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iPad mini und iPad im Test: Apple macht sein Mini sexy


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iPad mini und iPad im Test
Apple macht sein Mini sexy


Aktualisiert am 22.09.2021Lesedauer: 6 Min.
Das neue iPad mini (links) und das überholte iPad: Apple macht die Kleinen flottVergrößern des Bildes
Das neue iPad mini (links) und das überholte iPad: Apple macht die Kleinen flott (Quelle: Jan Mölleken)
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Apple hat seine beiden günstigsten iPads modernisiert. Vor allem das iPad mini hat davon erheblich profitiert. Beim Einsteiger-iPad hielt man sich allerdings stark zurück – doch das ist auch gut so.

Bei Fans erschwinglicher iPads dürfte das Apple-Event im September gemischte Gefühle hervorgerufen haben: Zunächst vermutlich die große Freude darüber, dass Apple sich schließlich auch um die beiden günstigsten Tablets in seiner Tabletlinie kümmert: Denn das iPad (ab 379 Euro) und das iPad mini (bislang ab 449 Euro) bieten beide seit Jahren viel Tablet für vergleichbar kleines Geld.

Dafür mussten Fans bis vor Kurzem allerdings auch in Kauf nehmen, dass die beiden Modelle die einzigen waren, die noch kein Design-Update erhalten hatten und mit ihren breiten Display-Rändern im Vergleich zu teureren Schwestermodellen – und auch zu ähnlich teuren Android-Tablets – veraltet aussahen. Dabei war das iPad mini nicht nur eine kompaktere Variante des großen Einsteiger-Tablets, es war auch etwas besser ausgestattet.

So gab es statt der 32 GB mindestens 64 GB Speicher, außerdem war ein besseres Display verbaut, das direkt unter das Displayglas laminiert war, eine Anpassung ans Umgebungslicht ("True Tone") sowie einen größeren Farbraum bot – der Aufpreis war also auch gerechtfertigt.

Jetzt wurden beide Geräte von Apple erneutert: Das iPad mini rundherum, das iPad nur sehr moderat – und beides ist eine gute Nachricht. Denn während das iPad mini eine allgemeine Aufwertung erfuhr und deshalb nun auch 100 Euro teurer ist, bleibt beim Einsteiger-iPad zumindest preislich alles beim Alten.

Ab Freitag, den 24. September, sind iPad mini (ab 549 Euro) und das iPad der neunten Generation (ab 379 Euro) erhältlich. Die t-online-Redaktion konnte die Geräte vorab testen und erklärt, warum die große Veränderung beim iPad mini und die kleine Veränderung beim iPad ein Gewinn für die Nutzer sind.

iPad mini – Kompakter Alleskönner

Wer das neue iPad mini der mittlerweile sechsten Generation mit seinem Vorgänger vergleicht, wird sofort sehen, dass es sich um eine neue Variante handelt. Das rundliche Design und die breiten Displayrahmen sind dem neuen, kantigen Look gewichen, den man bereits bei iPad Pro und iPad Air findet. Das bedeutet auch, dass das Display – trotz sogar leicht geschrumpfter Maße – gewaschsen ist: von 7,9 Zoll auf 8,3 Zoll.

Die Auflösung hat sich aufgrund des neuen Formats leicht verändert, die Pixeldichte von 326 DPI blieb dabei aber unverändert. Ebenfalls neu – und an das Vorbild iPad Air angepasst – der Touch-ID-Sensor wanderte von der Vorderseite in den Einschaltknopf auf die Oberseite ds Geräts. An der rechten Längsseite findet man nun eine kleine Kunststoffeinlage im Aluminiumgehäuse: Dort kann der Apple Pencil 2 magnetisch befestigt und iduktiv aufgeladen werden.

