Bitkom-Studie | Behördengang kostet Bürger im Schnitt fast zwei Stunden

Deutsche verbringen im Schnitt fast zwei Stunden bei Behörden, jeder Zehnte sogar drei Stunden und mehr. Das hat eine Umfrage des Branchenverbandes Bitkom ergeben. Dieser fordert nun, den Gang auf's Amt ganz abzuschaffen.

Genau 114 Minuten inklusive Anfahrt, so lange dauert in Deutschland eine durchschnittlicher Gang zu einer Behörde. So lautet das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter 1006 Bundesbürgern.

Die wichtigsten Ergebnisse:

• Ein Drittel der Befragten (34 Prozent), die eine Behörde besucht haben, gaben an, beim letzten Mal bis zu einer Stunde dafür gebraucht zu haben.
• Jeder Zweite (49 Prozent) benötigte dagegen zwischen zwei und drei Stunden.
• Und jeder Zehnte (11 Prozent) brauchte sogar drei Stunden und mehr.

"Viele Menschen müssen sich extra Urlaub nehmen, um Behördengänge zu erledigen. Für diese Bürger heißt es dann Amt statt Strand“, kritisierte Bitkom-Präsident Achim Berg. „Ziel muss sein, den Amtsgang möglichst ganz abzuschaffen." Ein Vorbild für Deutschland, so Berg, könnte Dänemark sein. Dort gäbe es längst digitale Bürgerämter, so dass man das meiste einfach online von zu Hause aus erledigen kann. "Die Digitalisierung der Verwaltung ist neben dem Aufbau von Gigabitnetzen die Grundlage für ein digitales Deutschland“, stellte Berg fest.

Smart Country Convention in Berlin

Um die Digitalisierung der Verwaltung und öffentlicher Dienstleistungen zu beschleunigen, gibt es eine neue Veranstaltung, die "Smart Country Convention". Sie wird von der Bitkom und der Messe Berlin durchgeführt. Das dreitägige Event findet erstmals vom 20. bis 22. November 2018 statt.