"Wir kommen kaum über die Runden" Musk unzufrieden mit X-Geschäft
Elon Musk gab 44 Milliarden Dollar für Twitter aus und gewann politischen Einfluss. Doch die Zahlen beim Twitter-Nachfolger X sind nicht gut. Und der Facebook-Konzern Meta verschärft die Konkurrenz.
Elon Musk beklagt sich laut einem Medienbericht über das Geschäft seiner Online-Plattform X. "Unser Nutzerwachstum stagniert, der Umsatz ist nicht beeindruckend – und wir kommen kaum über die Runden", zitierte das "Wall Street Journal" aus einer E-Mail an die Mitarbeiter. Von Musk oder der von ihm eingesetzten X-Chefin Linda Yaccarino gab es zunächst keinen Kommentar zu dem Bericht.
X baut auf dem Kurznachrichtendienst Twitter auf, den Musk im Oktober 2022 für rund 44 Milliarden Dollar kaufte. Da die Firma seitdem nicht mehr an der Börse notiert ist, gibt es keine öffentlich zugänglichen Informationen dazu, wie das Geschäft läuft.
Bekannt ist allerdings, dass die Umsätze nach der Übernahme einbrachen. Musk sagte mehrfach, die Erlöse hätten sich in etwa halbiert. Wie viel genau Twitter aktuell einnimmt, ist nicht bekannt.
Fliehende Werbekunden
Schon der Kauf durch den polarisierenden Tech-Milliardär hatte einige Werbekunden abgeschreckt. Mehr gingen von Bord, nachdem Online-Forscher demonstriert hatten, wie ihre Anzeigen neben Beiträgen mit Hassrede auftauchen können. Musk hatte die bei Twitter geltenden inhaltlichen Einschränkungen für Beiträge weitgehend aufgehoben.
Yaccarino, die einst beim Medienkonzern NBC Universal für das Anzeigengeschäft zuständig war, sagte seit 2023 mehrfach, Werbekunden kehrten wieder auf die Plattform zurück.
Anzeigen bei Metas Threads
Unterdessen fängt der Facebook-Konzern Meta an, bei seiner X-Alternative Threads mit Werbeanzeigen zu platzieren. Zunächst sei das in einem Test in eingeschränktem Umfang geplant, hieß es in einem Blogeintrag. Threads hat mehr als 300 Millionen monatlich aktive Nutzer und könnte für X-Werbekunden damit attraktiv sein. Allerdings kündigte Meta-Chef Mark Zuckerberg jüngst an, ebenfalls die inhaltlichen Einschränkungen für Beiträge zurückzufahren – und mit den geänderten Hassrede-Regeln können den Anzeigenkunden ähnliche Probleme wie bei X drohen.
- Nachrichtenagentur dpa