Die Zukunft des Radios Verwirrung um angebliche UKW-Abschaltung
Vor einigen Tagen tauchte in einer Regional-Zeitung eine Falschmeldung über ein angebliches Verkaufsverbot von UKW-Radios auf. Das ist natürlich Unsinn. Es gibt auch keinen Abschalttermin für UKW-Radioprogramme. t-online.de klärt über Mythen auf, die immer wieder im Internet zum Thema Radio auftauchen.
Ende des UKW-Radios? Darum geht es wirklich: Mit einer Änderung am Telekommunikationsgesetz (TKG) will die Bundesregierung "die Digitalisierung des Hörfunks" fördern. Dazu sollen Hersteller verpflichtet werden in "höherwertigen" Radios auch ein Modul für den Empfang digitaler Inhalte zu integrieren. Ob es sich um ein Internetradio oder ein DAB-Modul handelt, bleibt den Herstellern überlassen. Die Funktionalität der Radios wird also erweitert.
Im Umkehrschluss bedeutet das, dass es in Zukunft keine teuren Radiogeräte mehr zu kaufen gibt, die nur UKW empfangen. Es bedeutet nicht, dass man UKW nicht mehr hören kann oder dieser Standard abgestellt wird. Zudem gibt es Ausnahmen. Von der Neureglung sollen zum Beispiel Autoradios, aber keine Mobilfunkgeräte betroffen sein.
Jedes digitale DAB+-Radio spielt auch UKW-Sender
Der Einstieg für digitale Radiogeräte beginnt bei rund 20 Euro. Allgemein gilt, je besser die Ausstattung ist, desto höher ist der Preis. Für Hifi-Top-Geräte können bis zu 6000 Euro fällig werden. So viel werden allerdings die wenigsten für Radiohören ausgeben wollen, selbst wenn das Radioprogramm digital und rauschfrei übertragen wird.
Mittelfristig wird DAB+ das veraltete UKW ersetzen.
Diesen Schritt ist Norwegen bereits gegangen. In Deutschland gibt es noch keinen konkreten Abschaltungstermin. Allerdings ist der paralelle Betrieb von zwei Radiosystemen auf die Dauer zu teuer. Deswegen drängen einige Bundesländer wie Landesmedienanstalt in Thüringen auf einen schnellen Umstieg auf DAB+. DAB+ ist der Nachfolger von DAB und bietet mehr Funktionen. Laut einer Studie der worlddab.orgIn Deutschland verfügen 2015 zehn Prozent aller Haushalte über ein Digitalradio.
Die Zahl der digitalen Radioprogramme schwankt von Bundesland zu Bundesland.
Laut digitalradio.de sind im kleinen Saarland mit 20 Sendern am wenigsten Stationen zu empfangen. Vorreiter ist dagegen Bayern mit 74 Sendern.
Radios mit Touchscreen
Diese haben meist eine Internetverbindung, per WLAN oder per Netzwerkkabel. Sie spielen meist auch Radiostationen aus dem Internet und Musikstreaming-Dienste wie etwa Spotify und Deezer. Allerdings müssen dafür meist kostenpflichtige Dienste abonniert werden.
Sie können in fast allen Fällen Ihre alte Anlage weiternutzen.
Das digitale Radio lässt sich meist einfach per Kabel verbinden. Das kostet nur ein paar Euro.
Gute digitale Radios gibt es ab 100 Euro
Regelmäßig bieten auch Discounter digitale Radios an, der Einstieg liegt da meist um die 100 Euro. Auch der reguläre Handel bietet für jeden Geschmack und Geldbeutel das passende Gerät.
Autoradios lassen sich nachrüsten
Viele PKW-Hersteller bieten ab Werk oder zum Nachrüsten DAB+-fähige Radios an. Erkundigen Sie sich im Fachhandel nach passenden Geräten.
Retro-Design oder schrille Farben
Wer moderne Technik in historischen Formen vorzieht, wird im Handel fündig, genauso wie derjenige, der extravagantes Design bevorzugt. Es finden sich sogar digitale Radios mit Plattenspieler in der Optik eines Röhren-Radios aus den 50ern.
Mobiler Betrieb
Viele Geräte lassen sich auch mobil mit Batterien betreiben.Sie sind entweder kompakt oder besonders robust.
Dockingstation
Profi-Tipp: Schließen Sie Ihr Smartphone per Dockingstation an das digitale Radio an. Nutzen Sie die Mobilfunk- oder WLAN-Verbindung Ihres Handys um Musik aus dem Netz oder von lokalen Speichern wie etwa USB-Stick oder Speicherkarte zu hören.