Fake-Account-Netzwerk aufgedeckt 90.000 Sex-Bots locken Twitter-Nutzer in die Falle

Ein Netzwerk aus 90.000 Bots hat mehrere Monate lang auf Twitter Nutzer mit anzüglichen Sex-Sprüchen gelockt. Es verschickte 8,5 Millionen Tweets - der bislang größte Fall bei einem Social-Media-Dienst.
Sirenen sind weibliche Fabelwesen aus der griechischen Mythologie. Sie locken Seefahrer mit Gesang an und töten sie. Das Bot-Netzwerk "Siren" sei eine Werbeoffensive mit enormem Ausmaß gewesen, sagt das US-Sicherheitsunternehmen Zerofox. "Soweit wir wissen, handelt es sich bei dem Bot-Netzwerk um eine der größten Spam-Kampagnen, die jemals bei einem sozialen Netzwerk aufgezeichnet worden ist."
Die nackten Zahlen sind beeindruckend: Die Bots verschickten in wenigen Monaten etwa 8,5 Millionen Nachrichten. Die Profilbilder zeigten meist attraktive Frauen. Diese Sex-Masche ist auch auf Facebook populär, um an persönliche Daten von Nutzern zu kommen.
In der Selbstbeschreibung auf Twitter posteten die "Bot-Sirenen" nur einen Kurzlink, der auf eine Webseite für kostenpflichtige Pornos, Webcams und Dating führte. Betreiber der Seiten soll ein kalifornisches Marketing-Unternehmen sein. Wer sich hier anmeldet, muss zwar mit unerwünschten Spam-Nachrichten rechnen, aber zumindest nicht mit Schadsoftware.
"Die Kampagne war ziemlich erfolgreich"
Laut "Zerofox" wurden die Links rund 30 Millionen Mal angeklickt. "Die Bot-Offensive war ziemlich erfolgreich." Zerofox hat die Namen der falschen Profile an Twitter geschickt. Das soziale Netzwerk hat darauf knapp 90.000 Fake-Accounts gelöscht und Google hat die entsprechenden Links gesperrt.
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