Software Windows 8 geht die Puste aus
Windows 8
Bis Ende des Jahres wird es ein Update von Windows 8 mit dem Arbeitsnamen Windows Blue geben, teilte Tami Reller in einem Blog-Eintrag mit. Dabei will Microsoft auch Kundenwünsche berücksichtigen. Im Gespräch mit der Financial Times kündigte Reller an, das Update werde "Schlüsselaspekte" des Betriebssystems verändern.
Microsoft krempelt Windows um
Details zu den geplanten Änderungen und Neuerungen nannte Reller nicht. Branchenkenner erwarten aber, dass die nächste Version den "Start"-Knopf zurückbekommen könnte, den viele Nutzer schmerzlich vermissen. Bislang können Desktop-Nutzer unter Windows 8 die gewohnte Startmenü-Funktion nur über Zusatzsoftware nachrüsten.
Bedienung radikal verändert
Microsoft hatte Windows 8 im Herbst 2012 eingeführt. Mit der Software wollte Microsoft ein Betriebssystem schaffen, dass gleichermaßen auf einem klassischen Notebook oder Desktop-PC, aber auch auf einem Tablet-PC und neuartigen Kombi-Geräten wie dem Asus VivoTab laufen kann. Deshalb wurde die Bedienung radikal verändert und zusätzlich auf Touchscreen-Nutzung angepasst.
Ungewohnte Optik, mangelhafte Apps
Für die ungewohnte Kachel-Optik und für oft mangelhaft umgesetzte Apps, darunter etwa die "Mail, Kalender, Kontakte und Nachrichten"-App, gab es einige Kritik von PC-Nutzern und Experten.
Windows 8 schuld an sinkenden PC-Absatz
Die Marktforscher von IDC erklärten sogar, die Unzufriedenheit mit Windows 8 sei einer der Gründe für den bisher stärksten Einbruch des PC-Marktes. Der Absatz von Notebooks und Desktop-Computern war im ersten Quartal um fast 14 Prozent gefallen. Der US-Konzern verkaufte innerhalb des ersten Monats rund 40 Millionen Lizenzen seines neuen Betriebssystems.
Microsoft gestand ein, nach dem Start von Windows 8 zu wenig für die Akzeptanz des neuen Systems getan zu haben. Zudem hätten nach Ansicht von Reller mehr Gelder in die Produktion von Computern fließen müssen, die die Vorteile von Windows 8 besser zeigen. "Wir hätten ganz klar mehr machen können und sollen", sagte Reller der Financial Times.
Interesse an Windows 8 erlahmt
Mit 100 Millionen Lizenzen nach einem guten halben Jahr liegt Windows 8 in etwa auf Augenhöhe mit der Vorgänger-Version, berichtete Reller. In die Zahl sind sowohl die Bestückung neuer Windows-PC als auch Upgrades vorhandener Systeme hineingeflossen. Allerdings hat sich das Tempo zuletzt rapide verlangsamt: Die Marke von 60 Millionen hatte Microsoft bereits im Januar bekanntgegeben.