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"Sing meinen Song": Stefanie Heinzmann lieferte sich selbst in Psychiatrie ein


"Ich schaff das nicht allein"
Stefanie Heinzmann lieferte sich selbst in eine Psychiatrie ein

Von t-online, mbo

Aktualisiert am 19.05.2021Lesedauer: 3 Min.
Stefanie Heinzmann: Die Sängerin stand in der neuen Ausgabe von "Sing meinen Song" im Mittelpunkt.Vergrößern des Bildes
Stefanie Heinzmann: Die Sängerin stand in der neuen Ausgabe von "Sing meinen Song" im Mittelpunkt. (Quelle: TVNOW / Markus Hertrich)
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An ihrem Abend bei "Sing meinen Song" hinterließ Stefanie Heinzmann mit ihrer Art und ihrer Lebenseinstellung Eindruck. Offen berichtete sie auch von einer schwierigen Zeit vor Beginn ihrer Karriere.

2008 wurde Stefanie Heinzmann durch Stefan Raabs Castingsshow SSDSDSSWEMUGABRTLAD zum Star. Damals war sie 18 Jahre alt. Noch ein Jahr zuvor hatte sie eine heftige Phase durchgemacht, ließ sich selbst in die Psychiatrie einweisen. Bei "Sing meinen Song" blickte die heute 32-Jährige in die Vergangenheit und sprach über diese Zeit in ihrer Jugend, über die sie lange nicht offen geredet hat.

Gastgeber Johannes Oerding sprach Stefanie Heinzmann darauf an, dass sie sich einst selbst in die Psychiatrie einliefern ließ. "Das klingt so dramatisch, aber das ist es tatsächlich gar nicht. Ich hatte mit 16 einen Bandscheibenvorfall", berichtete sie daraufhin. Damals habe sie in ihrer ersten Band gesungen, sei "wahnsinnig viel unterwegs" gewesen. "Ich habe mich ein bisschen überfordert", so die Schweizerin, die weiter erzählte, dass sie irgendwann nichts mehr gegessen habe – "keine Zeit gehabt, keine Lust gehabt". Sie habe es als positiven Nebeneffekt wahrgenommen, dass sie dadurch an Gewicht verloren hat. "Ich hatte eh super Mühe mit meiner Weiblichkeit, ich hatte einen riesigen Konflikt mit mir selbst, ich fand mich total scheiße."

"Ich habe angefangen, mich zu verletzen"

Hinzu kam der Bandscheibenvorfall, der ihr starke Rückenschmerzen bereitet hat, sie musste viele starke Medikamente einnehmen, habe dadurch nichts mehr spüren können, so Heinzmann. "Ich habe dann angefangen, mich zu verletzen. Ich habe ein Ventil gebraucht. Es war einfach eine ganz anstrengende Zeit." Durch die Selbstverletzungen habe sie wieder etwas spüren wollen. Irgendwann habe sie nur noch 42 Kilo gewogen und "einfach gemerkt, ich schaff das nicht allein, ich bring mich da selbst nicht raus", erinnerte sich Stefanie Heinzmann. "Ich habe dann einfach den Entschluss gefasst: Ich möchte gerne in eine geschlossene Psychiatrie, um zu heilen."

Sie habe sich nicht länger selbst schaden wollen. Stefanie Heinzmann berichtete von "mehreren Nervenzusammenbrüchen", die sie in der Schule hatte, da sie aufgrund ihres Rückens, der ihr 24 Stunden am Tag Schmerzen bereitet hat, Valium bekommen hatte und so in den Unterricht geschickt worden war. "Ich war einfach drauf in meiner Schulzeit. Das verändert einen."

"Das war einfach so Freiheit"

Stefanie Heinzmann erzählte, dass sie die Psychiatrie zu ihrem 18. Geburtstag im März 2007 verlassen musste, weil sie damit als Erwachsene galt. Einen Tag später wurde sie am Rücken operiert, die Schmerzen waren danach weg, sie konnte die Medikamente absetzen. "Das war einfach so Freiheit", so Heinzmann. Im Winter desselben Jahres nahm sie an Raabs Castingshow teil. Der Rest ist Geschichte.

Über ihren Kampf und ihre Zeit in der Psychiatrie spricht sie heute offen: "Es ist so wichtig, das anzusprechen. Wenn es dir nicht gut geht, du Depressionen hast (diese Warnzeichen deuten daraufhin, Anm. d. Red.), irgendwelche Probleme, die in deinem Kopf sind, dann ist das noch immer ein Thema, über das man nicht sprechen darf. Man schämt sich und das ist eine Frechheit", schloss sie. Man solle sich aber unbedingt Hilfe holen, so Heinzmann, die bei den übrigen "Sing meinen Song"-Stars mit ihrer liebenswerten und offenen Persönlichkeit Eindruck hinterließ.

Verwendete Quellen
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