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KI-Musik mit Suno und Udio: RIAA verklagt Start-ups


KI-Ticker
Musikindustrie verklagt bekannte Start-ups

Von t-online, sha, mho

Aktualisiert am 25.06.2024Lesedauer: 6 Min.
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KI und die Musik: Innerhalb weniger Sekunden generiert das Programm neue Songs. (Quelle: Science Photo Library/imago-images-bilder)
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Künstliche Intelligenz verändert unseren Alltag. Die Technologie steckt in zahlreichen Geräten und Anwendungen. Lesen Sie hier alle wichtigen Entwicklungen im Überblick.

Vorwärts mit Künstlicher Intelligenz (KI): Das ist das Leitmotiv der Tech-Branche. Konzerne wie Microsoft, Apple und Google stecken Milliarden in die Erforschung von KI-Systemen.

Chatbots wie ChatGPT vom Unternehmen OpenAI sowie Googles Gemini können bei vielen alltäglichen Aufgaben helfen – zum Beispiel beim Schreiben von E-Mails oder bei der Zusammenfassung komplexer Sachverhalte. Alle neuen Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz lesen Sie immer aktuell hier.

++ Musikindustrie verklagt bekannte Start-ups ++

Die Musikindustrie geht rechtlich gegen zwei Start-ups vor, die Musik mithilfe von Künstlicher Intelligenz erstellen. Der US-Branchenverband RIAA (Recording Industry Association of America) behauptet, dass die Firmen Suno und Udio ihre KI-Software illegal mit urheberrechtlich geschützten Songs trainiert hätten. Die RIAA fordert bis zu 150.000 Dollar pro Verstoß – was zu einer gewaltigen Summe anwachsen könnte.

Bei Suno und Udio können Nutzer Musik innerhalb weniger Sekunden per Texteingabe von einem Computer erzeugen lassen. Die RIAA argumentiert, dass die KI-Programme dafür mit geschützten Songs der großen Musikkonzerne trainiert wurden. Als Beweis dafür sieht sie die Tatsache, dass KI-generierte Musik oft sehr ähnlich wie bereits bekannte Hits klingen würde. Die Start-ups bestreiten dies und behaupten, ihre Nutzung sei legal und sie würden vollkommen neue Musik erschaffen.

Der Streit ist Teil einer größeren Debatte über KI und Urheberrecht. Auch Medienunternehmen und Autoren klagen gegen KI-Firmen wegen der Nutzung ihrer Inhalte. Einige Medien gehen aber auch Partnerschaften mit KI-Entwicklern ein und erlauben ihnen, gegen Bezahlung auf ihre Archive zuzugreifen.


++ OpenAI-Mitgründer will sichere KI entwickeln ++

Einer der Gründer des ChatGPT-Erfinders OpenAI macht sich mit eigenem KI-Start-up selbstständig. Das Ziel der neuen Firma mit dem Namen Safe Superintelligence sei eine ungefährliche, hoch entwickelte Künstliche Intelligenz, kündigte Ilya Sutskever an.

"Das Besondere an dem Unternehmen ist, dass sein erstes Produkt die sichere Superintelligenz sein wird – und es davor nichts anderes herausbringen wird", sagte Sutskever dem Finanzdienst Bloomberg. So werde man sich kommerziellem Druck und einem Wettlauf mit anderen KI-Laboren entziehen, argumentierte der Forscher.

Sutskever gilt als einer der führenden Köpfe bei der Entwicklung Künstlicher Intelligenz. Bei Safe Superintelligence hat er zwei Mitgründer: Daniel Gross arbeitete einst an Künstlicher Intelligenz bei Apple, Daniel Levy war einst mit Sutskever bei OpenAI.


++ Meta stoppt Start von KI-Software in Europa vorerst ++

Der Facebook-Konzern Meta schiebt nach Gegenwind von Datenschützern den Start seiner neuen KI-Software in Europa auf. Auslöser ist die Forderung der für Meta in der EU zuständigen irischen Datenschutzbehörde, die KI-Modelle vorerst nicht mit öffentlich verfügbaren Beiträgen von Facebook und Instagram zu trainieren.

Ohne das Anlernen mit lokalen Inhalten würde man Nutzern in Europa kein erstklassiges Erlebnis bieten können, argumentierte Meta in einem Blogeintrag am Freitag. Zugleich zeigte sich der Konzern überzeugt, dass sein Ansatz europäischen Gesetzen und Regelungen entspreche. Nicht nur Meta trainiere Künstliche Intelligenz - "und wir sind transparenter als viele andere in unserer Branche".

