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Telegram-Alternativen: WhatsApp, Signal, Threema und Co. im Vergleich


Nach der Festnahme des Telegram-Gründers
Das sind die alternativen Messenger im Überblick

Von t-online, mho

30.08.2024Lesedauer: 3 Min.
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Signal, Threema, Telegram, WhatsApp (v.l.n.r.): verschiedene Messenger-Dienste im Überblick. (Quelle: Kirchner-Media/imago-images-bilder)
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Nach den Ermittlungen gegen Telegram-Gründer Pawel Durow sind viele Nutzer besorgt um die Sicherheit und Integrität der Plattform. Diese Alternativen gibt es.

Die französische Justiz hat ein Ermittlungsverfahren gegen Pawel Durow eingeleitet. Dem Gründer des umstrittenen Messengerdienstes Telegram wird vorgeworfen, er habe sich durch fehlendes Eingreifen und unzureichende Kooperation mit den Behörden des Drogenhandels, der Geldwäsche, des Betrugs und mehrerer Vergehen im Zusammenhang mit Kindesmissbrauch mitschuldig gemacht.

Telegram bestreitet die Vorwürfe. In einer Stellungnahme schreibt das Unternehmen, dass sie alle Regeln – inklusive des neuen Digitalgesetzes DSA – einhalten würden. Durow habe nichts zu verbergen und es sei absurd, eine Plattform oder ihren Besitzer für den Missbrauch durch Dritte verantwortlich zu machen.

Die Nutzerzahlen von Telegram sind in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Im Vergleich zu anderen Anbietern zeichnet sich der Messenger durch seine Kombination aus Sicherheit, Geschwindigkeit, Vielseitigkeit und Offenheit aus. Allerdings gibt es auch immer wieder Bedenken bezüglich des Datenschutzes und der Verbreitung von Fehlinformationen auf der Plattform.

Die Festnahme Durows könnte bei vielen Nutzern einen Vertrauensverlust zur Folge haben. Wir stellen Ihnen die Vor- und Nachteile der populärsten Alternativen vor.

WhatsApp

WhatsApp ist der weltweit meistgenutzte Messenger-Dienst. Im Vergleich zu Telegram bietet er eine größere Verbreitung, da viele Kontakte den Dienst bereits nutzen. Außerdem ist die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung standardmäßig aktiviert, bei Telegram landen die Daten in der Cloud.

Allerdings wirft die Zugehörigkeit zu Meta (ehemals Facebook) bei vielen Nutzern erhebliche Datenschutzbedenken auf. Außerdem bietet WhatsApp weniger Funktionen für Gruppen und Kanäle und das Teilen der Telefonnummer ist erforderlich.

Signal

Signal gilt als besonders sicher und wird von Datenschützern empfohlen. Im Vergleich zu Telegram zeichnet sich der Dienst durch eine Open-Source-Software aus, der Programmiercode ist öffentlich einsehbar. Auch hier ist eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für alle Nachrichten standardmäßig aktiviert. Außerdem sammelt Signal kaum Metadaten der Nutzer.

Nachteile der App sind in erster Linie die kleinere Nutzerbasis als bei Telegram. Außerdem bietet Signal ebenfalls weniger Funktionen für große Gruppen und öffentliche Kanäle. Und auch hier ist das Teilen der Telefonnummer für die Registrierung erforderlich. Seit Februar lässt sich diese aber vor anderen Nutzern verbergen, was vor allem in größeren Gruppen ein großer Vorteil ist.

Threema

Der Schweizer Messenger Threema setzt stark auf Privatsphäre. Im Vergleich zu Telegram ist dort keine Telefonnummer zur Registrierung nötig und auch hier ist die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für alle Nachrichten und Anrufe standardmäßig aktiviert. Hinzu kommt, dass das Unternehmen die Serverdaten regelmäßig löscht.

Allerdings hat auch Threema deutlich weniger Nutzer als Telegram und bietet weniger Funktionen für große Gruppen. Außerdem kostet der Dienst einmalig etwa sechs Euro.

Wire

Der ebenfalls in der Schweiz entwickelte Messenger Wire ist besonders für Unternehmen und Teams geeignet. Im Vergleich zu Telegram bietet auch dieser Dienst eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für alle Nachrichten und Anrufe und legt großen Wert auf die Integration mit anderen Tools.

Die Nachteile von Wire sind, dass es deutlich weniger Nutzer hat als Telegram, außerdem bietet es weniger Funktionen für große öffentliche Gruppen und ist für Geschäftskunden kostenpflichtig.

Element (ehemals Riot)

Element basiert auf dem dezentralen Matrix-Protokoll. Im Vergleich zu Telegram bietet der Dienst ein offenes Protokoll, über das viele verschiedene Clients verfügbar sind. Außerdem haben Nutzer die Möglichkeit, eigene Server zu betreiben.

Die Nachteile sind eine komplexere Bedienung für Einsteiger sowie die kleinere Nutzerbasis. Hinzu kommt, dass Element weniger optimiert ist für die mobile Nutzung auf dem Smartphone.

Slack

Slack ist vor allem im Geschäftsumfeld beliebt. Im Vergleich zu Telegram zeichnet sich der Dienst durch umfangreiche Integrationsmöglichkeiten mit anderen Business-Tools aus. Außerdem bietet Slack gute Organisationsmöglichkeiten für Teams und Projekte sowie eine leistungsfähige Suchfunktion für Nachrichten und Dateien.

Allerdings wurde das Tool in erster Linie für die Unternehmenskommunikation konzipiert. Dadurch legt der Anbieter auch weniger Fokus auf Privatsphäre und Verschlüsselung als Telegram – zudem ist er für erweiterte Funktionen kostenpflichtig.

Discord

Discord wurde ursprünglich für Gamer entwickelt, wird aber zunehmend auch für andere Zwecke genutzt. Im Vergleich zu Telegram bietet der Dienst umfangreiche Funktionen für Gruppen und Communities. Außerdem profitieren die Nutzer von besseren Sprach- und Videokonferenz-Möglichkeiten sowie die Integration mit vielen anderen Diensten und Plattformen.

Auf der anderen Seite ist Discord weniger auf Privatsphäre ausgerichtet und bietet somit keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Außerdem ist die Benutzeroberfläche für Einsteiger etwas kompliziert.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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