Bekannt aus "Ein Kessel Buntes" Das Deutsche Fernsehballett stellt den Betrieb ein

Aus für das Deutsche Fernsehballett! Inhaber Peter Wolf bestätigte nun: "Wir werden den Betrieb im Fernsehen Ende dieses Jahres einstellen." Doch es gibt noch eine Abschiedstournee.
Nach knapp 60 Jahren soll das in der DDR gegründete Deutsche Fernsehballett Ende 2021 aufgelöst werden. Das kündigte Geschäftsführer Peter Wolf am Sonntag an. "Es rechnet sich einfach nicht mehr", sagte Wolf am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Bis auf den MDR seien die anderen Sender nicht mehr bereit, für das Ballett zu zahlen. Seit 2017 habe es keinen Auftrag mehr vom ZDF gegeben, sagte Wolf. Er habe deshalb den MDR um eine Beendigung der fast 30-jährigen Zusammenarbeit gebeten – dem sei entsprochen worden.
Semperopernball Teil der Fernsehballett-Engagements
Der Geschäftsführer kündigte an, dass alle vertraglichen Verpflichtungen bis Ende nächsten Jahres erfüllt würden. In diesem Jahr seien noch zwölf TV-Shows im MDR geplant, darunter am 7. Februar beim Semperopernball. Im Dezember 2020 soll im Fernsehen Schluss sein, im Frühjahr 2021 gebe es eine Abschiedstournee.
1962 wurde das Tanzensemble in der DDR gegründet. Kostüme, Musik und Bewegungen waren meist exotisch. Zu den Solistinnen gehörten die Ungarin Emöke Pöstenyi sowie die Halbamerikanerin Susan Baker, die in der DDR Starstatus genossen. Sie traten in Shows wie "Ein Kessel Buntes" auf.
Nach dem Mauerfall übernahm der MDR die Truppe. Das Ende des Balletts konnte 2014 mit der Hilfe von Prominenten abgewendet werden. Sechs Jahre später steht fest: Die Rettung hat nur für eine Übergangsphase gereicht.
- Nachrichtenagentur dpa