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Ladesäulen für E-Autos: Ladenetz in Deutschland wächst laut VDA spürbar


Neue Zahlen
Ladenetz für E-Autos in Deutschland wächst

Von t-online, ccn

Aktualisiert am 13.11.2024 - 07:25 UhrLesedauer: 3 Min.
E-LadesäuleVergrößern des Bildes
Ein Elektrofahrzeug ist in einer Tiefgarage in Stuttgart an eine E-Ladesäule angeschlossen: Die öffentliche Ladeinfrastruktur ist deutlich gewachsen. (Quelle: Bernd Weißbrod/dpa/dpa-bilder)

Wie gut ist das Ladenetz in Deutschland auf Elektroautos vorbereitet? Während in einigen Regionen deutliche Fortschritte sichtbar werden, klaffen andernorts Lücken.

Der Umstieg auf Elektromobilität schreitet in Deutschland voran – auch wenn die Zulassungszahlen bei E-Autos aktuell stark nach unten zeigen. Damit das Ganze überhaupt funktioniert, braucht es vor allem eines: eine flächendeckende Ladeinfrastruktur. Das aktuelle Ladenetz-Ranking des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) zeigt, wie weit Deutschland in diesem Bereich wirklich ist – und wo der größte Nachholbedarf besteht.

Fortschritte beim Ausbau der Infrastruktur

Die Zahlen, die den Stand zum Stichtag 1. Juli 2024 zeigen, machen deutlich: Deutschland hat Fortschritte gemacht, doch das Ziel einer flächendeckenden Versorgung ist noch nicht erreicht.

Zum Stichtag gab es deutschlandweit 142.793 öffentlich zugängliche Ladepunkte, darunter 30.048 Schnellladepunkte. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Ladepunkte um 45.298 – eine deutliche Verbesserung. Einen Ladepunkt teilen sich im Schnitt 17 Elektroautos, im Vorjahr waren es noch 21. Besonders stark war das Wachstum in Berlin (+2.053 Ladepunkte), Stuttgart (+1.456) und Frankfurt am Main (+1.130).

Was einen Einfluss auf die Zahlen hat: Der Fahrzeugbestand an E-Autos ist zuletzt deutlich langsamer gewachsen. Das Kraftfahrt-Bundesamt meldete zur Jahresmitte 2,48 Millionen rein batteriebetriebene Elektroautos und Plug-in-Hybride.

Thema Ladeleistung: Standen im Juli des vergangenen Jahres statistisch gesehen pro E-Auto in Deutschland 1,7 kW zur Verfügung, so sind es genau ein Jahr später 2,1 kW. Hintergrund dieser Entwicklung ist, dass verstärkt Schnellladepunkte mit hoher Ladeleistung hinzugebaut wurden.

E-Auto lädt an einer Ladesäule (Symbolbild): Die Zahlen für Verkäufe waren im vergangenen Jahr eingebrochen.
Ladesäule: Dieses Modell hat zwei Ladepunkte. (Quelle: IMAGO/Michael Gstettenbauer/imago-images-bilder)

Unterschied zwischen Ladepunkt und Ladesäule

Unter einem Ladepunkt versteht man, vereinfacht gesprochen, jede einzelne Steckdose, mit der ein E-Auto geladen werden kann. Sprich: Verfügt eine Ladesäule über zwei Anschlüsse, handelt es sich um zwei Ladepunkte.

Dennoch gibt es Nachholbedarf: 35 Prozent der 10.752 Gemeinden in Deutschland verfügen über keinen einzigen öffentlichen Ladepunkt. Noch dramatischer sieht es bei Schnellladepunkten aus, die in 73 Prozent der Gemeinden fehlen.

Regionale Unterschiede im Ranking

Ein Blick auf die Rankings des VDA offenbart deutliche Unterschiede zwischen den Regionen. In Bundesländern wie Sachsen, Thüringen oder Mecklenburg-Vorpommern sind die Verhältnisse zwischen Fahrzeugen und Ladepunkten besonders günstig:

T-Wert (normales Laden; E-Pkw pro Ladepunkt):

Sachsen: 11,8; Mecklenburg-Vorpommern: 11,9; Thüringen: 12,0.
Deutschlandweit: 17,3

S-Wert (Schnellladen; E-Pkw pro Schnellladepunkt):

Thüringen: 34,7; Sachsen-Anhalt: 40,5; Mecklenburg-Vorpommern: 45,6.
Deutschlandweit: 82,4

Ihr gutes Abschneiden in dieser Kategorie verdanken die Länder allerdings auch der Tatsache, dass sie beim Anteil von Elektroautos zu den Schlusslichtern in Deutschland gehören.

In Großstädten wie Hamburg und München sieht die Situation anders aus: Hier müssen sich relativ viele E-Autos auf engem Raum eine begrenzte Zahl an Ladesäulen teilen.

Leistungsfähigkeit der Netze sehr unterschiedlich

Nicht überall ist das Ladenetz gleich leistungsfähig. Die höchste Ladeleistung findet sich laut Bundesnetzagentur mit Stand 1. Juli 2024 in Bayern, das als einziges Bundesland die Marke von einem Gigawatt überspringt. Dahinter folgen Nordrhein-Westfalen mit 938 Megawatt und Baden-Württemberg mit 775 Megawatt. Die Länder sind allerdings auch die drei bevölkerungsreichsten und haben die meisten Ladepunkte.

Blickt man auf die durchschnittliche Stärke der installierten Ladepunkte, liegt Thüringen mit einem Schnitt von 50,2 Kilowatt vorn. Dahinter folgen Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz mit Werten knapp über 49 Kilowatt. Die im Schnitt schwächsten Ladepunkte haben Berlin und Bremen mit 24 und 26 Kilowatt.

Verband: Handlungsbedarf bleibt

VDA-Präsidentin Hildegard Müller fordert, den Ausbau weiter zu forcieren. Neben der Forderung nach staatlicher Unterstützung appelliert der Verband auch an die Automobilindustrie und die Energiewirtschaft, den Ausbau gemeinsam voranzutreiben – auch bezüglich des Ausbaus der Stromnetze. Doch es kommt auch auf die Betrachtungsweise an: So hat der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft jüngst beklagt, dass die Belegung der Ladesäulen für die Betreiber zu niedrig sei. Der Verband nannte damals einen durchschnittlichen Wert von 14,6 Prozent zeitgleich belegter Ladesäulen.

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung des VDA
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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