Zuvor war kritisiert worden, dass Meta keine ausdrückliche Einwilligung der Nutzer vorsah, sondern lediglich die Möglichkeit, der Verwendung der Daten zu widersprechen. Die Datenschutz-Aktivisten der Organisation noyb reichten deswegen vergangene Woche Beschwerden in elf Ländern ein. Sie prangerten auch an ein "trügerisches und kompliziertes" Verfahren beim "Opt-Out" an.


++ KI-Daten: Verbraucherschützer mahnen Meta ab ++

Mit einer Abmahnung gegen den Facebook-Konzern Meta will die Verbraucherzentrale NRW verhindern, dass das Unternehmen ungefragt Inhalte der Anwender zum Training seiner KI-Modelle verwendet. Die europäische Konzerntochter Meta Platforms Ireland wurde zur Abgabe einer Unterlassungserklärung aufgefordert.

Meta hat in den vergangenen Tagen massenhaft die Nutzer von Facebook, Instagram und Threads angeschrieben, um sie über die Anpassung seiner Datenschutzerklärung zu informieren. "Wir aktualisieren unsere Datenschutzrichtlinie, da wir KI bei Meta ausweiten", heißt es in der E-Mail. In dem Text werden die Anwender auch auf ein Widerspruchsrecht hingewiesen.

Die Verbraucherschützer aus Nordrhein-Westfalen stören sich daran, dass die Meta-Kunden aktiv widersprechen müssen, wenn die mit dem KI-Training auf der Basis ihrer Postings nicht einverstanden sind. "Das Widerspruchsverfahren ist sehr umständlich und wenig nutzerfreundlich", heißt es.


++ Gemini auch als Android-App in Deutschland verfügbar ++

Googles mobile Gemini-App ist Monate nach dem US-Start jetzt auch auf deutschen Smartphones verfügbar. Die KI-Unterstützung lässt sich zunächst für alle Android-Nutzer kostenlos aus dem Play Store herunterladen und installieren. In den kommenden Wochen wird die App auch für iPhone-Nutzer erhältlich sein.

Die Gemini-App kann Nutzern bei alltäglichen Problemen helfen. Als Beispiel nennt der Konzern, dass Nutzer über ein Foto von einem platten Reifen nach einer Anleitung fragen können und die KI das passende YouTube-Video vorschlägt. Dabei lässt sich die App künftig auch über den Sprachbefehl "Hey Google" aktivieren. Einige Funktionen des bisherigen Google Assistant werden ebenfalls von Gemini übernommen, zum Beispiel den Timer stellen oder einen Anruf tätigen.

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++ Google verbessert Vorschläge nach absurden Empfehlungen ++

Die neuen KI-generierten Übersichten in Googles Suchmaschine sollen keine albernen Fragen mehr mit ernsten Aussagen beantworten. Die Software soll weniger Satire und Scherze berücksichtigen, schrieb die Chefin von Google, Liz Reid, in einem Blogeintrag. Auch weniger von Nutzern erstellte Inhalte wie Foren-Beiträge sollen verwendet werden, wenn sie zu falschen Ratschlägen führen könnten.

Google führte die Funktion bereits im Mai in den USA ein, durch die Nutzer bei vielen Suchanfragen ausführlichere Antworten statt nur Weblinks erhalten. Kurz darauf gab es im Netz Hohn und Spott wegen peinlicher Fehler der Software. So berichtete ein Nutzer, dass Wissenschaftler empfehlen würden, mindestens einen kleinen Stein pro Tag zu essen. Die Quelle war ein Artikel der Satire-Website "The Onion". In einem anderen Artikel stand, dass man Käse mit "nicht giftigem Kleber" auf der Pizza befestigen solle.

Die Funktion soll zum Jahresende in weiteren Ländern eingeführt werden. Viele Webseitenbetreiber und Medien machen sich Sorgen, dass Google durch die KI-Zusammenfassungen weniger Menschen zu ihnen leiten wird und ihr Geschäft darunter leidet. Google kontert, dass es zu den Quellen für Informationen, die in den Übersichten landen, sogar mehr Datenverkehr gebe. Wie es dabei dem Rest geht, blieb aber bisher unklar.


++ Google integriert KI auf Chromebook-Plus-Laptops ++

Chatten mit Gemini, Fotos neu gestalten oder Texte umformulieren: Google integriert seine neuen KI- und Gaming-Funktionen auf Chromebook-Plus-Laptops. Nutzer können ab sofort den KI-Chatbot Gemini als Inspirationsquelle verwenden oder Fotos mit dem Magischen Editor bearbeiten. Mit diesem lässt sich zum Beispiel die Größe eines Objekts oder die Position im Nachhinein verändern.

