Einsparungen bei Bezahlsender Sky beendet Produktion deutscher TV-Filme und Serien
Der Bezahlsender Sky stellt die Produktion neuer TV-Serien und Filme in Deutschland ein. Gute Nachrichten gibt es für Fans von "Babylon Berlin".
Sky Deutschland will künftig keine eigenen fiktionalen Filme und TV-Serien mehr produzieren. Das berichten das Branchenmagazin "Dwdl.de" und "Variety.com" unter Berufung auf ein internes Schreiben des Bezahlsenders an seine Mitarbeiter.
Darin mache Sky-Deutschland-Chef Devesh Raj die steigenden Produktionskosten und starke Konkurrenz durch anderen Streaming-Anbieter für den Schritt verantwortlich, zitiert zusätzlich die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" aus der Nachricht.
"Da wir uns weiterhin auf den Aufbau eines nachhaltigen Geschäfts in der DACH-Region konzentrieren, müssen wir harte Entscheidungen darüber treffen, wo wir unsere Investitionen einsetzen, um sicherzustellen, dass wir einen Mehrwert für das Unternehmen und unsere Kunden schaffen", schreibt Raj.
"Helgoland 513" und "Das Boot" werden fertigproduziert
Die Produktion neuer Eigenformate in Deutschland werde 2024 eingestellt. Bereits in Produktion befindliche Sendungen wie das Post-Apokalypse-Drama "Helgoland 513" und die vierte Staffel von "Das Boot" will der Sender noch abschließen.
Nicht mehr produziert werden sollen laut "Dwdl.de" das Nazi-Drama Huntsville AL, eine Neuinterpretation von Frankenstein, das Familiendrama Garten Eden und die Klinikserie Krank Berlin. Auch die vor wenigen Tagen vorgestellte Dramedy-Serie "Public Affairs" werde nicht fertiggestellt.
Eine gute Nachricht für Fans der beliebten Serie "Babylon Berlin": Nach der Ankündigung von Sky habe die ARD "schnell bekräftigt, den Serien-Hit fortsetzen zu wollen", berichtet ebenfalls "Dwdl.de" – auch ohne die Beteiligung des Pay-TV-Senders.
Laufen noch Gespräche zwischen Comcast und ProSiebenSat.1?
Sky-Eigentümer Comcast strebt seit Monaten einen Verkauf von Sky Deutschland an. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte vergangenen Monat von Insidern erfahren, dass die Gespräche von ProSiebenSat.1 mit Comcast wieder aufgenommen worden seien.
Das US-Kabelunternehmen wolle Sky Deutschland so dringend loswerden, dass er sogar zu einer finanziellen Mitgift von mehreren Hundert Millionen Euro bereit sei, hatten mehrere mit den Gesprächen vertraute Personen gesagt.
Der größte Aktionär von ProSiebenSat.1, MFE-Mediaforeurope, hatte daraufhin mitgeteilt, nichts von einer Wiederaufnahme der Gespräche zu wissen. Seitdem gibt es keine neuen Details zu dem geplanten Verkauf des Bezahlsenders.
- variety.com: "Babylon Berlin Broadcaster Sky Deutschland to Pull Out of Scripted Originals From 2024"
- dwdl.de: "Sky zieht bei deutschen fiktionalen Eigenproduktionen den Stecker"
- faz.net: "Sky stellt deutsche Produktionen ein"