"Man verabschiedet sich niemals ganz" Warum Marco Schreyl zu RTL zurückkehrt
2012 musste er RTL verlassen. Jetzt, acht Jahre später, kehrt Marco Schreyl mit einer eigenen Talkshow zurück. Im Interview mit t-online.de erzählt der Moderator, wie es ihm nach dem Aus beim Kölner Sender ergangen ist und was die Zuschauer von seiner neuen Show erwarten können.
Jahrelang war er das Gesicht von RTL. Dann kehrte Marco Schreyl dem Sender den Rücken. Bei "Deutschland sucht den Superstar" wurde er nach sieben Jahren von Nazan Eckes ersetzt. Auch beim "Supertalent" war der damals 38-Jährige auf einmal nicht mehr zu sehen. Daniel Hartwich moderiert die Castingshow seitdem allein.
Marco Schreyl ging stattdessen zu MDR und WDR, moderierte auch bei Eurosport. Doch jetzt ist der Moderator zurück – mit einer eigenen Sendung im Gepäck. Ab dem 10. Februar flimmert der mittlerweile 46-Jährige mit einer neuen Talkshow über die Bildschirme. Im Interview mit t-online.de erklärt der TV-Star, was die Zuschauer von der Show am Nachmittag erwarten können, verrät aber auch, wie es ihm in den vergangenen Jahren ergangen ist.
t-online.de: Herr Schreyl, Sie erfüllen vielen Neunzigerjahre-Kindern einen Traum: Sie holen die Talkshow zurück ins Programm. Was denken Sie darüber?
Marco Schreyl: Na ja, ich hole die Talkshow ja nicht zurück, sondern RTL macht diesen Schritt. Schön, dass ich diesen Schritt mitmachen kann. Ich talke seit vielen Jahren im Radio. Jetzt darf ich es im Fernsehen.
Welche Talkshow haben Sie denn früher selbst gerne am liebsten geschaut?
Ich war noch ziemlich jung, als Mitte der Neunziger die große Talkshow-Welle war. Damals war der Sportplatz wichtiger für mich – aber ich erinnere mich natürlich schon an Hans Meiser und Ilona Christen. Heute bin ich ein begeisterter Zuschauer, wenn die Freitags-Talkshows laufen – die "NDR Talk Show" oder der "Kölner Treff".
Was können die Zuschauer von Ihrer Talkshow erwarten?
"Marco Schreyl" wird eine tägliche Sendung, in der wir über gesellschaftsrelevante Themen sprechen. Themen, die wir alle am Nachmittags-Kaffeetisch oder in der Straßenbahn besprechen. Darf ich Fotos meiner Kinder in den sozialen Netzwerken zeigen, was bringt Dating im Internet oder was genau motiviert junge Leute zu Fridays for Future?
Die Themen werden von Betroffenen, Experten und prominenten Gästen diskutiert. Auf welche Stars dürfen sich die Zuschauer freuen?
Experten und Prominente mit Haltung und einer Meinung werden bei mir zu Gast sein. Menschen, die sagen, was sie denken, ohne zu verletzen oder laut zu werden. Im Panel sitzen unter anderem Psychologen, Mediziner, Therapeuten, Kriminalisten und Promis wie zum Beispiel Natascha Ochsenknecht oder Mario Basler.
Die neue Talkshow ist für Sie auch eine Rückkehr zu RTL. Wie kam es dazu, dass Sie jetzt nach acht Jahren wieder bei RTL sind? Wie fühlt sich das an?
In unserem Geschäft ist es wie im Profifußball. Man verabschiedet sich niemals ganz. Und Wechsel sind immer möglich und völlig normal.
2012 hatte RTL Sie bei "Deutschland sucht den Superstar" und "Das Supertalent" rausgenommen – wegen der Quote. Konnten Sie die Entscheidung damals nachvollziehen?
Unsere Einschaltquoten bei DSDS waren zu den Zeiten, in denen ich dabei war, wunderbar. Da würden wir uns heute alle die Finger danach lecken. Dass damals ein Wechsel in der Besetzung stattfand, ist – wie beschrieben – nichts Ungewöhnliches.
Wie erging es Ihnen nach dem Aus bei RTL?
Ich hatte die letzten Jahre weniger im Fernsehen zu tun – aber nie nichts. Ich habe für den MDR und für den WDR gearbeitet, habe bei den Olympischen Spielen 2018 für Eurosport moderiert und vor allem war und ist da meine Arbeit im Radio – unter anderem meine Sonntagsshow auf WDR 2.
"Marco Schreyl" läuft jeden Werktag um 16 Uhr. Vorher laufen zwei weitere neue Formate. Denn RTL hat das Nachmittagsprogramm erneuert. Um 14 Uhr läuft "Die Superhändler", im Anschluss "Kitsch oder Kasse". Nach der Talkshow mit Marco Schreyl dürfen sich die Zuschauer dann über eine neue Sendung mit Steffen Henssler freuen. Um 17 Uhr läuft "Hensslers Countdown".
- Interview mit Marco Schreyl
- Pressemitteilung von RTL
- eigene Recherche