Darum gelten sie als irregulär 62 neue Monde des Saturn entdeckt – Jupiter überflügelt
Das soll erst einmal einer schlagen: Der Saturn hat nun offiziell 145 Monde. Da kann sich der Jupiter glatt verstecken.
Er ist der König der Monde. Der Saturn liegt im Wettrennen der Planeten mit den meisten Trabanten wieder vorn. Ein internationales Forscherteam hat jetzt 62 bisher unbekannte Saturn-Monde entdeckt, wie die Universität von British Columbia mitteilt. Damit zählt der Saturn jetzt 145 Monde und überholt den Jupiter (92).
Die Astronomen um Edward Ashton hatten ihre Suche schon 2019 begonnen. Sie identifizierten die neuen Trabanten nicht nur, sondern beobachteten auch über einen langen Zeitraum ihre Bewegungen. So konnten sie herausfinden, ob es sich um echte Monde oder etwa nur vorbeirasende Asteroiden handelt.
"Diese Monde zu verfolgen, erinnerte mich ein wenig an das Verbinden von Punkten in Kindermalbüchern“, sagt Aston. "Wir mussten die in unseren Daten aufgezeichneten Positionen dieser Monde zu einem plausiblen Orbit verbinden."
Neu entdeckte Monde sind alle irregulär
Das haben die Forscher letztlich geschafft und herausgefunden, dass alle neuentdeckten Saturnmonde zu den sogenannten irregulären Trabanten des Ringplaneten gehören. Das heißt: Anders als die 24 regulären Saturn-Monde umkreisen sie ihn nicht auf kreisförmigen, in einer Ebene liegenden Umlaufbahnen. Stattdessen folgen sie weiten, elliptischen Orbits. Diese sind meist gegen die Planetenebene geneigt.
Nach ihrer Lage und Bewegung unterscheiden Astronomen drei Gruppen irregulärer Saturnmonde. Das sind die Inuit-Gruppe, die Gallische Gruppe und die Nordische Gruppe. Alle Trabanten in diesen Gruppen erhalten daher Namen aus der jeweiligen Mythologie dieser Kulturen. Dabei gehöre die größte Zahl der Neuentdeckungen zur Nordischen Gruppe, heißt es.
Warum der Saturn so viele Monde hat? Die Astronomen gehen davon aus, dass alle irregulären Trabanten des Saturn durch eine oder mehrere Kollisionen von früheren, größeren Monden entstanden sind. Das würde auch erklären, warum so viele von ihnen den Planeten entgegen seiner Rotationsrichtung umlaufen.
- University of British Columbia (science.ubc.ca) "Saturn now leads moon race with 62 newly discovered moons" (englisch)