Auch an der unteren Geräteseite hat man sich an die teureren Vorbilder angepasst: Statt Lightninganschluss sitzt dort nun ein moderner USB-C-Port. Überdies erkennt man an den kleinen Schalllöchern, dass nun oben und unten ein Lautsprecher angebracht ist, damit der Stereosound besser ist, wenn man das Tablet zum Spielen oder Filme schauen im Querformat hält. Auf der Rückseite gibt es nun die selbe 12-MP-Kamera, die man auch im iPad Air findet, den vierfach LED-Blitz hat das mini dem Air sogar vorraus.

Damit zieht das neue iPad mini nicht nur mit dem 100 Euro teureren iPad Air gleich – es zieht sogar an ihm vorbei: Denn statt A14 Bionic sitzt nun der neue A15 Bionic Prozessor im Tablet und statt der Option für LTE-Funk versteht das iPad mini jetzt auch 5G. Doch die vielleicht wichtigste Neuerung ist eine andere: Als Selfiekamera kommt nun der 12-MP-Sensor mit Ultraweitwinkel-Optik zum Einsatz, der auch im aktuellsten iPad Pro sitzt. Deshalb beherrscht auch das kleinste iPad jetzt Apples "Center Stage". Das ist eine Art automatischer Zoom-Fokus für Videotelefonie:

Durch die Ultraweitwinkellinse nimmt die Kamera einen viel größeren Bildausschnitt auf, als sie eigentlich benötigt. Dadurch kann die Kamera KI-unterstützt immer per Digitalzoom den oder die Sprecher im Auge behalten. Nutzer können sich also entspannt etwas bewegen, ohne Sorge zu haben, dass sie nicht mehr im Bild sind.

All diese Neuerungen machen das neue iPad mini zu einem ernorm starken Paket – und einem preisgünstigen dazu. Das neue iPad mini hat in seinem Segment eigentlich keine echten Schwächen: Mehr Leistung als die meisten Nutzer brauchen, ein sehr gutes Display, alle modernen Schnittstellen und Anschlüsse – und all das ist einem sehr kompakten, modernen Gehäuse, das sich noch in einer Hand halten lässt. Kollegen mit eher kleinen Händen hatten dabei aber schon leichte Mühe.

Was es nicht gibt, ist eine passende Tastaturhülle von Apple, hier wären die Tasten vermutlich arg klein. Allerdings lässt sich jede Bluetooth-Tastatur mit dem iPad mini verbinden.

iPad – Pragmatisch und praktisch

Beim iPad ist die Liste der Neuerungen deutlich kürzer: So wurde der Prozessor vom A12 auf den A13 aufgefrischt, außerdem stecken in der günstigsten Variante endlich 64 GB statt der arg knappen 32 GB des Vorgängers. Das Display dürfte das selbe oder ein sehr ähnliches sein – allerdings wird die Farbtemperatur jetzt auf Wunsch ebenfalls automatisch an das Umgebungslicht angepasst.

Den größten Sprung macht das iPad aber bei der Selfie-Kamera: Steckte hier bislang ein sehr schwacher Sensor mit 1,2 MP Auflösung im iPad, wird im aktuellen Tablet ebenfalls das 12-MP-Modell mit Ultraweitwinkellinse und Center-Stage-Unterstützung verbaut.

Insgesamt macht das eine erhebliche Verbesserung zur Vorgängergeneration aus, ohne dass dafür der Preis erhöht wurde – genau deshalb ist es für viele preisbewusste Anwender eine gute Nachricht, dass Apple nicht mehr an dem günstigsten Gerät geschraubt hat. Denn das hätte wohl zwangsläufig eine Preiserhöhung nach sich gezogen und Apples Tablet damit womöglich den Preisrahmen zahlreicher Nutzer gesprengt.

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Dass auch das 2021er iPad schlicht veraltet aussieht, ist ein kleines Manko, das viele Kunden angesichts der restlichen Verbesserungen sicherlich bereitwillig hinnehmen werden. Denn auch wenn ein mittlerweile zwei Jahre alter Prozessor im Tablet steckt: Auch dessen Leistung ist im Alltag vollkommen ausreichend – und wird es sicherlich auch einige Jahre noch sein.

