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IFA 2018: LG will mit einer Premium-Mittelklasse das Smartphone-Geschäft retten


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Smartphones auf der IFA
LG will mit neuer Premium-Mittelklasse punkten


Aktualisiert am 30.08.2018Lesedauer: 5 Min.
Das neue LG G7 Fit: LG ist mit zwei neuen Mittelklasse-Smartphones im Gepäck zur IFA 2018 gereist.Vergrößern des Bildes
Das neue LG G7 Fit: LG ist mit zwei neuen Mittelklasse-Smartphones im Gepäck zur IFA 2018 gereist. (Quelle: LG/Hersteller-bilder)

Zur IFA 2018 präsentiert LG zwei Smartphones aus dem Mittelklasse-Bereich. Mit Premium-Funktionen, aber einem moderaten Preis, will der Konzern aus Südkorea sein Smarthpone-Geschäft verbessern.

Smartphones bleiben LGs Sorgenkind: Während andere Bereiche des südkoreanischen Konzerns Gewinne einfahren, machte die Mobilfunksparte 2017 Verluste. Die Presse lobte zwar größtenteils LG-Flaggschiffe wie das G6 oder G7 ThinQ, dennoch purzelten Preise für beide Geräte wenige Monate nach Verkaufsstart um mehrere Hundert Euro. Das G7 erschien beispielsweise im Juni für knapp 850 Euro – heute kostet es etwa 512 Euro.

Mögliche Gründe für die Entwicklung: Der Smartphone-Markt gilt als übersättigt. LGs Flaggschiffe müssen zudem mit bekannteren Marken-Handys konkurrieren – wie den Galaxy-Smartphones von Samsung oder Apple-Geräten. Und: Hersteller aus China wie OnePlus oder Huawei bieten vergleichbare Smartphones viel günstiger.

Auf der IFA 2018 präsentiert LG zwei neue Geräte, mit denen der Konzern sein Handy-Geschäft ankurbeln will: Das LG G7 Fit und das LG Q Stylus. Im Vorfeld preist LG die Smartphones: Sie sollen Premium-Funktionen liefern, jedoch nur den Preis eines Mittelklasse-Handys kosten. Doch kann LG dieses Versprechen halten? Der erste Blick wirft gemischte Gefühle auf.

Das LG G7 Fit ergänzt die G7-Reihe

Das LG G7 Fit bietet laut LG "ein ausgewogenes Verhältnis von Premium-Features und einen außergewöhnlichen Preis für anspruchsvolle Kunden." Den Preis verrät der Hersteller aber noch nicht.

Das Gerät basiert auf der Technik des G7 ThinQ. Äußerlich ähnelt es dem Vorgänger: Der Bildschirm ist ebenfalls 6,1 Zoll groß und löst mit 3120 zu 1440 Pixel auf. Damit besitzt das Smartphone eine leicht höhere Auflösung als beispielsweise Samsung Galaxy S9+.

Auf den ersten Blick fällt auf: Im Gegensatz zum ThinQ besitzt das Gerät nur eine Hauptkamera, die mit 16 Megapixeln (MP) auflöst. Vorne befindet sich in einer Einkerbung im Bildschirm, im sogenannten Notch, eine 8-MP-Kamera. Wie beim ThinQ soll eine künstliche Intelligenz (KI) beim Fotografieren helfen. Zum Vergleich: Das Honor 10 hat hinten zwei Kameras (24 MP und 16 MP) und vorne eine 24-MP-Linse.

Fotos mit dem G7 Fit wirken im Hands On ordentlich. Die künstliche Intelligenz hilft beim Knpisen. Ein Kurztest zeigt, dass Bilder ohne KI etwas unschärfer wirken als mit. Labortests mit dem ThinQ hatten zuvor bereits gezeigt, dass die Fotos mit Bildrauschen enttäuschten. Wie gut sich die Kamera des G7 Fit letztendlich schlägt, kann nur ein ausführlicher Praxistest zeigen.

Musik-Liebhaber dürfen sich freuen: Soundtechnisch soll das G7 Fit die gleiche Leistung wie das ThinQ bieten. Schon der Vorgänger beeindruckte mit "ordentlichem Wums", wie ein Test zeigte.

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Bei anderen Spezifikationen schwächelt das G7 Fit im Vergleich zum ThinQ: Im Inneren arbeitet ein Snapdragon 821 Prozessor von 2016, das Gerät hat vier Gigabyte Arbeitsspeicher (GB RAM) und 32 GB internen Speicher. Dem ThinQ gönnte LG einen aktuellen Snapdragon 845, ebenfalls vier GB Arbeitsspeicher und 64 GB internen Speicher. Zum Vergleich: Das OnePlus 6 besitzt einen aktuellen Snapdragon 845, acht GB Arbeitsspeicher und 256 GB internen Speicher. Wer das Smartphone nur zum Chatten und Surfen verwendet, dem dürfte die geringe Leistung nicht auffallen. Zocker könnte die Technik aber enttäuschen.

Spezifikationen des LG G7 Fit
Bildschirm: 6,1 Zoll; 3120 zu 1440 Pixel
Prozessor: Snapdragon 821
Arbeitsspeicher: 4 GB RAM
Interner Speicher: 32 GB, mit microSD-Karte bis 2 TB erweiterbar
Hauptkamera: 16 MP
Frontkamera: 8 MP
Akku: 3.0000 mAh
Weitere Daten: Extra helles Display / New Second Screen / Boombox Lautsprecher / Google Lens / 32-bit HiFi Quad DAC / DTS: X 3D Surround Sound / HDR10 / Fingerabdrucksensor / Qualcomm Quick Charge 3.0 Technologie / stoßsicher gemäß MIL-STD 810G / FM-Radio/ Wasser- und staubgeschützt nach IP68

Ob LG mit dem Gerät den Mittelklasse-Markt erobern kann, muss sich zeigen. Als Verkaufsstart für den deutschen Markt nennt LG das vierte Quartal 2018. Das Gerät kommt in den Farben New Aurora Black und New Moroccan Blue.

