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Massive Kritik für Heidi Klums Dragqueen-Show: "Kultureller Missbrauch"


Sie stößt auf Ablehnung
"Kultureller Missbrauch": Massive Kritik für Heidi Klum

Von t-online, dpa, JaH

Aktualisiert am 28.06.2019Lesedauer: 2 Min.
Heidi Klum: Sie soll nicht die passende Wahl für das Format "Queens of Drag" sein.Vergrößern des Bildes
Heidi Klum: Sie soll nicht die passende Wahl für das Format "Queens of Drag" sein. (Quelle: imago images / Future Image)
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Heidi Klum sucht bald die beste Dragqueen Deutschlands. Absurd finden das vor allem viele Dragqueens. Einige von ihnen fordern jetzt in einer Petition: "Kein Foto für Heidi".

Am Mittwoch gab ProSieben bekannt, dass es eine neue Castingshow mit Heidi Klum in der Jury geben wird. Statt junger Mädchen will es die 46-Jährige nun aber mit Dragqueens versuchen. Zusammen mit Bill Kaulitz und Conchita Wurst beschäftigt sich Klum in der Show "Queen of Drags" mit Männern, die sich künstlerisch als Frauen inszenieren.

Bei vielen in der queeren Szene, in der die US-Showreihe "RuPaul's Drag Race" sich großer Beliebtheit erfreut, die auch bei Netflix zu sehen ist, stößt die ProSieben-Ankündigung auf Entsetzen.

"Keinerlei Verbindung zur Drag-Community"

In einer Online-Petition der Berliner Szenegrößen Ryan Stecken und Margot Schlönzke heißt es: "Wir sehen es als problematisch an, dass eine heteronormative weiße Frau, die bisher keinerlei nennenswerte sichtbare Verbindung zur Drag-Community hatte und bisher auch nicht das Leben einer Drag gelebt hat, nun der deutschen Version der wahrscheinlich erfolgreichsten queeren Sendereihe vorsitzen soll und damit Geld verdienen wird. Dies geht unserer Ansicht nach über eine 'kulturelle Aneignung' hinaus, wir sehen dies als kulturellen Missbrauch!"

Margot Schlönzke:

Ryan Stecken:

Von den Initiatoren der Petition ist in sozialen Netzwerken zu lesen, dass es viele Alternativen zu Heidi Klum geben würde, etwa Promis wie Guido Maria Kretschmar, Ralph Morgenstern, Lilo Wanders, Hella von Sinnen, Desirée Nick, Harald Glööckler oder "Mary" Georg Preuße. Die konkrete Forderung der Petition lautet: "Wir fordern ProSieben dazu auf die Besetzung der Jury bei 'Queen of Drags' mit Heidi Klum zu überdenken und sie durch eine queere Person zu ersetzen, beispielsweise durch Conchita Wurst, die als echte queere Person bereits als Nebenjurorin vorgesehen ist." Bisher haben das Formular rund 2.300 Menschen unterschrieben (Stand: Freitagmorgen).

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Olivia Jones verteidigt Heidi Klum

Deutschlands wohl bekannteste Dragqueen Olivia Jones verteidigt Klum dagegen. Sie wird wohl ebenfalls Teil der Sendung sein. Auf Instagram schreibt sie: "Dafür haben viele jahrelang vergeblich gekämpft. Den Durchbruch hat am Ende Heidi Klum gebracht, in dem sie bei 'Germany's Next Topmodel' den Mut hatte, Dragqueens eine große Plattform zu geben und in dem sie sich danach für ein eigenes Dragqueen-Format stark gemacht hat." Bei GNTM ließ Klum in der jüngsten Staffel zum zweiten Mal Dragqueens an der Seite der Kandidatinnen auftreten.

Außerdem könne man mit dem Format endlich zeigen, dass sich deutsche Dragqueens nicht hinter denen aus den USA verstecken müssen, so Olivia Jones weiter.


In "Queen of Drags" sollen zehn Dragqueens in eine Villa einziehen. "Germany's Next Topmodel"-Chefin Heidi Klum moderiert. Jede Woche gibt es Aufgaben, am Ende bleibt die "Queen of Drags" als Siegerin übrig.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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