Schnellere Fahndung Eigener Messengerdienst für Bayerns Streifenbeamte

Der Trend zur schnellen Nachricht nach WhatsApp-Vorbild hält auch bei Bayerns Polizei Einzug. Die soll mit einem Messenger-Dienst ausgestattet werden - zunächst im Großraum Nürnberg, bis zum Jahr 2018 im ganzen Bundesland.
Ermittlungen beschleunigen
Auf abgesicherten Spezial-Smartphones wird ein selbst entwickelter Messengerdienst genutzt, um beispielsweise Ermittlungshinweise, Fahndungsfotos und Einsatzbefehle schneller an Beamte zu übermitteln.
Der Dienst werde zudem von Servern gesteuert, die vor fremdem Zugriff besonders geschützt seien. In Sachen Datenschutz und Datensicherheit sei man kein Risiko eingegangen, behauptet ein Pressesprecher der Polizei. Die Polizei arbeitet den Angaben zufolge mit dem Mobilfunkunternehmen Vodafone zusammen, das die entsprechenden Server zur Verfügung stellt.
Laptops zu sperrig - Smartphones praktischer
Schon jetzt hätten bayerische Polizisten zwar spezielle Laptops, die sie im Streifenwagen nutzen könnten, sagte der Sprecher. Aber für einen Polizisten, sei so ein Gerät "ziemlich sperrig." Großeinsätze wie nach dem Münchner Amoklauf im Juli 2016 hätten gezeigt, wie sinnvoll eine Messenger-Lösung für Beamte sei. Erste Tests der App während des Oktoberfests im vergangenen Jahr seien erfolgreich verlaufen.
Bundespolizei setzt auf kompatible Apps
Die Bundespolizei hatte bereits im November 2016 erklärt, die Einführung eines eigenen Messenger-Dienstes vorzubereiten. Eine verstärkte Zusammenarbeit mit der Bundespolizei und der Polizei der Länder wäre wünschenswert. Daher setze sich die Bundespolizei für eine Kompatibilität unterschiedlicher Messenger-Dienste ein, hieß es in einer Stellungnahme.
Die Polizei Bayern spricht dagegen von "einem deutschlandweit einmaligen Projekt".
Einschätzung
Es bleibt abzuwarten, ob es bei den Apps vergleichbare Schwierigkeiten wie bei der Einführung des digitalen Polizeifunks geben wird und ob Bayern hier einen Sonderweg einschlägt.