Q Stylus: Das Smartphone für Business-Leute

Als zweites Gerät präsentiert LG das Q Stylus. Besonderheit bei dem Gerät: der Eingabestift. Damit konkurriert das Smartphone unter anderem mit Samsung, das seit 2011 jährlich ein neues Modell seiner Note-Serie liefert. Erst im August erschien die neuste Version, das Galaxy Note 9.

Im Vergleich zum Note 9 kostet das Q Stylus deutlich weniger: Knapp 450 Euro will LG für das Gerät. Samsung verlangt für die Standard-Version des Note 9 circa 1.000 Euro. Selbst der Vorgänger, das Note 8, kostet noch knapp 650 Euro.

Für das Geld spart LG teilweise bei der Hardware. Als Prozessor hat der Konzern einen Achtkerner verbaut und auf 1,5 Gigahertz (GHz) getaktet. Arbeitsspeicher umfassen drei GB, interner Speicher 32 GB. Mithilfe einer microSD-Karte lässt der sich aber bis zu zwei Terrabyte erweitern. Zum Vergleich: Das 200 Euro teurere Note 8 hat einen Achtkern-Prozessor, der auf 2,3 GHz getaktet ist. Arbeitsspeicher umfassen sechs Gigabyte, interner Speicher 64 GB. Akkutechnisch sind beide Geräte mit 3.300 Milliamperestunden (mAh) gleichauf.

Dank des 6,2-Zoll-großen Bildschirms mit einer Auflösung von 2160 zu 1080 Pixel sollen Nutzer viel Platz für Notizen haben. Wie auch bei Samsung-Geräten klappt das sogar im Standby-Modus. Ein kurzer Test zeigt: Notizen schreiben funktioniert ohne Probleme und sieht auch ordentlich aus. Mit wenigen Klicks lässt sich das Aufgeschriebene abspeichern. Legt man das Handy weg und nutzt es erst später wieder, hat sich das Gerät bisher eingegebenen Notizen gemerkt.

Spezifikationen des LG Q Stylus
Bildschirm: 6,2 Zoll; 2160 zu 1080 Pixel
Prozessor: Mediatek MT6750S Vierkerner mit 1,5 GHz
Arbeitsspeicher: 3 GB RAM
Interner Speicher: 32 GB, mit microSD-Karte bis 2 TB erweiterbar
Hauptkamera: 16 MP
Frontkamera: 8 MP
Akku: 3.3000 mAh
Weitere Daten: Stylus-Stift / QLens / DTS:X 3D Surround Sound / Wasser- und staubgeschützt nach IP68 / stoßsicher gemäß MIL-STD 810G / Fingerabdrucksensor / Fast Charge / FM-Radio

Fotos schießt das Q Stylus wie das G7 Fit mit einer 16-MP-Hauptkamera und einer 8-MP-Frontkamera. Mithilfe von QLens sollen Nutzer Gegenstände leichter online suchen können. Dafür erkennt das Handy den fotografierten Gegenstand. Bereits beim G7 ThinQ zeigte sich diese Funktion aber gelegentlich fehlerhaft.

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Soundtechnisch ist der Q Stylus auf einem ähnlichen Niveau wie die Geräte der G-Reihe. Die Boombox-Lautsprecher fehlen, der 3D-Sound ist aber geblieben. Das Gerät erscheint derzeit nicht mit Android Pie, sondern mit der früheren Version 8.1(Oreo). Laut LG sollen aber Updates auf Pie folgen.

LG preist das Q Stylus als Werkzeug für Geschäftsleute, die von unterwegs arbeiten und Gedanken aufschreiben wollen. Die Note-Geräte von Samsung sind zwar technisch leistungsfähiger, kosten aber ein Vielfaches des Preises. Mit dem Q Stylus füllt LG sicher eine Lücke für alle Käufer, die sich ein Smartphone mit Stift zum Arbeiten wünschen, aber nicht Tausend oder 600 Euro ausgeben wollen.

LG One und LG G7 BTS-Edition

Zusätzlich hat LG zwei weitere Geräte vorgestellt: Das LG One und LG G7 BTS-Edition. Bei der BTS-Edition handelt es sich um ein LG G7 mit "BTS"-Hologramm auf der Rückseite und einigen Zusatzfunktionen im Gerät, die wohl eher auf den asiatischen Raum abzielen. BTS ist das Kürzel für Bangtan Boys, eine südkoreanische Boygroup. Mithilfe der Zusatzfunktionen können Fans beispielsweise bei Selfies eines der sieben Mitglieder der Boygroup ins Bild ziehen.

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Das LG One ist ein Android-One-Gerät, einer unveränderten Version von Android, die auch auf schwächeren Geräten läuft und regelmäßig Updates erhält. Das LG One hat einen Snapdragon 835 Achtkern-Prozessor, 4 GB Arbeitsspeicher 32 und 32 GB internen Speicher. Der Bildschirm ist 6,1 Zoll groß, die Kameras lösen mit 16 MP (hinten) und 8 MP (vorne) auf.

Ob und wann beide Geräte in Deutschland erscheinen, gab LG noch nicht bekannt.

Verwendete Quellen
  • Quartalszahlen LG 2017
  • Eigene Recherchen
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