Nach Kritik an ARD und ZDF MDR trennt sich von Kabarettist Uwe Steimle
Der MDR trennt sich von dem Schauspieler und Kabarettisten Uwe Steimle. Grund seien wiederholte öffentliche Vorwürfe gegen den Sender, teilte Programmdirektor Wolf-Dieter Jacobi am Mittwoch auf Twitter mit.
Jetzt ist es so weit: Der Mitteldeutsche Rundfunk und Uwe Steimle gehen künftig getrennte Wege. Die MDR-Sendung "Steimles Welt", die vier Mal im Jahr ausgestrahlt wird, wird damit nächstes Jahr nicht mehr im Fernsehen zu sehen sein. Die Nachrichtenagentur dpa bat bei Steimles Management um einen Kommentar, doch diese blieb zunächst unbeantwortet.
Grund der Trennung sind die zunehmenden Meinungsverschiedenheiten zwischen Sender und Künstler. Steimle habe wiederholt die Unabhängigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks infrage gestellt, so MDR-Boss Jacobi. In einem Interview mit der "Jungen Freiheit" habe der 56-Jährige dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk 2018 "mangelnde Staatsferne" vorgeworfen. "Der MDR hat schon damals öffentlich klargestellt, dass diese Aussage für ihn nicht akzeptabel ist", teilte Jacobi mit. Nach neuerlichen Vorwürfen gegen den MDR wegen mangelnder Loyalität dem Kabarettisten gegenüber sei "nun der Punkt erreicht, der eine weitere Zusammenarbeit für uns unmöglich macht".
Keine vertrauensvolle Zusammenarbeit mehr möglich
In einem Interview mit der "Thüringer Allgemeinen" vom 16. November hatte sich Steimle "entsetzt und traurig" darüber gezeigt, dass sich der MDR nicht schützend vor ihn stellt. Der Sender entgegnete in einer Mitteilung vom Mittwoch, dass er "trotz inhaltlich durchaus fragwürdiger Äußerungen" Steimles an ihm festgehalten habe. Nach dem erneuten Vorwurf sehe der Sender jedoch keine Basis mehr für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.
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Als Schauspieler ist der blonde Dresdner Uwe Steimle einem breiten Publikum unter anderem als Kommissar Jens Hinrichs in der Fernsehserie Polizeiruf 110 bekanntgeworden. Im Februar 2018 hatte ihm der Verein Friedensdekade nach Protesten und Populismusvorwürfen die Schirmherrschaft über die Ökumenische Friedensdekade entzogen.
- Nachrichtenagentur dpa