Nur noch moderne Antriebe Japans Konzerne beschließen Auto-Revolution
In Deutschland hält man offenbar Fahrverbote für wegweisend, Japan und seine Autobauer gehen einen anderen Weg: Sie beschließen gerade die Zukunft des Autos – mal wieder.
Autobauer und Regierung Hand in Hand: Das kennt man aus Deutschland seit langem, ätzen Kritiker. Dabei gehe es allerdings nicht um eine saubere Zukunft. Sondern darum, reihenweise Versäumnisse und Skandale zu deckeln.
- DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch: "Die Kanzlerin verliest den Sprechzettel der Autoindustrie"
- Rückruf ignoriert: Behörden legen erste VW-Diesel zwangsweise still
Auch Japans Autoindustrie saß jetzt mit der Politik gemeinsam am Tisch. Beschlossen wurde dort aber etwas ganz anderes: nämlich nichts weniger als das Aus des klassischen Verbrenners.
Spätestens ab dem Jahr 2050 wird jeder japanische Neuwagen elektrifiziert sein. Darauf haben sich Toyota, Mazda, Honda und weitere Hersteller mit der japanischen Regierung geeinigt. Damit will man andere Autonationen, die weiterhin auf den Verbrennungsmotor setzen, auf Abstand halten. Sie dürften es umso schwerer haben, das Know-how Japans aufzuholen. Und gefährden damit ihre Rolle als Wirtschaftsstandort.
Lange Frist ist nötig
Allerdings: Die Elektro-Offensive schließt neben reinen Stromern und Wasserstoffautos auch die Hybridtechnik ein – und die besteht neben einem Elektromotor auch aus einem Verbrenner. Obendrein vergehen noch 32 Jahre, bis die selbst gesetzte Frist verstreicht.
Dennoch ist das Ziel ein ehrgeiziges. Und um es zu erreichen, muss die Arbeit schon heute beginnen. Schließlich sollen im Jahr 2050 japanische Autos im Schnitt 90 Prozent weniger Kohlendioxid ausstoßen als 2010, schreibt Spiegel Online. Und auch wenn es noch weit weg ist: Mit 2050 hat Japan ein festes Datum für den Verbrennerausstieg aufs Papier gebracht. Von Deutschlands Politikern und Autobauern ist das vorerst nicht zu erwarten.
- The Asahi Shimbun
- Spiegel Online