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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Edel und praktisch Sonys XZ3 fotografiert fast von alleine
Schon zum dritten Mal in diesem Jahr hat Sony ein neues Premium-Smartphone vorgestellt, dieses Mal auf der IFA in Berlin. Mit dem XZ3 setzen die Japaner die Xperia-Reihe fort – und verpassen ihr ein edles Update.
Sony ist nicht zu bremsen: Mit dem XZ3 werfen die Japaner nun schon zum dritten Mal in diesem Jahr ein neues Luxus-Smartphone auf dem Markt. Und das, obwohl die Verkaufszahlen bei den bisherigen Modellen eher mau waren.
Rein technisch muss sich Sony hingegen nicht vor der Konkurrenz verstecken. Ganz im Gegenteil: In Sachen Kamera- und Videotechnik gilt der Konzern als Vorreiter. Videos in Zeitlupe mit 960 Bildern pro Sekunde (frames per second/fps) und Full-HD-Qualität aufnehmen – bei Sony war das schon 2017 Standard. Das hielt den Marktführer Samsung jedoch nicht davon ab, ein Jahr später die Super-Zeitlupe als Neuheit auf dem Galaxy S9 zu verkaufen.
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Doch zurück zu Sony: Gerade einmal sechs Monate ist es her, dass Sony auf dem Mobile World Congress in Barcelona das XZ2 enthüllte. Im Sommer schickte der Konzern sogar noch eine Premium-Version hinterher. Jetzt setzt das Unternehmen die hochwertige Xperia-Reihe mit dem XZ3 fort, verpasst ihr aber ein sichtbares Design-Update. Das neue Modell stand im Zentrum der Pressekonferenz von Sony auf der IFA. Sony Mobile Chef Mitsuya Kishida bekam die meiste Zeit eingeräumt, das Android-Flaggschiff vorzustellen.
Im Unterschied zum Vorgängermodell verzichtet Sony dieses Mal auf eine kleinere "compact"-Version. Stattdessen erscheint das XZ3 in Einheitsgröße mit einem sechs Zoll großen Bildschirm. Das seitlich gewölbte Edge-Display erinnert an die Samsung Galaxy-Modelle. Erstmals leistet sich Sony dabei ein OLED-Panel, dessen Anzeige scharf und leuchtstark ist.
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Auch auf Software-Seite gibt es ein paar Neuerungen. Beim Betriebssystem hat Sony gleich einmal auf das nagelneue Android Pie gesetzt, was viele Käufer freuen dürfte. Die Kamera-App wurde komplett um-modelliert und startet jetzt vollautomatisch, wenn man das Handy zückt und in der typischen Fotografier-Pose vors Gesicht hält. Die Bewegungssensoren im Smartphone erkennen das nämlich und erahnen die Intention des Nutzers. Diese "Smart Launch" genannte Foto-Funktion stellt ein witziges Detail dar. Alternativ lässt sich die Kamera-App auch durch einen Knopf an der Seite öffnen.
Ansonsten bleibt Sony dem Xperia-Design weitgehend treu. Wie schon beim Vorgänger besteht die Rückseite aus Glas. Leider sieht das nur solange schick aus, bis man das Smartphone in die Hand nimmt und zwangsläufig Fingerabdrücke auf der glänzenden Oberfläche hinterlässt. Auch bei der Positionierung von Kameralinse und Fingerabdrucksensor macht Sony den gleichen Fehler wie beim XZ2: Beide liegen zu tief auf der Rückseite. Beim Versuch, das Smartphone "aufzuwecken", landet der Zeigefinger oft zuerst auf der Linse, statt auf dem Sensor.
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Auch typisch für die Xperia-Serie: Das Sony XZ3 zeigt seine Stärken vor allem im Bereich Unterhaltung und bei den Kreativ-Werkzeugen. Die Stereo-Lautsprecher nach vorne erzeugen einen überzeugenden Klang. Auch das "Dynamic Vibration System" ist wieder mit dabei und lässt den Zuschauer durch Vibrieren im Takt den Bass spüren. Spiele lassen sich auf dem Smartphone mit einem kabellosen Playstation Controller spielen.
Und mit dem "3D-Creator", der auch schon beim XZ2 mit an Bord war, kann man jetzt nicht nur dreidimensionale Selfies aufnehmen, sondern diese auch animieren. Dies klappte aber beim Hands-on in der dunklen Messehallen nicht auf Anhieb.
Angetrieben wird das Sony-Flaggschiff von einem Qualcomm Snapdragon 845-Prozessor. Mit vier Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher und 64 GB internem Speicher bietet das Gerät die für die Oberklasse übliche Ausstattung. Netterweise lässt es auch Platz für eine zweite Sim-Karte oder eine Speicherkarte mit bis zu 512 GB. Außerdem unterstützt das XZ3 schnelles und kontaktloses Aufladen. Leider wird trotz des stolzen Preises von fast 800 Euro kein passendes Schnellladegerät mitgeliefert. Das muss man sich wie bei Apple extra dazukaufen.
Das Sony-Smartphone ist ab September erhältlich, Vorbestellungen sollen laut Sony in Kürze möglich sein.