Betrachtet man die Fähigkeiten von iOS 15, das App-Angebot, die Apple-Pencil-Unterstützung, die hohe Leistung und die Zubehörverfügbarkeit des jüngsten iPads, dann gilt heute mehr denn je: Das iPad ist das beste Allround-Tablet, das man für unter 400 Euro kaufen kann.

Fazit: Doppelter Gewinn für preisbewusste iPadnutzer

Mit der Vorstellung des neuen iPad minis hat Apple die Gewichtung innerhalb seines Tablet-Portfolios klar verschoben: Das iPad mini ist jetzt nicht mehr in einer Zwischenwelt zwischen Einsteiger- und Premiumsegment verortet, sondern gehört nun klar zu letzterem. Früher entschied man sich meist zwischen iPad und iPad mini – jetzt ist die Bezugsgröße klar das neue iPad Air.

Und das iPad mini macht mit einem Preis von 549 Euro den Einstieg in Apples Premium-Segment nicht nur günstiger, sondern auch wettbewerbsfähiger – denn mit 5G und Center Stage zusätzlich erhalten Kunden einen hohen Gegenwert für ihr Geld.

Vermutlich dürfte das iPad Air spätestens im kommenden Jahr die Ausstattungsnachteile aufholen – sodass das wichtigste Differenzierungsmerkmal die Größe sein wird: Will man es kompakt und handlich, verzichtet dafür aber auf eine Tastaturhülle und eine größere Darstellung – oder nimmt man höheres Gewicht und größere Dimension in Kauf für mehr Display und die Möglichkeit etwa Apples sehr gutes, aber auch sehr teures Magic Keyboard nutzen zu können. Ohne Frage macht das iPad mini in diesem handlichen Format Spaß. Wovon man im Alltag den größeren Nutzen hat – Air oder mini – das muss jeder für sich entscheiden.

Das iPad auf der anderen Seite bleibt verlässliches und günstiges Einstiegsgerät. Dass Apple hier weder das Gehäuseformat noch den Lightning-Anschluss angetastet hat, mag sicher auch daran liegen, dass das iPad vermutlich millionenfach in Bildungseinrichtungen im Einsatz ist und für diesen Einsatz von Apple auch aggressiv vermarktet wird. Dort würden deutliche Formatwechsel mittelfristig zu großen Kosten bei der Umrüstung führen. Etwa weil der Gerätewagen, die angeschafften Hüllen oder Ladegeräte und Zubehör nicht mehr passen.

Gleichzeitig sorgt auch ein möglichst niedriger Preis dafür, dass die Tablets für Schulen und andere Bildungseinrichtungen weiterhin eine erschwingliche Option bleiben – Designupdates sind hier schlicht nicht so wichtig. Um so erfreulicher, dass Apple dennoch einige Anpassungen vorgenommen hat: Vor allem der verdoppelte Speicher und der schnellere Prozessor tragen zu einer potenziellen Langlebigkeit bei, Center Stage ist überdies sicher eine willkommene Ergänzung für digitalen Fernunterricht.

Letztlich gilt aber auch für längst der Schule entwachsene Endverbraucher: Das iPad ist der mit Abstand günstigste Einstieg in die Apple-Welt, das alle Vorteile von iPadOS 15 bietet, die man auch mit deutlich teureren iPad-Modellen hat. In Sachen Bedienung, umfassender und ans Tabletformat angepasste Appauswahl, aber auch in Punkto Leistung und Gerätelebensdauer bekommen Käufer hier den größten Gegenwert für ihr Geld am Markt. Das gilt schon lange – und mit der aufgefrischten iPad-Version noch einmal mehr.

Verwendete Quellen
  • Eigener Test der Geräte
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