Neue Modelle Jeep stellt groß um
Anfang 2023 bringt Jeep ein kleines City-SUV auf den Markt. In den kommenden Jahren sollen weitere Neuerungen folgen. So sehen die Pläne aus.
In der Autobranche ist Jeep eine der wenigen Marken, die ausschließlich SUV und Geländewagen verkauft. Ihre Fangemeinde ist mindestens so treu wie die von Land Rover. Jeep haftet der Nimbus von Freiheit, Outdoor und Abenteuer an.
Besonders auf dem amerikanischen Kontinent verbucht die Marke große Nachfrage, in Deutschland ist sie logischerweise deutlich kleiner. Voriges Jahr konnte Jeep hier 13.503 Fahrzeuge absetzen, der Marktanteil liegt derzeit bei bescheidenen 0,6 Prozent. Bestseller ist das Modell Compass, das in zweiter Generation seit 2016 gehandelt wird.
Große Zurückhaltung in Sachen Zukunftspläne
Vom Lebenszyklus her müsste Jeep demnach spätestens 2024 einen Nachfolger präsentieren. Doch Carlos Tavares, CEO von Stellantis, zu dem Jeep seit Anfang 2021 gehört, hält sich mit Zukunftsplänen der US-Marke sehr zurück. Kommuniziert wird unter dem Marketing-Motto "Dare Forward 2030" lediglich, dass Jeep bis 2025 weltweit 70 Prozent seiner Palette als elektrifizierte Fahrzeuge verkaufen will.
Anfang 2023 soll das erste vollelektrische Modell in Europa an den Start gehen. Hierbei handelt es sich um ein City-SUV im A-Segment, schick im Design und sehr harmonisch in den Proportionen. Was jedoch unter der hübschen Hülle steckt, darüber schweigt Jeep – und nährt eifrig Spekulationen. Auch einen Namen gibt es noch nicht.
Kleines Jeep-SUV wird in Polen produziert
Zu lesen ist häufig, dass das Mini-SUV als technische Basis die weiterentwickelte CMP-Architektur von PSA nutzen wird und so Komponenten verwendet, die auch unter dem Opel Corsa/Mokka und Peugeot 208/2008 stecken. Sinn würde dies zweifelsohne ergeben. Zumal sich die Frage stellt: Wird es den kleinsten Jeep europaweit nur elektrisch geben oder auch wie seine Konzernbrüder mit konventionellem Antrieb?
Eine Antwort gibt es zumindest auf den Produktionsstandort. Für den Jeep fiel die Wahl auf Tichy, das polnische Stammwerk des konventionellen Fiat 500. Schon Ende dieses Jahres soll dort die Fertigung aufgenommen werden.
Neue Elektro-Plattformen kommen erst ab 2025
Zwar lässt Stellantis derzeit auch komplett neue Elektro-Architekturen entwickeln, STLA Small, Medium und Large. Mit der STLA Small ist allerdings erst ab 2025 zu rechnen. Daher dürften neben dem Mini-Jeep auch andere elektrische Kompaktmodelle diverser Stellantis-Marken noch in erster Generation auf bestehenden Plattformen aufbauen.
Dazu gehören wird wohl ebenso der nächste Jeep Renegade, vom Alter her längst überfällig, abgelöst zu werden. Den Renegade gibt es seit 2014. Er wird bei Fiat in Melfi gebaut. Gut vorstellbar, dass Jeep mit diesem Modell ebenfalls circa 2024 aufwartet. Man wäre dann mit drei elektrischen SUV im A- und B-Segment vertreten.
Rückkehr des Cherokee nicht ausgeschlossen
Nummer vier könnte der nächste Cherokee sein. Der Name ist seit Jahrzehnten untrennbar mit der Marke verbunden. In Europa allerdings wurde das Modell Ende 2021 aus dem Programm genommen. Warum ihn 2025 nicht wiederbeleben und ihn auf die dann sicher fertig entwickelte STLA-Medium-Plattform stellen? Für sie verspricht Stellantis elektrische Reichweiten bis zu 700 Kilometer.
Ende der Plug-in-Förderung wirft Fragen auf
Ein wenig besorgt dürften die Jeep-Strategen in die Zukunft blicken, was den Plug-in-Hybrid-Antrieb betrifft. Die SUV-Marke hat hier konsequent umgestellt und Renegade, Compass, Wrangler sowie den brandneuen Grand Cherokee (Markteinführung im Herbst 2022) entsprechend elektrifiziert. Ab dem nächsten Jahr entfällt jedoch die staatliche Förderung für die Plug-ins.
Man hofft bei Jeep, dass zumindest die Dienstwagenbesteuerung bei den bisherigen 0,5 Prozent bleibt. Andernfalls würde dies den Verkauf der besonders margenträchtigen Modelle Wrangler und Grand Cherokee empfindlich treffen.
- Nachrichtenagentur SP-X