Vorbeiflug am Roten Planeten Esa veröffentlicht spektakuläre Bilder vom Mars und seinem Mond

Auf ihrem Weg zum Asteroiden Didymos ist die Sonde "Hera" am Mars und seinem Mond Deimos vorbeigeflogen. Die Esa hat Bilder der beiden Himmelskörper veröffentlicht.
Die Esa-Sonde "Hera" ist auf ihrem Weg zum Asteroiden Didymos nah am Mars und seinem Mond Deimos vorbeigeflogen. "Hera" näherte sich dem Roten Planeten bis auf etwa 5.000 Kilometer. Dabei machte die Sonde spektakuläre Aufnahmen vom Mars und dem kleineren seiner beiden Monde.
Mit drei wissenschaftlichen Kameras beobachtete "Hera" den Roten Planeten und Deimos – den Mond sogar aus einer Entfernung von lediglich 1.000 Kilometern. Laut der europäischen Raumfahrtagentur (Esa) könnten die Bilder dabei helfen, das Rätsel um die Entstehung des kleinen Himmelskörpers zu lösen.
Ein Zwischenstopp auf dem Weg zu Didymos
Der nur 12,4 Kilometer große Mond Deimos gibt Wissenschaftlern seit Langem Rätsel auf. Forscher diskutieren, ob er aus den Trümmern eines Meteoriteneinschlags auf dem Mars entstanden ist oder ein Asteroid war, der vom Roten Planeten angezogen wurde. Hera soll mit ihren Messungen helfen, diese Frage zu beantworten.
Phobos und Deimos
Phobos und Deimos sind die beiden Monde des Planeten Mars. Sie sind klein, unregelmäßig geformt und umkreisen den Mars in relativ geringer Entfernung. Phobos ist der größere der beiden Monde und bewegt sich sehr nah am Mars. Er hat einen Durchmesser von etwa 22 km und benötigt für eine Umrundung des Planeten nur rund 7,5 Stunden. Deimos ist mit einem Durchmesser von etwa 12 Kilometer kleiner als Phobos und umkreist den Mars einmal in etwa 30 Stunden.
Das ist aber nicht die Hauptaufgabe von "Hera". Am Mars ist sie nur vorbeigeflogen, um ihren Kurs zum Asteroiden Didymos zu korrigieren. Dort soll sie im Laufe ihrer weiteren Mission überprüfen, was der Einschlag der Nasa-Sonde "Dart" der US-Raumfahrtagentur Nasa im September 2022 auf Dimorphos, dem kleineren Teil eines Doppel-Asteroiden, angerichtet hat.
"Hera" soll 2026 bei Didymos ankommen
"Dart" war damals mit einer Geschwindigkeit von rund 6,6 Kilometern pro Sekunde auf den Asteroiden geprallt. Der Einschlag veränderte messbar die Umlaufbahn von Dimorphos. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Gesteuert wird die Sonde vom Esa-Kontrollzentrum in Darmstadt aus. Deutschland ist als größter Beitragszahler maßgeblich an der 383 Millionen Euro teuren Mission beteiligt.