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Drastische Maßnahmen wegen Berlin-Unfall: Deutsche Umwelthilfe fordert SUV-Verkaufsstopp


Proteste angekündigt
Deutsche Umwelthilfe fordert SUV-Verkaufsstopp

Von afp, jb

Aktualisiert am 08.09.2019Lesedauer: 2 Min.
Greenpeace-Aktivist vor einem SUV: Die Demonstranten blockieren das Entladen von SUV-Fahrzeugen. Die rasante Zunahme an SUVs gefährde Klimaziele im Verkehr und gefährde andere Verkehrsteilnehmende im Straßenverkehr.Vergrößern des Bildes
Greenpeace-Aktivist vor einem SUV: Die Demonstranten blockieren das Entladen von SUV-Fahrzeugen. Die rasante Zunahme an SUVs gefährde Klimaziele im Verkehr und gefährde andere Verkehrsteilnehmende im Straßenverkehr. (Quelle: Bodo Marks/dpa)

Sie sind eine Gefahr im Straßenverkehr, für das Klima und für Arbeitsplätze, so die Deutsche Umwelthilfe. Die Organisation fordert daher einen Verkaufsstopp von Stadtgeländewagen. Aber auch andere Umweltorganisationen greifen zu drastischen Maßnahmen, um auf das Problem mit den großen Fahrzeugen aufmerksam zu machen.

Angesichts des schweren Verkehrsunfalls am Freitagabend in Berlin, fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) erneut einen Verkaufsstopp von Stadtgeländewagen.

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Durch die Geländewagen würde nicht nur das Sicherheitsrisiko im Verkehr deutlich steigen. Die Fahrzeuge gefährden zudem auch Arbeitsplätze in Deutschland, twittert die DUH. "Fast alle SUVs von BMW+Daimler werden in den USA gebaut, Audi baut Q3 in Ungarn, Q5 in Mexiko, Q7 in der Slowakei."

Im Sozialen Netzwerk wird der Tweet stark diskutiert. Einige User stimmen der DUH zu, andere wiederum bemängeln, die Organisation würde den Autounfall instrumentalisieren, um eigene Interessen publik zu machen.

Zur Eröffnung der Internationalen Automobilausstellung (IAA) wurden bereits mehrere Proteste angekündigt. Dabei geht es den Demonstranten nicht nur um das erhöhte Sicherheitsrisiko, welches von Geländewagen ausgeht. Auch der hohe CO2-Ausstoß anderer Fahrzeuge und die daraus resultierende Belastung fürs Klima steht im Fokus.

Elektromotoren für SUVs seien keine Lösung

Auch die Umweltorganisation BUND verlangt von der deutschen Autoindustrie einen Strategiewechsel. Die Unternehmen müssten aufhören, besonders große und schwere SUVs zu bauen, sagte der BUND-Vizevorsitzende Ernst-Christoph Stolper im Vorfeld der Internationalen Automobilausstellung in der kommenden Woche in Frankfurt.

In diese margenträchtigen Sportgeländewagen nun Elektromotoren einzubauen, reiche bei weitem nicht aus. Für die Pendler in den Ballungsräumen fehle ein vernünftiges und preisgünstiges Elektroauto für vielleicht 15 000 Euro als Mobilitätsergänzung zu Schiene und ÖPNV, die vor allem ausgebaut werden müssten.

Greenpeace behindert Entladung von SUVs

Greenpeace macht sich ebenfalls für ein SUV-Verbot stark. Die Umweltschutzorganisation demonstrierte in Bremerhaven gegen die Geländewägen und blockierte das Entladen von knapp 2.000 Fahrzeugen.

Der Protest richtete sich in diesem Fall gegen Lieferungen für BMW und Mercedes. Die SUVs seien durch ihr hohes Gewicht und die großen Motoren deutlich klimaschädlicher als andere Pkw, kritisierte Greenpeace. Die rasant wachsende Zahl an Geländelimousinen befeuere die "Klimakrise". Es sei "völlig unverantwortlich, heute noch SUVs herzustellen und zu fahren", sagte Greenpeace-Verkehrsexperte Benjamin Stephan. Die deutschen Hersteller müssten weg von "übermotorisierten Klimakillern und viel stärker auf leichte E-Autos und Mobilitätsdienstleistungen setzen".

Hohe Unfallgefahr von Fußgängern und Kindern durch SUVs

Das große Sicherheitsrisiko wird außerdem von Greenpeace kritisiert. Durch die wachsende Zahl an SUVs würde dieses rasant zunehmen: "Wer als Autofahrer einen SUV als Unfallgegner hat, hat ein viermal höheres Risiko zu sterben als bei einem gewöhnlichen Pkw. Bei Fußgängern steigt das Risiko eines tödlichen Unfalls aufgrund der höheren Motorhaube um die Hälfte an."


Besonders gefährdet seien Kinder, weil sie aus einem SUV schlechter zu sehen seien und bei einer Kollision auf Kopf- und Brusthöhe getroffen würden, erklärte die Organisation.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen afp, dpa
  • Deutsche Umwelthilfe
  • Eigene Recherche
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