insgesamt 3,06 Milliarden Euro für die 41 Frequenzpakete ab. Die Versteigerung läuft seit dem 19. März unter strengen Sicherheitsvorkehrungen bei der Bundesnetzagentur.

Vertreter der Unternehmen geben in getrennten Räumen in einem abgeschirmten Netzwerk gleichzeitig ihre Gebote für die Blöcke ab. Eine Auktionsrunde dauert maximal eine Stunde. Die Auktion läuft so lange, bis es für keinen Block mehr ein höheres Gebot gibt. Das kann hunderte Runden und mehrere Wochen dauern.

Bei der Versteigerung 2015 lagen die Einnahmen nach 181 Bieterrunden bei fünf Milliarden Euro. 2010 brauchten die Bieter 224 Runden. Die Frequenzen gingen letztlich für 4,4 Milliarden Euro an die Höchstbietenden. Im Jahr 2000 waren sogar mehr als 50 Milliarden Euro zusammengekommen.

Die derzeit zum Verkauf stehenden Frequenzen eignen sich insbesondere für die Versorgung von Innenstädten und Industrieanlagen. Es wird noch Jahre dauern, bis der neue Mobilfunkstandard in der Breite ankommen wird. 5G verspricht eine mindestens zehn Mal höhere Datenübertragungsrate als der bisherige Standard LTE sowie deutlich geringere Reaktionszeiten.

3. April: 5G-Auktion auf der Zielgeraden

Die Versteigerung der Frequenzen für den neuen Mobilfunkstandard 5G neigt sich dem Ende zu. Aktuell wird nur noch für einen Frequenzblock geboten, wie aus den von der Bundesnetzagentur zur Verfügung gestellten Informationen am Mittwoch hervorging. Nach bislang 116 Runden sind von den Auktionsteilnehmern Höchstgebote über rund 2,35 Milliarden Euro eingegangen. Bliebe es in diesem Rahmen, wäre das deutlich weniger als erwartet. Analysten hatten für die aktuelle Auktion mit Einnahmen von rund drei Milliarden Euro für den Bund gerechnet. Frühere Versteigerungen haben dem Bund viele Milliarden Euro in die Kassen gespült und dauerten drei bis sechs Wochen.

5G soll den Weg für neue Schlüsseltechnologien wie autonomes Fahren und Industrie 4.0 ebnen. An der Auktion nehmen die Deutsche Telekom, Telefonica Deutschland, Vodafone und die United-Internet-Tochter 1&1 Drillisch teil. Die Auktion läuft seit dem 19. März. Insgesamt werden 41 Frequenzpakete im 2-Gigahertz-Band sowie im 3,6-Gigahertz-Band zugeteilt.

1. April: Firmen bieten viel Geld für 5G-Blöcke

Die Auktion von 5G-Mobilfunkfrequenzen spült wie erwartet mehrere Milliarden Euro in die Staatskassen. Die Höchstgebote der vier teilnehmenden Firmen durchbrach am Montagnachmittag in der 100. Versteigerungsrunde die Zwei-Milliarden-Marke, wie aus der Webseite der Bundesnetzagentur hervorgeht. Bei der Auktion ist noch kein Ende absehbar – sie könnte noch mehrere Wochen andauern. Experten schätzen die Gesamterlöse für den Staat auf drei bis fünf Milliarden Euro. Der Bund will das Geld in die Digitalisierung stecken.

Neben den Netzbetreibern Telekom, Vodafone und Telefónica nimmt auch der Neueinsteiger Drillisch teil. 5G steht für 5. Mobilfunkgeneration, der Technologiestandard ist vor allem für die Industrie sehr wichtig.

Besonders begehrt sind 2-Gigahertz-Frequenzblöcke, deren Höchstgebote bei bis zu 109 Millionen Euro lagen. Bei den 3,6-Gigahertz-Blöcken, die eine geringere Reichweite haben, lag das Maximalgebot nur bei 51 Millionen Euro. Alle vier Firmen hatten eine Vielzahl an Höchstgeboten auf die insgesamt 41 Blöcke abgegeben. Wer die Nase vorn hat, lässt sich noch nicht sagen, da jedes Gebot jederzeit noch überboten werden kann.

19. März, 12 Uhr: Bei erster 5G-Auktionsrunde Gebote über 288 Mio Euro eingegangen

Bei der ersten Runde der mit Spannung erwarteten 5G-Auktion sind Angebote über insgesamt 288 Millionen Euro eingereicht worden. Das teilte die Bundesnetzagentur am Dienstag auf ihrer Internetseite mit. Der mit Abstand größte Teil davon entfällt auf die United-Internet-Tochter Drillisch, die erstmals an einer Frequenzversteigerung teilnimmt. Bei dem Verfahren, das seit dem Vormittag unter strengen Sicherheitsvorkehrungen in Mainz läuft, sind auch die Deutsche Telekom, Telefonica Deutschland und Vodafone mit von der Partie. Frühere Versteigerungen haben dem Bund mehrere Milliarden in die Kassen gespült und dauerten drei bis sechs Wochen.

