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Apple, Huawei, Sony, Nokia: Vier Top-Smartphones im Direktvergleich


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Vier Top-Smartphones im Test
Oberklasse gibt es schon ab 400 Euro


Aktualisiert am 01.05.2018Lesedauer: 5 Min.
Das Huawei P20 Pro im TestVergrößern des Bildes
Das Huawei P20 Pro im Test: Das neue Luxus-Smartphone aus China wurde im März vorgestellt und begeistert die Kritiker. (Quelle: Robert Günther/dpa-tmn)
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Jahr für Jahr nominieren die Smartphone-Hersteller ein neues Flaggschiff, mit dem sie sich von der Konkurrenz abheben wollen. t-online.de hat sich einige der teuersten Geräte besorgt und festgestellt: Im direkten Vergleich gibt es einige Überraschungen.

Für ein Smartphone der Oberklasse muss man inzwischen fast 1.000 Euro hinblättern, für ein iPhone X sogar noch mehr. Dafür wird einiges geboten: ausgefeilte Kameratechnik, intelligente Software, brillante Displays und allerhand Spielereien machen die Oberklasse-Handys zu vielseitigen Alltagswerkzeugen. Doch wann lohnt sich die Investition? Das hängt ganz von den Bedürfnissen des Kunden ab.

t-online.de gibt einen Überblick über die Stärken und Schwächen der vier aktuellen Top-Modelle von Apple, Huawei, Nokia und Sony.

Die Äußerlichkeiten

Den Schönheitswettbewerb gewinnt das iPhone X mit seinem Glaskörper, abgerundeten Ecken und gleichmäßig schmalen Rändern. Es hat aber auch das kleinste Display. In einer Einkerbung in der Mitte des oberen Bildschirmrandes bringt Apple Frontkamera und Lautsprecher unter. Dadurch wird das iPhone X noch kompakter und handlicher.

Platz zwei geht an das Nokia 7 Plus für das elegante Design: Die rotgoldenen Ränder und klaren Kanten machen einen seriösen Eindruck. Der Fingerabdrucksensor auf der Rückseite liegt goldrichtig und springt schnell an.

Das Huawei P20 Pro sieht dem iPhone viel zu ähnlich, als dass es Zufall sein könnte. Wo bleibt da der eigene Charakter?

Dafür wirkt das Sony XZ2 umso eigenwilliger. Die gewölbte Rückseite des Smartphones trägt unnötig auf. Das glatte und empfindliche Glasgehäuse liegt weder gut in der Hand noch auf Oberflächen. Den größten Design-Fehler begeht Sony aber mit der Position des Fingerabdrucksensors. Dieser befindet sich viel zu tief auf der Rückseite, unterhalb der Kamera. Die Folge: Beim Versuch, das Handy zu entsperren, fasst man regelmäßig auf die Linse.

Display und Sound

Die Design-Schwächen macht Sony mit einem überragenden Bildschirm und dem besten Klang im Test wett. Das Sound-Vibration-System lässt das Handy mit dem Bass vibrieren. Bei Games erinnert das sehr an eine Spielkonsole. Das XZ2 wurde mit einem Fokus auf Entertainment-Inhalte entwickelt und das merkt man auch. Das Huawei P20 Pro liegt aber fast gleichauf, was Bild- und Tonqualität angeht.

Beim Betrachten von YouTube-Videos und Fotos kann sich das Nokia 7 Plus mit dem iPhone X messen, oftmals liefert es sogar die schöneren Farben. Nur beim Klang bleibt Nokia weit hinter der Konkurrenz zurück: Die anderen drei Modelle erschaffen bereits eine Art Surround-Sound.

Die Displays des Sony XZ2 und Nokia 7 Plus scheinen extrem empfindlich zu sein. Uns fielen schon nach wenigen Tagen feine Kratzer im Glas auf. Eine Schutzfolie ist also dringend zu empfehlen.

