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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Aktuelle Zahlen E-Auto: Lieferzeiten erreichen neues Allzeit-Hoch
Die Chipkrise entspannt sich, aber die Lieferkrise der Autoindustrie wird immer extremer. Wie lange einige Elektroautos auf sich warten lassen, zeigt eine neue Auswertung.
Widersprüchlicher geht es nicht: Die Versorgung mit Halbleitern bessert sich – die Wartezeiten für ein neues Elektroauto hingegen werden immer länger. Dabei gilt die Chipkrise als eine Hauptursache für die Lieferprobleme der Autoindustrie.
Seit mehr als einem Jahr bremst der Chipmangel die Autohersteller: Bänder standen still, Arbeiter gingen in Kurzarbeit. Die Nachfrage nach Halbleitern ist so gewaltig, dass ihre Hersteller mit der Fertigung nicht hinterherkamen. Die Folge waren Lieferengpässe in der Autoindustrie.
Inzwischen gebe es zwar Entspannungssignale für die weltweite Halbleiter-Versorgung, schreibt die "Automobilwoche". Die Wartezeiten für neue Elektroautos steigen aber weiter an. Das zeigt eine Auswertung des Autovergleichsportals "Carwow" für die Fachzeitschrift.
Selbst gegenüber dem Oktober 2021, als die Chipkrise in vollem Gange war, sind die Lieferzeiten demnach teils extrem angestiegen.
Beispiel Audi Q4 e-tron GT: Wer das SUV vor einem Jahr bestellte, darf sich dieser Tage über ein neues Auto freuen – die Wartezeit betrug im vergangenen Oktober ganze 12 Monate. Nun liegt sie bei 19 Monaten. Beim BMW i4 hat sich die Lieferzeit von 9 auf 17 Monate verdoppelt, beim Cupra Born von 3 auf 11 Monate fast vervierfacht. Und so manches Elektroauto ist derzeit gar nicht erst bestellbar.
Audi
- e-tron GT: 8 Monate
- R5 e-tron GT: 8 Monate
- Q4 e-tron: 19 Monate
BMW
- iX 3: 8 Monate
- iX: 11 Monate
- i4: 17 Monate
- i4 M50: 17 Monate
Citroen
- e-C4: 9 Monate
- e-Jumpy Kombi: 9 Monate
- e-Space Tourer: 9 Monate
Cupra
- Born: 11 Monate
Dacia
- Spring: 9 Monate
Fiat
- E-Ducato Kombi: 4 Monate
- E-Ducato Kastenwagen: 4 Monate
- 500e: 7 Monate
Ford
- Mustang Mach-E: nicht bestellbar
Honda
- Honda e: nicht bestellbar
Hyundai
- Kona Elektro: 7 Monate
- Ioniq 5: 10 Monate
- Ioniq Elektro: nicht bestellbar
Kia
- E-Niro: 11 Monate
- Soul EV: 11 Monate
Mazda
- MX-10: 8 Monate
Mercedes
- EQC: 5 Monate
- EQA: 10 Monate
- EQV: 8 Monate
- eVito Tourer: 8 Monate
Mini
- Cooper SE: 11 Monate
Nissan
- Leaf: 9 Monate
Opel
- Corsa-e: 11 Monate
- Combo-e Life: 12 Monate
- Mokka-e: 13 Monate
- Zafira-e Life: 13 Monate
Peugeot
- E-208: 7 Monate
- E-2008: 7 Monate
- E-Expert Kombi: 7 Monate
- E-Rifter: 7 Monate
- E-Traveller: 7 Monate
- E-Expert Kastenwagen: 9 Monate
Polestar
- Polestar 2: 7 Monate
Porsche
- Taycan: 12 Monate
- Taycan Cross Tourismo: 12 Monate
Renault
- Twingo Z.E.: 6 Monate
- Zoe: 7 Monate
- Kangoo Z.E.: nicht bestellbar
Skoda
- Enyaq iV: 17 Monate
Smart
- EQ Fortwo: 11 Monate
- EQ Fortwo Cabrio: 13 Monate
Tesla
- Model Y: 6 Monate
- Model 3: 6 Monate
- Model S: 2-4 Monate
- Model X: 2-4 Monate
Toyota
- Proace Electric: 11 Monate
VW
- ID.3: 11 Monate
- ID.4: 12 Monate
- ID.4 GTX: 12 Monate
- E-Crafter: nicht bestellbar
Wenn es trotzdem schnell gehen soll
Wer so lange nicht warten kann, hat drei Alternativen:
- Bestandsfahrzeuge vom Händler: Sie kaufen ein bereits gebautes Auto, anstatt auf einen eigens konfigurierten und bestellten Neuwagen zu warten. Dieses Auto ist sofort verfügbar, allerdings meist nicht zu 100 Prozent in der Wunschausstattung.
- Ein Auto-Abo: Auch die Langzeitmiete vom Hersteller erspart lange Wartezeiten. Außer Strom oder Sprit decken die Kosten alles ab, gemietet wird meist für eine Dauer zwischen einem und 24 Monaten. Mehr über diese recht neue Variante.
- Ein gebrauchtes Elektroauto: Da die staatliche Kaufprämie neue Stromer deutlich günstiger macht, müssen gebrauchte E-Autos nochmals billiger sein. Sie haben also einen Wertverlust – ein Vorteil für Gebraucht-Käufer. Was dabei wichtig ist, erfahren Sie hier.
- automobilwoche.de: "Lieferzeiten für Elektroautos steigen deutlich an"