Mit der Funktion "Formuliere für mich" lassen sich in wenigen Sekunden Texte kürzen, umformulieren, in ein bestimmtes Format bringen oder in der Tonalität anpassen. Derzeit funktioniert das nur auf Englisch ("Help me write"), im Laufe des dritten Quartals soll die Funktion dann aber sehr wahrscheinlich auch auf Deutsch verfügbar sein.

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Auch normale Chromebooks (Nicht-Plus-Modelle) bieten Google-Funktionen, mit denen sich Aufgaben künftig schneller und effizienter erledigen lassen sollen. Zu diesen zählen die einfache Einrichtung mit dem Android-Smartphone, eine neue integrierte Ansicht von Google Tasks sowie neue Funktionen beim Game Dashboard.


++ Microsoft erweitert Copy-Paste-Funktion mit KI ++

Die wohl bekanntesten Tastenkombinationen "Strg+C" (kopieren) und "Strg+V" (einfügen) erhalten ein Upgrade. Microsoft integriert Künstliche Intelligenz in die Copy-Paste-Funktion von Windows 11, die den Arbeitsalltag vieler Nutzer erleichtern soll. Dadurch lässt sich künftig über die Tastenkombination "Windowstaste+Shift+V" ein Text nicht nur einfügen, sondern beispielsweise auch zusammenfassen oder im Stil verändern.

Diese Neuerung ist Teil der Strategie von Microsoft, immer mehr KI-Funktionen in ihre Produkte zu integrieren. Allerdings ist "Advanced Paste" kostenpflichtig. Um die Funktion vollständig nutzen zu können, benötigen Sie einen API-Key von OpenAI, den Sie nur im Abonnement bekommen. Dieses unterscheidet sich vom herkömmlichen ChatGPT-Abo und stellt Nutzern einen Pool von Tokens zur Verfügung, die sich für unterschiedliche Aktionen einsetzen lassen.


++ Microsoft legt Mindestvorgaben für KI-PCs fest ++

Microsoft will mit Mindestvorgaben für die neuen Windows-Computer dafür sorgen, dass immer genug Leistung für KI-Anwendungen vorhanden ist. Die Modelle von KI-PCs aller Hersteller müssen nicht weniger als 16 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher und 256 GB Hauptspeicher haben, hieß es von Microsoft.

Im Mittelpunkt steht bei Personal Computern in Zukunft die hauseigene Assistenzsoftware Copilot, die mit Technologie des ChatGPT-Erfinders OpenAI entwickelt wurde. Die künftigen Geräte bekommen eine neue Architektur, die Microsoft "Copilot + PC" nennt. Das Besondere daran ist ein zusätzlicher NPU-Chip (Neural Processing Unit / auf Deutsch: Neuronale Verarbeitungseinheit), mit dem die KI-Anwendungen schneller laufen sollen.

Als Hauptprozessor kommt bei den ersten Modellen Qualcomms Snapdragon X zum Einsatz. Es ist ein Chip auf Basis von Architektur des Chipdesigners ARM, die auch bereits in fast allen Smartphones steckt. Dank der zwei Chips sollen die neuen Windows-Computer schließlich schneller als Apples Macs laufen.


++ Arzttermin per KI – Doctolib übernimmt Telefonassistenten ++

Die Ärzteplattform Doctolib übernimmt den Berliner Anbieter von KI-basierten Telefonassistenten, Aaron.ai. Das Unternehmen wolle damit sein Portfolio erweitern und es Arztpraxen künftig ermöglichen, Termine automatisch über das Telefon organisieren zu lassen, wie Doctolib mitteilte.

Zum vereinbarten Kaufpreis wurde zunächst nichts bekannt. "Doctolib integriert Aaron.ais KI-Lösung in seine Praxissoftware und schafft damit Abhilfe bei einer zentralen Herausforderung für Arztpraxen: Telefonanrufe, die im Schnitt einen Zeitaufwand von 45 Stunden im Monat bedeuten", hieß es.

Patientinnen und Patienten könnten über die automatische Telefonassistenz Termine vereinbaren, absagen oder verschieben, ohne es mehrfach versuchen zu müssen oder in der Warteschleife zu landen. Aaron.ai habe die Technik unter anderem zusammen mit einer Tochtergesellschaft der Humboldt-Universität entwickelt und vertrieben, hieß es weiter.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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