Die Kamera

Drei Linsen sehen mehr als zwei: Die Leistung der Triple-Kamera des P20 Pro versetzt selbst Profi-Fotografen in Erstaunen. Auch in unserem Test überzeugen die Aufnahmen bei schwachen Lichtverhältnissen durch realistische Farben und geringes Bildrauschen. Die intelligente Motiverkennung findet automatisch die richtigen Einstellungen und macht das Knipsen noch einfacher, schneller und komfortabler.

Auch das Sony XZ2 erkennt automatisch, was es vor die Linse bekommt und passt die Einstellungen an. Dadurch gelingen Fotos nahezu garantiert. Die abfotografierte Kaffeetasse erkannte das Programm beispielsweise korrekt als „Food“. Auf dem fertigen Foto konnte man daraufhin sogar den fein aufsteigenden Dampf deutlich erkennen.

Für unseren Test haben wir mit allen Kameras die gleichen Motive aufgenommen, nebeneinandergelegt und dabei immer wieder festgestellt: Huawei P20 Pro und Sony XZ2 geben die meisten Farben und Details wieder. Mit ihren zahlreichen Kontrollmöglichkeiten dürften diese Spitzenmodelle auch den Bedürfnissen von Profi-Fotografen entgegen kommen.

Huawei P20 Pro Datenblatt
Display: 6,1 Zoll OLED
Hauptkamera: 40 Megapixel Triple-Kamera
Selfie-Kamera: 24 Megapixel
Speicher: 6 GB RAM, 128 GB ROM
Gehäuse: Wasser- und staubdicht nach IP67
Akku: 4000 mAh
Mehr zum Huawei P20 Pro

Der Unterschied zu den ebenfalls leistungsfähigen Kameras von iPhone X und Nokia 7 Plus ist aber nicht groß. Nicht umsonst ist das iPhone nach wie vor die bevorzugte Handymarke der Instagram-Liebhaber und Selbstdarsteller: Mit einem iPhone gelingen Fotos vor allem dank der einfachen Bedienung und der vielen kreativen Effekte und Modi. Außerdem hat das iPhone den besten Bildstabilisator und nimmt besonders flüssige Videos auf.

Das Nokia 7 Plus überrascht im Test mit einem extrem guten Live-Bokeh-Effekt. Dabei fokussiert die Kamera automatisch auf den vom Nutzer markierten Bereich, der Rest des Bildes verschwimmt in der Unschärfe. Gerade weil die Kamera die Schärfe nahezu in Echtzeit nachzieht, braucht man eine ruhige Hand. Doch der Effekt lohnt sich vor allem bei Portrait-Aufnahmen sehr.

Nokia 7 Plus Datenblatt
Display: 6 Zoll IPS LCD 18:9 Full HD+
Hauptkamera: Dual-Kamera mit 12 Megapixel und 13 Megapixel Tele-Objektiv
Selfie-Kamera: 16 Megapixel
Speicher: 4 GB RAM, 64 GB interner Speicher (bis zu 256 GB Erweiterung durch microSD möglich)
Akku: 3800 mAh

Die besten Selfies

Die Hersteller wissen um die Eitelkeit ihrer Nutzer und bieten Optimierungsmöglichkeiten für das perfekte Selfie. Kosmetik-Filter glätten jede Falte und Haarsträhne, kaschieren Pickel und Sommersprossen, bis nur noch puppengleiche Gesichter übrig bleiben. Das Huawei P20 Pro überlässt es zum Glück dem User, wie stark der Beauty-Filter wirken soll. Beim Sony gibt es nur „An“ oder „Aus“. Nokia und Apple verlassen sich voll und ganz auf automatische Filter und Nachbearbeitungsmöglichkeiten.

Huawei und Sony bieten zudem eine praktische Funktion für Selfies: Dabei wird die Kamera durch ein Lächeln ausgelöst.

