TV-Tipp Billy Kuckuck - Aber bitte mit Sahne!
Berlin (dpa) - "Na prima, eine lächelnde Gerichtsvollzieherin mit einem bescheuerten Namen - das hat mir heute gerade noch gefehlt". Der miesepetrige Konditor Karl Löwe (Karl Kranzkowski) bereitet Billy Kuckuck (Aglaia Szyszkowitz) keinen netten Empfang, als sie in dienstlicher Mission vor seinem Tresen voller köstlicher Torten steht.
Als der Zuckerbäcker mit Vehemenz den Empfang eines Zahlungs- und Mahnungsbescheids für einen E-Roller ablehnt - angeblich hat er nicht bestellt - , erleidet er einen Herzinfarkt. Das ist der Auftakt zur dritten Folge von "Billy Kuckuck". Die neue Episode "Aber bitte mit Sahne!" läuft an diesem Freitag um 20.15 Uhr im Ersten.
Billy kann den Konditor wieder reanimieren. Es ist für sie nicht die erste Wiederbelebung an diesem Tag - ihr uraltes Auto hat kurz zuvor schlapp gemacht. Wenig später will plötzlich ihr Noch-Ehemann, Polizist Gunnar (Gregor Bloéb), wieder für ein paar Tage bei ihr einziehen, ihre nervige Mutter Christel (Ursela Monn) platzt ebenso herein wie ihr penetranter Nachbar Gunnar (Rüdiger Klink). Und dann steht auch noch Billys neuer Lover, der Rettungssanitäter Lukas (Bernd-Christian Althoff), mit heißer Suppe vor der Tür.
Karl Löwe büxt aus dem Krankenhaus aus - und steht vor den Trümmern seines soeben durch einen Kurzschluss ausgebrannten Cafés. Da kommt Christel herein - die beiden kennen sich von früher.
Billy kommt derweil nicht nur ihrem Mann, von dem sie seit drei Jahren getrennt lebt, wieder näher. Sie ist auch einem bislang gut gehüteten Familiengeheimnis auf die Spur. Und obendrein deckt sie eine Verwechslung mit üblen Folgen auf, der Herr Löwe offensichtlich zum Opfer gefallen ist. Dabei stellt sie mal wieder eigene Ermittlungen an, was ganz klar nicht zu ihrem Aufgabengebiet gehört.
Regisseur Thomas Freundner (59, "Chaos-Queens - Für jede Lösung ein Problem") hat nach dem zweiten Teil auch diese Fortsetzung der Reihe inszeniert. Die Story geht - trotz einiger Überfrachtung - in Ordnung, die Schauspieler machen ihre Sache gut (insbesondere Karl Kranzkowski) - allein die Musik nervt beträchtlich. Amüsant hingegen ist der Hahnenkampf der beiden Männer, die bei der nicht ganz unkomplizierten Billy nur so um die Wette buhlen. Die tägliche Qual mit irgendwelchen Telefonhotlines wird ebenso thematisiert wie der Konkurrenzkampf der Mainzer Cafés gegen eine Billig-Bäckereikette.
Schließlich geht es noch um das Problem, dass offensichtlich immer weniger Menschen ganz gemütlich in einem Café bei Kaffee und Kuchen sitzen möchten. Wie der Titel verrät, könnte doch zumindest dagegen bestimmt etwas getan werden - natürlich mit Abstand.