Twitter-Streit Elon Musk verkauft Millionen Tesla-Aktien
Unternehmer Elon Musk hat sich von Tesla-Aktien im Wert von rund sieben Milliarden US-Dollar getrennt. Damit will er einem möglichen Notverkauf zuvorkommen.
Im Zusammenhang mit dem Übernahmestreit mit Twitter hat der US-Milliardär Elon Musk Aktien von seinem Elektroautokonzern Tesla im Wert von fast sieben Milliarden US-Dollar verkauft. Wie aus Dokumenten hervorgeht, die von der US-Börsenaufsicht veröffentlicht wurden, verkaufte Musk in den vergangenen Tagen rund 7,9 Millionen Tesla-Aktien.
Musk stellte auf Twitter klar, dass der Tesla-Aktienverkauf mit dem Übernahmestreit mit dem Kurzbotschaftendienst zusammenhänge. "Für den (hoffentlich unwahrscheinlichen) Fall, dass Twitter den Abschluss dieses Deals erzwingt und einige Kapitalpartner nicht mitgehen, ist es wichtig, einen Notverkauf von Tesla-Aktien zu vermeiden", schrieb der Unternehmer.
"Nach heute keine weiteren Tesla-Verkäufe mehr geplant."
Musk hatte im April eine Übernahme von Twitter für einen Preis von 44 Milliarden US-Dollar angekündigt und in Vorbereitung darauf Tesla-Aktien im Wert von 8,5 Milliarden US-Dollar verkauft. Damals twitterte er: "Nach heute keine weiteren Tesla-Verkäufe mehr geplant."
Am 8. Juli ließ Musk den Twitter-Deal jedoch wegen angeblich "falscher und irreführender" Angaben des Kurzbotschaftendienstes platzen. Der Multimilliardär wirft Twitter insbesondere vor, eine zu niedrige Zahl von Spam- und Fake-Konten auf der Plattform ausgewiesen zu haben.
Twitter bezeichnete diese Begründung als "Heuchelei" und will Musk gerichtlich zum Vollzug des vertraglich vereinbarten Kaufs zwingen. Musk reichte am vergangenen Donnerstag Gegenklage ein, um sich gegen Twitters Versuch, ihn zum Kauf zu zwingen, zu wehren.
Musk beschuldigt Twitter, Informationen zurückzuhalten
Er argumentierte in der Klageschrift, dass die tatsächliche Zahl der Nutzer, denen auf der Plattform Werbung angezeigt werden kann, weit unter der vom Unternehmen angegebenen Zahl liege. Twitter habe zudem Informationen zurückgehalten, um zu verhindern, "dass der Betrug aufgedeckt werde", hieß es weiter.
Die Twitter-Führung wies Musks Vorwürfe als unzutreffend und unglaubwürdig zurück und bekräftigte, dass sie die Übernahme auch gegen Musks Widerstand durchsetzen wolle. Beobachter halten eine gerichtliche Niederlage des Tesla-Gründers für durchaus denkbar. Möglich wäre auch, dass der Multimilliardär Twitter eine in der Vereinbarung vorgesehene Vertragsstrafe von bis zu einer Milliarde Dollar zahlen muss.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa