Petra Gerster vom Publikum kritisiert ZDF-Moderatorin erhält "erboste" Briefe wegen Gendersternchen
Seit einigen Monaten gendert "heute"-Nachrichtensprecherin Petra Gerster. Nicht allen Zusehenden gefällt das, wie sie als Gast in der Talkshow von Sandra Maischberger berichtet.
"Über dieses Gendersternchen, über die Lücke, die man spricht, um alle zu meinen, ist ein total emotionaler Streit ausgebrochen, auch deshalb, weil immer mehr öffentlich gendern", kündigte Sandra Maischberger am Mittwochabend das nächste Thema in "Maischberger – die Woche" an. In den "heute"-Nachrichten spricht auch ZDF-Moderatorin Petra Gerster seit vergangenem Herbst von Steuerzahler*innen statt von Steuerzahlern. Das scheint tatsächlich nicht allen zu gefallen.
Petra Gerster hat nach eigenen Angaben viele wütende Nachrichten bekommen, seit sie begonnen hat, in der Nachrichtensendung "heute" zu gendern. "Die Mehrheit der Zuschauer lehnt das ab", sagte Gerster am Mittwochabend in der Talkshow "Maischberger". "Ich bekomme viel Zuschauerpost und muss jede Woche sehr viele Briefe beantworten."
Erboste Zuschauer schreiben Briefe
Ein Zuschauer habe der überzeugten Feministin sogar "ganz erbost" ihre Bücher zurückgeschickt, weil er diese "nicht mehr im Regal stehen haben wollte". Weiter berichtet sie: "Ein anderer Zuschauer hat geschrieben, er habe mir immer vertraut, aber jetzt spreche ich eine andere Sprache, nicht mehr seine Sprache." In der jungen Generation fänden ihren sprachlichen Wandel in den Nachrichten aber viele Menschen "gut und richtig".
Seit Oktober spricht die 66-Jährige in ihren Moderationen eine Pause für ein sogenanntes Gendersternchen mit. Gerster hält dies für wichtig und "einen schönen Effekt", da dadurch nicht nur Frauen zusätzlich angesprochen werden, sondern auch nicht-binäre Menschen.
"Wirklich eine Gewöhnungsfrage"
Wie Gerster erzählte, sei sie zu Beginn vor allem von ihrem Kollegen Claus Kleber motiviert worden, geschlechtersensible Sprache zu verwenden. Als der 65-Jährige als erster ZDF-Moderator mit dem Gendern begann, habe er ihr damit die Zweifel genommen, ob das überhaupt funktionieren könne. "Es ist wirklich eine Gewöhnungsfrage", sagte Gerster, die zunächst skeptisch gewesen sei und es als sperrig empfunden habe.
Die Verwendung des als Gendersternchen bekannten Asterisks soll das generische Maskulinum ersetzen, also die allgemeine männliche Form. Das Sternchen dient dazu, in Personenbezeichnungen männliche, weibliche und auch weitere Geschlechter und Geschlechtsidentitäten einzubeziehen.
- Nachrichtenagentur dpa
- "Maischberger – die Woche" vom 10. März 2021
- eigene Recherchen