Zu hohe Summen für Trödel? Juwelier kritisiert ZDF-Erfolgsshow "Bares für Rares"
Die ZDF-Show "Bares für Rares" ist stets ein Quotenerfolg. Jetzt gibt es jedoch Ärger für die TV-Händler, denn ein Juwelier aus Kiel kritisiert das Format für unrealistische Preise – und denkt sogar über rechtliche Schritte nach.
Die Summen, die Kunden in der TV-Show für ihren Trödel kassieren, sind durchaus beachtlich. Genau das kritisiert jetzt der Juwelier Jens Bahr. Er wirft den den Verantwortlichen des Senders vor, falsche Erwartungen zu wecken. Der 51-Jährige erklärt den "Kieler Nachrichten": "Ich habe deutschlandweit viel mit anderen Händlern und Auktionshäusern zu tun. Sie bestätigen, dass das, was den Kunden in der Sendung für ihre Schmuckstücke geboten wird, utopisch ist. Es entspricht in keiner Weise dem, was sie auf dem freien Markt erhalten würden."
Seine Wut auf "Bares für Rares" hat einen simplen Grund: Häufig kämen Kunden in sein Geschäft, die die Show mit Horst Lichter gesehen hätten, und ihre Schätze für viel Geld bei ihm verkaufen wollen. Doch die müsse Bahr enttäuschen. "Alter Schmuck hat meist nur noch den Materialwert. Bei Schmuck ohne bekannten Herstellernamen kann man froh sein, wenn man 10 Prozent des damalig bezahlten Wertes erhält", erklärt der Experte.
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Die Nachfrage sei einfach nicht hoch genug, weil jede Woche tausende Schmuckstücke auf den Markt kämen. Um dieses Missverständnis, das durch die Sendung entstanden ist, aufzuklären, denkt Jens Bahr nun sogar über rechtliche Schritte nach. "Ein seriöser öffentlich-rechtlicher Sender wie das ZDF dürfte solche unsachgemäßen Beiträge nicht ausstrahlen", so der Händler. An 700 Medien wolle er daher in Kürze Protestbriefe schicken. Beim ZDF wird man sich über dieses Vorhaben sicher nicht freuen.
- "Bares für Rares": Kieler Juwelier übt Kritik (kn-online.de)