TV-Tipp Zimmer mit Stall - Tierisch gute Ferien
Berlin (dpa) - Ganz schlecht kann die Idee nicht gewesen sein, sonst wäre es beim Pilotfilm geblieben. Der hieß "Zimmer mit Stall - Ab in die Berge" und lief im März vergangenen Jahres. Damals sahen fast fünf Millionen Menschen zu, was zumindest keine schlechte Größenordnung ist.
Nun kommen gleich zwei neue Folgen. Den Auftakt macht "Zimmer mit Stall - Tierisch gute Ferien" am Freitag (7. Juni) um 20.15 Uhr im Ersten. Eine Woche später (14.6., 20.15 Uhr) schließt sich dann Folge 3 "Berge versetzen" an.
"Genieß' doch mal die Landschaft!" - "Ich hasse Landschaft!" Derart beschwingt unterhält sich Verena (Regula Grauwiller) mit ihrem frisch von seiner Freundin getrennten Bruder Jan (Alexander Beyer), den sie im Auto mitnimmt zu ihrer besten Freundin Sophie (Aglaia Szyszkowitz).
Die ehemalige Stewardess Sophie hatte ihre Stadtwohnung gegen ein Leben auf dem Lande eingetauscht, den beschaulichen Fuchsbichlerhof gekauft und darin ihre eigene Alm-Pension aufgemacht. So weit, so gut - wäre da nicht der grantige Mitbewohner Barthl (Friedrich von Thun), der als Bruder des ehemaligen Hofbesitzers lebenslanges Wohnrecht im Stall hat.
So ist es auch kein Wunder, dass der ältere Herr mit Umbaumaßnahmen überhaupt nicht einverstanden ist. Schon gar nicht mit den Ideen von Sophie und Jan, der zufälligerweise Architekt ist und sogleich Pläne für einen "Magic Water-Wellness-Anbau" mit Pool zeichnet. Sophie besorgt für die Finanzierung einen Kredit bei der Bank und eine Förderung von der Landesregierung. Und ganz nebenbei erntet sie die bewundernden Blicke von Jan - bis seine (schwangere!) Freundin und Sophies Tochter (mit Liebeskummer) auftauchen.
Aber nicht nur die Menschen, sondern naheliegenderweise auch einige Tiere spielen in "Zimmer mit Stall" eine wichtige Rolle: Ein Lama heißt Helga und rülpst vernehmlich, eine von drei Ziegen liegt schon mal vor einem Bett, ansonsten gibt es noch vier Hühner, einen Esel, einen Blauschimmernden Bergmolch - und eine trächtige Labradordame, die vier erstaunlich aussehende Welpen zur Welt bringt.
Das glasklare Wasser stammt aus der Quelle im Wald, es gibt ein Bad für alle Gäste, und ein jeder soll mit den Tieren zusammenleben. Das Ganze ist eine erstaunlich unterhaltsame Geschichte, die zudem in der ansprechenden Landschaft rund um das oberbayerische Hausham gedreht worden ist.
Regie führt Ralf Huettner ("Kühn hat zu tun"), der zusammen mit Philipp Weinges ("Vorwärts immer!") auch das Drehbuch geschrieben hat. Sie sorgen für pointierte Dialoge samt kleinen Seitenhieben auf Tourismus und Stadtmenschen und beweisen viel Sinn für Situationskomik und leise Ironie, etwa beim Aschen-Diebstahl aus der Urne in einem Bestattungsinstitut.
Alexander Beyer zeigt hier ungewohnt komische Seiten, Friedrich von Thun gibt einen glaubhaften und musikalischen Eigenbrötler, während Aglaia Szyszkowitz als tatkräftige Pensionswirtin überzeugt, die sich nicht kleinkriegen lässt. Ganz ohne Kitsch geht's leider nicht, ohne Sex hingegen schon, und so richtig böse ist hier keiner - aber das passt schon.