Ortsnähe vorgetäuscht Netzagentur schaltet 300 Schummel-Hotlines ab
Die Vorwahl zeigt an, dass das Unternehmen ganz in der Nähe sitzt. Doch in Wirklichkeit ist die Firma nicht mal in der Stadt, der Anruf wird weitergeleitet. Ein solches Vortäuschen von Ortsnähe hat die Bundesnetzagentur jetzt unterbunden und lässt 300 Telefonnummern abschalten.
Unternehmen dürfen demnach nicht mit angeblicher Ortsnähe werben, wenn sie tatsächlich gar keinen Standort in der Stadt betreiben. Im aktuellen Fall hatte ein Unternehmen für Rohr- und Kanalreinigungsarbeiten die Nummern mit verschiedenen Ortsvorwahlen in Werbeanzeigen angegeben und so suggeriert, in den jeweiligen Orten ansässig zu sein. Tatsächlich wurden die Anrufe aber zur Zentrale weitergeleitet.
Weitere Unternehmen werden überprüft
"Verbraucher müssen sich darauf verlassen können, dass eine Rufnummer im eigenen Vorwahlbereich zu einem am Ort ansässigen Unternehmen führt", sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann. Das Unternehmen habe nicht darauf hingewiesen, dass die Anrufe weitergeschaltet wurden. Das sei irreführende Werbung. Das Verwaltungsgericht Köln hat die Anordnung laut Bundesnetzagentur in einem Eilverfahren bestätigt.
"Wir überprüfen weitere Unternehmen, die in vergleichbarer Weise eine Ortsansässigkeit vortäuschen", erklärte Homann. Welche Unternehmen gemeint sind, wollte ein Sprecher nicht sagen. Beschwerden über ähnliche Praktiken gibt es immer wieder auch bei Schlüsseldiensten.