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Proteste in USA gegen brutales Schulmassaker-Spiel von Valve


Von Spiele-Plattform entfernt
Proteste gegen brutales Schulmassaker-Spiel

Von t-online, afp, hd

Aktualisiert am 30.05.2018Lesedauer: 2 Min.
Szene aus "Active Shooter": Der Spieler kann die Rolle des Amokschützen wählen – oder die Gegenseite.Vergrößern des Bildes
Szene aus "Active Shooter": Der Spieler kann die Rolle des Amokschützen wählen – oder die Gegenseite. (Quelle: Revived Games/Hersteller-bilder)
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Mit einem Ego-Shooter, in dem ein Schulmassaker simuliert wird, sorgt ein US-Softwareunternehmen für viel Empörung. Eine Petition gegen das Spiel "Active Shooter" sammelte bereits über 100.000 Unterschriften. Eine Spiele-Plattform entfernte jetzt den Ego-Shooter aus seinem Angebot.

Politiker und Eltern von Opfern von Schul-Schießereien in den USA verurteilten das Computerspiel scharf. "Active Shooter" soll ab dem 6. Juni zum Preis von fünf bis zehn Dollar (4,30 bis 8,60 Euro) auf den Markt kommen und war bereits auf der Spieleplattform "Steam" verfügbar, dem Digitalvermarkter von Valve. "Steam" hat das Spiel inzwischen aus seinem Angebot entfernt. Begründet wurde der Schritt mit unlauterem Geschäftsgebaren der Firma Revived Games, die "Active Shooter" entwickelt hatte.

In einem Werbefilm für das Game steckt der Spieler zunächst in der Rolle eines Spezialkommando-Mitglieds, das in einer Schule nach einem Schützen sucht. Dann wird die Perspektive des wild um sich schießenden Schützen eingenommen. Das Video endet mit Bildern von auf dem Boden liegenden Leichen, wobei die Zahl der getöteten Zivilisten und Polizisten vorgezählt wird.

"Ich habe viele schreckliche Dinge gesehen und gehört, seit meine Tochter Opfer einer Schulschießerei wurde und nun im echten Leben tot ist", schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter Fred Guttenberg, dessen 14-jährige Tochter Jaime zu den 17 Todesopfern an der Marjory Stoneman Douglas High School in Parkland im US-Bundesstaat Florida zählt. Die Spielefirma solle "die Wut von jedem, der sich um die Sicherheit in Schulen und in der Öffentlichkeit kümmert", treffen. Guttenberg rief Eltern auf, ihren Kindern weder "Active Shooter" noch irgendein anderes Spiel von Valve zu kaufen.

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Sicherheit von Kindern sei "kein Spiel"

Auch Ryan Petty, dessen 14-jährige Tochter Alaina ebenfalls in der Schule in Parkland erschossen wurde, kritisierte das Spiel scharf. "Es ist widerwärtig, dass eine Firma versucht, Profit aus der Glorifizierung von Tragödien zu schlagen, die unsere Schulen überall im Land betreffen", schrieb Petty im Online-Netzwerk Facebook. Die Sicherheit der Kinder in den USA sei "in keiner Weise ein 'Spiel'".

Senator Bill Nelson aus Florida nannte die Pläne für das Videospiel "unentschuldbar". Jedes Unternehmen, das solche Spiele entwickle, "sollte sich seiner selbst schämen".

Spieleentwickler rechtfertigt sich

Der Spielentwickler "Revived Games" erklärte, "Active Shooter" sei "ausschließlich zu Unterhaltungszwecken und Simulation gedacht". "Revived Games glaubt, dass Gewalt und unangemessenes Verhalten in Videospiele und nicht in die reale Welt gehört", hieß es weiter. Der Spieleentwickler appellierte an Menschen, die den Drang verspürten, Menschen Gewalt anzutun, sich an einen Psychiater zu wenden oder einen Notruf zu wählen.

Seit 2009 gab es in den USA bereits 288 "School-Shootings"

In den USA gibt es immer wieder Amokläufe mit Schusswaffen in Schulen. Seit 2009 gab es in bereits 288 Vorfälle, die als sogenannte "School-Shootings" bezeichnet werden.

Das Schulmassaker in Parkland hatte ein 19-Jähriger am 14. Februar angerichtet. An einer Schule im texanischen Santa Fe erschoss vor knapp zwei Wochen ein 17-Jähriger zehn Menschen. Überlebende der Tat in Parkland haben eine Kampagne zur Einschränkung des laxen US-Waffenrechts gestartet. Der Einfluss der US-Waffenlobby ist aber weiterhin sehr groß.

Hinweis: In der ersten Version des Artikels wurde "Valve Corp." als Spielehersteller genannt. Valve hat jedoch mit der Herstellung des kritisierten Spiels nichts zu tun.

Verwendete Quellen
  • AFP
  • Eigene Recherche
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