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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Wachrütteln statt Selbstdarstellung Wie Nutzer die "10 Year Challenge" sinnvoll machen
Ein neuer Vorher-Nachher-Trend zeigt gleichzeitig Stärken und Schwächen der sozialen Netzwerke. Manche User nutzen die "10 Year Challenge" für eine wichtige Botschaft. Andere verschenken persönliche Daten.
Ein neuer Trend beschert Facebook, Twitter und Instagram Nutzerdaten. Etliche User stellen derzeit alte und neue Selfies nebeneinander. Unter dem Hashtag #10YearChallenge zeigen auch Promis wie Daniela Katzenberger, wie sie vor zehn Jahren ausgesehen haben. Doch Datenschützer warnen: Unternehmen könnten die Bilder nutzen oder kaufen, um damit automatische Gesichtserkennungssoftware zu trainieren.
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Diese Vorwürfe streitetet Facebook ab. Mit der "10 Year Challenge" habe das Unternehmen nichts zu tun. User hätten den Internet-Hype begonnen, schrieb das Team auf Twitter. "Es beweist den Spaß, den Menschen auf Facebook haben und das ist alles", antwortete das Unternehmen auf den kritischen Kommentar eines Journalisten.
Nutzer bestimmen, wie Trends funktionieren
Genau darin liegt das Dilemma: Trends in den sozialen Netzwerken funktionieren nur, wenn Nutzer dabei mitmachen. Die "10 Year Challenge" ist ein geeigneter Trend, den jeder mitmachen kann. Sie ist politisch und gesellschaftlich unverfänglich. Darum funktioniert sie weltweit – von Thailand bis nach Deutschland.
Doch wie ein Hashtag interpretiert wird, liegt vor allem in der Hand der Nutzer. Ein Foto von vor zehn Jahren mit einem Aktuellen vergleichen? Das geht auch ohne Selbstdarstellung, entschieden manche. Das Hashtag blieb, doch schon bald tauchten neue Vorher-Nachher-Bilder im Internet auf. Sie zeigen einen abgemagerten Eisbären, ein sterbendes Korallenriff oder einen abgeholzten Regenwald.
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So kann Klimawandel aussehen
Diese Beiträge gaben dem Hashtag einen neuen Sinn – weg von der Selbstdarstellung, hin zur Weltdarstellung. "Die einzige 10-Year-Challenge, die von Bedeutung ist", schrieb User Abealhsm unter das Bild eines abgemagerten Eisbären. Da schlossen sich so einige Promis an, darunter Heidi Klum und Mesut Özil. Beide haben Bilder von Gletschern und Eisschollen gepostet. Mit dem Kommentar: "Die einzige 10-Year-Challenge, die uns interessieren sollte".
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Die Bilder zeigen, wie sich die Welt vor allem durch den Eingriff der Menschen und den Klimawandel verändert hat. Sie sollen aufrütteln. Gleichzeitig gibt der Trend ein wichtiges Signal: Nutzer können in den sozialen Netzwerken auf verschiedene Weisen Klicks verdienen. Bei der #10YearsChallenge können sie das entweder mit den eigenen Daten – oder mit einer besonderen Botschaft.