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Faltbare Smartphones: Diesen Trend können Sie knicken


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Neue Samsung-Vision
Falt-Smartphones? Diesen Trend können Sie knicken

MeinungEin Kommentar von Helge Denker

09.11.2018Lesedauer: 2 Min.
FlexPai-Smartphones des chinesischen Herstellers Royole. Jetzt hat auch Samsung ein Gerät mit klappbarem Display angekündigt.Vergrößern des Bildes
FlexPai-Smartphones des chinesischen Herstellers Royole. Jetzt hat auch Samsung ein Gerät mit klappbarem Display angekündigt. (Quelle: Michael Liedtke/ap)

Endlich: Samsung hat das lang versprochene, faltbare Smartphone angekündigt. Schnell wird ein neuer Trend ausgerufen. Ich bin da sehr skeptisch. So wird das kein Massenprodukt. Und das hat einen ganz einfachen Grund.

Das biegsame Display sei "die Basis für das Smartphone für Morgen", so Samsung-Manager Justin Denison bei der Präsentation des Prototypen in San Francisco. Das wird es sicherlich nicht.

Klar, Smartphones werden immer dünner. Das faltbare Smartphone wurde über viele Jahre immer wieder angekündigt. Nun hat Samsung endlich einen Entwurf vorgestellt. Wann das Gerät auf den Markt kommt, ist noch unklar.

Samsung knapp zuvorgekommen war ein ebenfalls biegsames Modell von Royole, einem bisher unbekannten chinesischen Hersteller. Deren Modell sieht aus wie ein zu dick geratenes, leuchtendes Portemonnaie. So wird das garantiert kein Massenprodukt.

Schaut man genau hin, nutzt Samsungs Modell einen kleinen Taschenspielertrick: Denn der Samsung-Prototyp hat zwei Displays, die sich optisch zu einem zusammenfügen.

Smartphones zum Aufklappen mit zwei Displays gab es übrigens schon einmal, Ende der 90er-Jahre. Die ersten hießen "Communicator", waren über 800 Gramm schwer, von Nokia und sündhaft teuer. Nach dem Aufklappen konnte man auf einer Mini-Tastatur Texte tippen und – kein Scherz – Faxe verschicken. Das war praktisch damals, vor fast 30 Jahren.

Der Wunsch nach mehr Display hält sich in Grenzen

Heute brauchen wir längst keine echten Tasten mehr, wir tippen auf Touch-Displays, auch ein Vier-Zoll-Bildschirm bietet dafür genügend Platz. Und mit HD-Auflösung und 5,5 Zoll Display lassen sich sehr bequem unterwegs Filme schauen. Der Wunsch nach noch mehr Display auf kleinem Raum auf einem mobilen Gerät hält sich in Grenzen. Die Verkaufszahlen von Tablets gehen seit Jahren zurück.

Und es gibt noch einen Grund gegen immer dünnere Displays und Smartphones: Sie werden an einem bestimmten Punkt ZU dünn, verbiegen sich und bewegen sich beim Antippen. Geräte, die wir ständig mit uns herumtragen, müssen aber stabil genug für den Alltag sein. Nicht umsonst greift man beim Handykauf fast automatisch zu einer schützenden Hülle oder zum stoßdämpfenden Rahmen, genannt "Bumper". Mehr Stabilität ist wichtig, nicht mehr Flexibilität.


Das faltbare Smartphone, es kommt um Jahre zu spät. Vor der Erfindung des Touchscreens hätte es eine Chance gehabt, heute ist es eher eine nette Technikspielerei. 45 Prozent der t-online.de-Leser sehen das genauso, 39 Prozent wollen es haben und 16 Prozent sind unentschieden.

In diese Ecke gehören übrigens auch die "digitale Zeitung" mit "elektronischer Tinte" und das eingebaute Display im Badezimmerspiegel. Nette Ideen, technisch aufwendig und komplett überflüssig.

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