19. März, 10 Uhr: 5G-Auktion gestartet

Mit dem Start der Auktion von 5G-Mobilfunkfrequenzen an diesem Dienstag (10 Uhr) kann der Bund auf milliardenschwere Zusatzeinnahmen hoffen. Fachleute rechnen mit drei bis fünf Milliarden Euro. Damit könnten die Erlöse unter den Einnahmen der Versteigerung von 2015 liegen, als die Telekommunikationsfirmen insgesamt 5,1 Milliarden Euro an den Staat zahlten. Der Bund will die Einnahmen in die Digitalisierung stecken, etwa in bessere Technik an Schulen.

Grund für die gedämpften finanziellen Erwartungen: Die Ausbauregeln sind aus Sicht der Telekommunikationsbranche sehr streng. Bis Ende 2022 sollen 98 Prozent der Haushalte je Bundesland mit schnellem Internet versorgt werden, zudem gibt es Pflichten für den Ausbau an Autobahnen, Bundesstraßen und anderen Strecken.

Positiv auswirken für die Staatskasse könnte sich hingegen die Tatsache, dass ein Neueinsteiger seinen Hut in den Ring wirft – das Unternehmen Drillisch, eine Tochter des rheinland-pfälzischen Konzerns United Internet, will zum Netzbetreiber aufsteigen. Dadurch könnte sich doch noch ein Bieterkampf mit relativ hohen Preisen entwickeln. Die Versteigerung dürfte mindestens drei Wochen dauern. Zuständig ist die Bundesnetzagentur, die Bonner Regulierungsbehörde führt die Auktion an ihrem Technikstandort in Mainz durch.

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Das Kürzel 5G steht für 5. Mobilfunkgeneration. Die Übertragungsrate ist etwa 100 Mal so schnell wie sein Vorgänger 4G, auch LTE genannt. Vor allem für die Industrie spielt 5G eine große Rolle. Privatpersonen dürfte hingegen 4G/LTE für die meisten mobilen Anwendungen reichen.

Bundesnetzagentur muss weitere Kritik einstecken

Die Telekommunikationsbranche beteiligt sich nur widerwillig an dem Verfahren. Die Auktion sei zwar "der bislang wichtigste Meilenstein auf Deutschlands Weg in das 5G-Zeitalter", sagte der Präsident des Branchenverbandes Bitkom, Achim Berg. Er bemängelte aber überzogene Ausbauregeln und ein "Auflagenkorsett", das die Wirtschaftlichkeit der geplanten Investitionen infrage stelle. Damit vertrat Berg den Standpunkt der Netzbetreiber Deutsche Telekom, Bitkom und Vodafone, die Mitglieder der Bitkom sind.

Zu Beginn der Auktion um 10 Uhr drückt Behördenchef Jochen Homann symbolisch den Knopf einer alten Uhr, die schon im Jahr 2000 im Einsatz war: Damals nahm der Bund rund 100 Milliarden D-Mark ein für UMTS-Frequenzen (3G). Im Rückblick war das viel zu viel – der Branche fehlte dadurch Geld für die Investitionen und es entstanden Funklöcher, unter denen Deutschland als Mobilfunkstandort bis heute leidet. Bei den nächsten Auktionen pendelten sich die Einnahmen bei grob gesagt fünf Milliarden Euro ein, also nur noch ein Zehntel.

So schnell ist der Download einer 300 Megabyte großen Datei

Die Gewerkschaft Verdi forderte eine Verschiebung der Versteigerung. Sie hält es für unpassend, dass der Bund überhaupt Geld bekommt für die Frequenzen. "Das Geld, das für die Auktion ausgegeben wird, kann nicht mehr in die Infrastruktur gesteckt werden", sagte der zuständige Verdi-Mann Christoph Heil. Stattdessen sollten die Frequenzen besser den drei bisherigen Netzbetreibern Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica überlassen werden, die sich im Gegenzug zu weitreichendem Ausbau verpflichten sollen – dafür hätten sie dann ja Geld, da sie bei der Auktion nicht tief in die Tasche greifen mussten, so die Argumentation von Verdi.

Der Gewerkschafter warnte vor jahrelangen Verzögerungen beim Netzausbau, da Banken und Investoren angesichts von Risiken möglicherweise nicht bereit wären zur Finanzierung.

Die Bundesnetzagentur zeigte sich unterdessen unbeeindruckt von derlei Kritik – aus ihrer Sicht sind die Regeln für den Netzausbau ausgewogen. So sehen das auch Experten wie Professor Torsten Gerpott von der Universität Duisburg-Essen.

Unlängst bekam die Behörde zudem Rückenwind vom Kölner Verwaltungsgericht, das Eilanträge von den drei Netzbetreibern und von Freenet ablehnte. Sogenannte Hauptsacheverfahren sind zwar weiterhin anhängig bei dem Gericht, allerdings gelten sie nach dem deutlichen Fingerzeig des Gerichts als wenig chancenreich.

Verwendete Quellen
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