Sony Xperia XZ2 Datenblatt
Display: 5,7 Zoll 18:9 Full HD+ / HDR
Hauptkamera: 19 Megapixel
Selfie-Kamera: 5 Megapixel
Speicher: 4 GB RAM, 64 GB interner Speicher, bis zu 400 GB Erweiterung durch microSDXC möglich
Akku: 3180 mAh
Gehäuse: Wasserdicht nach IP65/68
Mehr zum Sony XZ2

Schade bei Sony: Das XZ2 bringt viele tolle Kameraeffekte mit, von denen die meisten leider nur für die Kamera auf der Rückseite funktionieren. Für Selfies sind sie nutzlos. Dafür bereiten witzige Augmented-Reality-Filter endlosen Selfie-Spaß. Vorinstalliert sind verschiedene Tiermasken, Cartoon-Elemente und Verkleidungen, mit denen man sich in Katzen, Vampire, Ritter und Ähnliches verwandeln kann, um witzige Videos aufzunehmen und zu verschicken.

Betriebssystem, Software und Extras

FaceID und Animojis: Als das iPhone X auf den Markt kam, setzte Apple damit mal wieder ein paar neue Smartphone-Trends. Wenige Monate später gelten solche Extras bereits als Standard.

Die Gesichtserkennung ist zwar sicherheitstechnisch noch umstritten, hat aber ihre Vorteile. Das iPhone X muss man nur anheben und auf den Bildschirm blicken, schon springt das Handy an. Genauso fix geht es beim Huawei P20 Pro. Ein Fingerabdruckscanner wird trotzdem noch zusätzlich angeboten.

In seinen Zusatzfeatures legt Huawei den Fokus auf Gesundheits-Apps. So fängt das Handy zum Beispiel ungefragt an, die Schritte zu zählen und im Sperrbildschirm anzuzeigen.

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Datenblatt iPhone X
Display: 5,8 Zoll OLED HDR
Hauptkamera: 12 Megapixel Dual-Kamera
Selfie-Kamera: 7 Megapixel
Speicher: 64 GB
Gehäuse: Wasser- und staubfest nach IP67
Preis: 1.149 Euro
Mehr zum iPhone X

Die allermeisten Extras hat aber das Sony XZ2 an Bord. Dafür braucht das Handy auch am längsten, um es neu aufzusetzen. Mit einem Chatbot-Assistenten und personalisierbaren Diensten wie XperiaActions will das Handy zum Alltagsbegleiter werden. Zu jeder Funktion gibt es ein Tutorial, das den Einstieg erleichtern soll.

Erwähnenswert ist der 3D Creator, mit dem sich 3D-Modelle von beliebigen Gegenständen erstellen lassen. Damit kann man zum Beispiel ein 3D-Selfie erstellen. Die fertige Datei kann man an eine 3D-Druckerei schicken und sich ein Abbild ausdrucken lassen. So lassen sich zum Beispiel für wenig Geld Original-Miniaturen des Haustiers in Auftrag geben.

Geradezu wohltuend minimalistisch kommt dagegen das Nokia 7 Plus daher. Ganz bewusst beschränkt sich die Marke von HMD Global seit neuestem auf pures Android. Durch die Teilnahme am „Android One“-Programm sind regelmäßige Updates auf die neueste Version garantiert. Das Handy trägt keinen Ballast mit sich herum, lässt sich schnell aufsetzen und bedienen.

Bis auf das iPhone X sind alle Handys Dual-Sim-fähig. Bei Sony und Nokia lässt sich stattdessen auch eine zusätzliche Micro-SD-Speicherkarte einlegen.

Preis-Leistungsverhältnis

Zum Schluss kommt die größte Überraschung: Obwohl das Nokia 7 Plus mit knapp 400 Euro gerade einmal halb so teuer ist wie die Konkurrenz, konnte das Handy in allen Kategorien gut mit der Konkurrenz mithalten und hat sogar eindeutige Stärken bewiesen. Der Preisleistungssieger steht also schon mal fest: Das Nokia 7 Plus ist ein vielseitiges Top-Handy zum Kampfpreis. Doch wenn der Preis keine Rolle spielt, sind Geräte wie das iPhone X oder das Huawei P20 Pro mit ihrer überlegenen Hardware unschlagbar. Zumindest noch. In wenigen Monaten sind Triple-Kameras vielleicht schon Standard.

Verwendete Quellen
  • Eigene Tests
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