Kultkrimi der Neunziger RTL scheitert kläglich mit Serien-Comeback
Ein Satz mit x? Das war wohl nix. Ungefähr so muss man nach Blick auf die nackten Zahlen die Rückkehr von "Balko" bei RTL bewerten. Denn der Zuschauerzuspruch blieb aus.
Autsch! Dieses Comeback ging nach hinten los. Gerade einmal 1,13 Millionen schalteten am Donnerstag ab 20.30 Uhr das Special "Balko Teneriffa: Doppelt hält besser" mit Jochen Horst und Ludger Pistor ein. Das entsprach einer mageren Einschaltquote von 4,1 Prozent, bei den 14- bis 49-Jährigen war der Wert mit 5,2 Prozent nicht nennenswert besser.
Die schwache Quote des Films ist auch deshalb auffällig, weil die viertelstündige Sondersendung "RTL Aktuell Spezial: Krieg in der Ukraine" noch direkt davor zwei Millionen Menschen vor den Bildschirm gelockt hatte und damit immerhin auf 6,8 Prozent Marktanteil kam.
"Balko Teneriffa" war "ein ziemlicher Abschalter"
Noch eindeutiger fällt eine Analyse des Branchenmagazins "Dwdl" aus. Demnach seien die Verlaufskurven vom Donnerstagabend für RTL "richtig bitter". "Balko Teneriffa" sei "von Beginn an ein ziemlicher Abschalter", schreibt das Blatt in seiner Zahlenauswertung. In der ersten halben Stunde habe die Neuauflage der Krimiserie immer mehr an Reichweite eingebüßt. Nach der ersten Werbepause seien dann viele gar nicht mehr zurückgekehrt.
Ein Grund für das reihenweise Abschalten unter der Zuschauerschaft könnte die Enttäuschung über die Machart der Neuauflage gewesen sein. In der t-online-Kritik hieß es dazu bereits vor Ausstrahlung: "Die Neufassung ist deutlich klamaukiger als die Ur-Serie. Die war bei aller Komik doch ein grimmiger Ruhrpott-Krimi" – hier gibt es die Rezension zum Nachlesen. Hatte sich das Publikum also mehr Spannung und weniger Witzelei erhofft? Die Erkenntnisse aus der "Dwdl"-Analyse, die einen detaillierten Blick auf Umschaltzeitpunkte und Absprungraten wirft, könnte dafür ein Hinweis sein.