Nach 21 Jahren Pause US-Serie "Roseanne" kehrt ins Fersehen zurück
Die US-Serie "Roseanne" geht in die zehnte Staffel. Nach 21 Jahren Pause kehrt die Sitcom zurück. Die Charaktere sind zwar sichtlich gealtert, müssen sich aber immer noch mit den Problemen der Arbeiterklasse auseinandersetzen.
"Roseanne" hat nach einer zwei Jahrzehnte andauernden Pause ihre Rückkehr ins US-Fernsehen gefeiert. Die Sitcom über eine Arbeiterfamilie mit einer Anhängerin von US-Präsident Donald Trump in der Titelrolle stieß am Dienstag größtenteils auf positive Kritik. "Kratzbürstig, lustig und ein bisschen traurig", urteilte etwa die "New York Times". Eine "bezaubernde Rückkehr ins Leben" mit einer "frischen Schicht Relevanz", schrieb die "Washington Post".
Der Sender ABC strahlte am Dienstag die ersten beiden Folgen der zehnten Staffel der preisgekrönten Serie aus. In den früheren Staffeln hatte sich die TV-Familie Connor, mit der Komikerin Roseanne Barr und Schauspieler John Goodman als TV-Ehepaar, von 1988 bis 1997 abgerackert, um die Rechnungen zahlen zu können.
Hollywood hat Trump-Wähler bisher kaum thematisiert
Die neue Staffel setzt 21 Jahre später an. Das Ehepaar ist alt geworden und die beiden müssen sich nun als Oma und Opa ihre Medikamente teilen, um Geld zu sparen. Die erwachsenen Kinder Becky, Darlene und DJ haben den sozialen Aufstieg versäumt und kämpfen mit Arbeitslosigkeit, Schulden und Kriegserfahrungen.
Doch es ist die Politik, die das Interesse der Medien an der Neuauflage geweckt hat. Darstellungen von Arbeiterfamilien sind selten im US-Fernsehen und Hollywood hat die Hälfte des Landes, die Trump gewählt hat, bisher größtenteils ignoriert.
So kommt etwa Roseannes Schwester Jackie – gespielt von der mehrfachen Emmy-Gewinnerin und Oscar-nominierten Laurie Metcalf – mit einer rosafarbenen "Pussy"-Mütze in das Connor-Haus, wie sie bei den Frauenprotesten gegen die Trump-Regierung getragen werden. Die Schwestern streiten über die Wirtschaft, die Präsidentschaftswahl und die Gesundheitsvorsorge. Roseanne wird jedoch weder als Rassistin noch als Fanatikerin dargestellt – ein in den Medien häufig gezeigtes Stereotyp eines Trump-Anhängers.
Serie will die Gesellschaft widerspiegeln
Barr war selber Präsidentschaftskandidatin der US-Grünen im Jahr 2012 und hatte zuvor Barack Obama gewählt, bevor sie eine bekennende Trump-Unterstützerin wurde, weil sie den Status Quo verändern wollte. Die Serie habe immer ein Spiegelbild der Gesellschaft sein sollen, sagte Barr im Januar über "Roseanne". Sie habe das Gefühl, dass "die Hälfte der Menschen für Trump gestimmt haben und die andere Hälfte nicht, also ist es einfach realistisch."
- dpa