Love-Scamming Polizei warnt vor Liebesbetrug im Internet
Sicherheitsbehörden warnen vor einer Betrugsmasche im Internet, die Love-Scamming genannt wird. Dabei werden die Gefühle und das Vertrauen der Opfer ausgenutzt. Auch der finanzielle Schaden sei enorm.
Vor einer besonders perfiden Art der Abzocke warnt das Landeskriminalamt in Sachsen. Beim Love-Scamming nutzen die Betrüger, auch Scammer genannt, ihre Opfer schamlos aus, wie das LKA mitteilt. Auch der finanzielle Schaden sei enorm. 2020 hat es demnach 275 Fälle mit einem Gesamtschaden von 4,2 Millionen Euro gegeben.
Wie gehen die Betrüger vor? Alles beginnt mit einem Flirt im Internet. Die beiden Parteien sind schnell auf einer Wellenlänge und die Sympathie wächst. Über Wochen oder Monate tauscht man Mails aus und gibt immer mehr Persönliches preis und meint, die große Liebe gefunden zu haben.
Frauen häufiger betroffen als Männer
Nach einem intensiven Flirt im Internet steht dann ein persönliches Treffen an. Dieses wird aber von einer Geldüberweisung abhängig gemacht: für ein Visum oder für den Kauf eines Flugtickets. Oder es sei ein enger Angehöriger erkrankt und benötige eine teure Operation. Oder Wertsachen und Pass seien gestohlen worden und die Hotelrechnung offen. Die Gründe, um an Geld zu gelangen, sind vielfältig und sollen die Betroffenen noch einmal emotional packen.
Mit einem Anteil von 57,4 Prozent der Geschädigten waren Frauen häufiger betroffen als Männer. Gut zwei Drittel der Opfer sind 40 bis 69 Jahre alt. Bislang konnten laut LKA Sachsen 100 Tatverdächtige ermittelt werden.
E-Mails, Chat-Texte und Überweisungsbelege aufheben
Was kann ich tun, wenn ich Opfer eines Scammers geworden bin? Auf die Forderungen der Scammer sollte niemals eingegangen werden, teilt das LKA mit. "Überweisen Sie an Fremde kein Geld, lösen Sie für diese keine Schecks ein oder leiten Briefe oder Päckchen weiter, bewahren Sie solche auch nicht auf", heißt es weiter.
Außerdem sollen Opfer von Scammern eine Anzeige bei der Polizei erstatten. Dabei helfen den Behörden bei den Ermittlungen gesicherte E-Mails, Chat-Texte und Überweisungsbelege. Der Kontakt zum Scammer sollte unbedingt abgebrochen werden. Im Notfall sollten Scam-Opfer sich eine neue E-Mail-Adresse und Telefonnummer zulegen.
- LKA Sachsen
- Nachrichtenagentur dpa