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Zum journalistischen Leitbild von t-online."Es wird immer schwieriger" Ulrich Tukur kritisiert ARD wegen sinkender "Tatort"-Ausgaben
Sein "Tatort" ist eine der außergewöhnlichsten Marken, die die ARD zu bieten hat. Doch Ulrich Tukur nimmt kein Blatt vor den Mund und übt Kritik am Sender.
"Mal sehen, ob der Hessische Rundfunk das ökonomisch stemmen kann", unkt Ulrich Tukur am t-online-Mikrofon. Der "Tatort"-Star ist bester Laune, als wir ihm beim Deutschen Filmpreis begegnen. Er spricht über einen künftigen Krimi, den er für den öffentlich-rechtlichen Sender drehen wird. Als Kommissar Felix Murot sorgt Ulrich Tukur regelmäßig für Spektakel. Seine Einsätze im Ersten gehören zum Aufsehenerregendsten, was der Senderverbund zu bieten hat.
Doch der Wink mit dem Zaunpfahl ist kein Zufall. Tukur spricht nicht ohne Grund über die Ökonomie hinter den "Tatort"-Kulissen. Denn das Geld spielt eine wichtige Rolle bei Deutschlands beliebtestem Kultkrimi, so viel steht fest. Der Schauspieler jedoch – seit 2010 in Wiesbaden im Dienst – sieht eine Entwicklung, bei der offenbar immer weniger finanzielle Mittel in die richtige Richtung fließen.
"Diese Riesenapparate werden immer selbstreferenzieller"
"Die Luft wird dünner, das Geld wird weniger, es wird immer schwieriger", beschreibt Ulrich Tukur das Dilemma unumwunden im Gespräch mit t-online. Was er genau meint, bleibt unklar. Auf Nachfrage wird der gebürtige Hesse deutlicher – und lässt vor allem an der Organisation der Rundfunkanstalten kein gutes Haar. "Diese Riesenapparate werden immer selbstreferenzieller", so Tukur über die oft schon als behördenartig verspotteten Sender um ARD und ZDF und er fügt an: "Die müssen die ganzen Pensionsansprüche der Mitarbeiter befriedigen".
Das sei der Grund, warum immer weniger Geld für gute Filme ausgegeben werde. "Es ist nur ein ganz geringer Prozentsatz, der noch in das fließt, was man Kunst nennt", moniert der vielfach ausgezeichnete Schauspieler die Ausgabenkultur der Öffentlich-Rechtlichen. Erfahren Sie mehr zu den Hintergründen: So geben ARD und ZDF laut neuestem Jahresbericht ihr Geld aus.
Murot vor dem "Tatort"-Aus? Tukur macht Andeutungen
Hier sehen Sie, wie Tukur außerdem noch über seine "Tatort"-Zukunft spricht. Der 64-Jährige, der in wenigen Wochen Geburtstag feiert, deutet ein Ende seines ARD-Engagements an. Von "zwei, drei Jahren" ist bei ihm die Rede – und er nimmt die Zahl 65 in den Mund. Schließlich dürften in diesem Alter Staatsbeamte, wie es Kommissare nun mal sind, in den Ruhestand wechseln und ihre Pension genießen.
Den nächsten "Tatort" wird Ulrich Tukur gemeinsam mit Florian Gallenberger drehen. Im Winter starte die Produktion, so erklärt es der Schauspieler t-online. "Das Ding hat es wirklich in sich", ist er sich sicher. Was genau ihn in seiner Rolle als LKA-Ermittler Felix Murot erwarte, verrät er nicht. Nur so viel: Es sei das beste Drehbuch, das er seit "Im Schmerz geboren" gelesen habe. Der "Tatort" aus dem Jahr 2014 erhielt unter anderem die Goldene Kamera und den Grimme-Preis.
- Interview mit Ulrich Tukur am 24. Juni in Berlin