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Das sind die Gewinner des Deutschen Fernsehpreises


"Babylon Berlin" räumt ab
Das sind die Gewinner des Deutschen Fernsehpreises

Von t-online, lc, JaH

Aktualisiert am 27.01.2018Lesedauer: 3 Min.
Moderatorin Marietta Slomka: Sie ist Preisträgerin in der Kategorie "Beste Moderation/Einzelleistung Information".Vergrößern des Bildes
Moderatorin Marietta Slomka: Sie ist Preisträgerin in der Kategorie "Beste Moderation/Einzelleistung Information". (Quelle: dpa)

Alle Jahre wieder feiert sich die TV-Branche mit der Vergabe des Deutschen Fernsehpreises in Köln selbst. Zwei Serien und ein ewiger Showmaster gehören zu den Gewinnern des Abends.

Thomas Gottschalk ist für sein Lebenswerk geehrt worden. Die Vergabe des Preises an den 67-Jährigen gehörte zu den Höhepunkten der diesjährigen Verleihung des Deutschen Fernsehpreises, bei dem sich neues und traditionelles Fernsehen begegneten. Zur neuen Fraktion gehören die beiden großen Gewinner des Abends: Die Serien "Babylon Berlin" und "4 Blocks", die beide mehrfach triumphieren.

"4 Blocks" jagt "Babylon Berlin"

Schon bei der Nominierung hatte die Jury von einem "Jahr der starken Serien" gesprochen - das Genre wird seit geraumer Zeit gehypt. Die von der ARD gemeinsam mit dem Abo-Anbieter Sky produzierte historische Krimiserie "Babylon Berlin" gewinnt vier Auszeichnungen - unter anderem als "Beste Drama-Serie".

"4 Blocks" (TNT Serie), eine Produktion, die sich um eine arabische Großfamilie in Berlin-Neukölln dreht, ist ihr aber mit drei Preisen ganz dicht auf den Fersen. Sie gewinnt sogar in den zentralen Kategorien "Beste Regie" und "Bester Schauspieler". Der markige Mime Kida Khodr Ramadan widmet die Ehrung am Freitagabend unter Tränen seiner Familie.

Hier ein Überblick aller Gewinner:

  • Bester Fernsehfilm: "Eine unerhörte Frau" (ZDF)
  • Bester Mehrteiler: "Brüder" (ARD)
  • Beste Drama-Serie: "Babylon Berlin" (Sky/ARD)
  • Beste Comedy-Serie: "Magda macht das schon!" (RTL)
  • Beste Schauspielerin: Julia Jentsch ("Das Verschwinden")
  • Bester Schauspieler: Kida Khodr Ramadan ("4 Blocks")
  • Beste Regie: Marvin Kren ("4 Blocks")
  • Bestes Buch: Hans-Christian Schmid, Bernd Lange ("Das Verschwinden")
  • Beste Kamera: Frank Griebe, Bernd Fischer, Philipp Haberlandt ("Babylon Berlin")
  • Bester Schnitt: Jan Hille, Lars Jordan ("4 Blocks")
  • Beste Musik: Johnny Klimek, Tom Tykwer ("Babylon Berlin")
  • Beste Ausstattung: Pierre-Yves Gayraud, Uli Hanisch ("Babylon Berlin")
  • Beste Unterhaltung Primetime: "The Voice of Germany" (ProSieben/Sat.1)
  • Beste Moderation Unterhaltung: Michael Kessler ("Kessler ist... Wolfgang Bosbach")
  • Beste Unterhaltung Late Night: "LUKE! Die Woche und ich" (Sat.1)
  • Beste Comedy: "extra 3" (ARD/NDR)
  • Bestes Factual Entertainment: "Kitchen Impossible" (Vox)
  • Beste gestalterische Leistung Non-Fiktion: Mark Achterberg ("Let's Dance", "Germany's next Topmodel - Das Finale")
  • Beste Information: "Endlich Klartext! - Der große RTL-II-Politiker-Check" (RTL II)
  • Beste Moderation Information: Marietta Slomka ("heute-journal")
  • Bestes Infotainment: "Terra X: Der große Anfang - 500 Jahre Reformation" (ZDF)
  • Beste Dokumentation/Reportage: "Nervöse Republik - Ein Jahr Deutschland" (ARD)
  • Beste Sportsendung: Boris Becker, Matthias Stach (US Open, Eurosport)
  • Förderpreise: Louis Klamroth ("Klamroths Konter", n-tv), Fabian Köster ("heute-show", ZDF)
  • Ehrenpreis: Thomas Gottschalk

Moderiert wurde die Verleihung in Köln von Barbara Schöneberger. Sie spielte bissig auf die wechselhafte Geschichte der Gala an: "Im letzten Jahr waren wir in einer Mehrzweckhalle in Düsseldorf. Und in diesem Jahr sind wir in einer Lagerhalle in Köln." Zur Eröffnung tanzte Schöneberger im Stile von "Babylon Berlin" und sang: "Ganz ohne Quotendruck, dafür mit viel Schluckschluck."

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Wieder keine TV-Ausstrahlung

Ohne Quotendruck - das stimmte. Denn die Show wurde abermals nicht im Fernsehen übertragen. Seit 1999 wird die Auszeichnung von den großen TV-Anbietern - Stifter sind die Intendanten und Geschäftsführer von ARD, ZDF, RTL und Sat.1 - vergeben. 2015 kam es aber zur Zäsur. Die Verleihung fiel aus, weil man sich auf einen neuen Modus einigen wollten. Der Preis war zuvor stark in die Kritik geraten, da die Einschaltquoten der TV-Übertragung immer weiter sanken und die Kategorien von Jahr zu Jahr immer wieder wechselten.

2016 kehrte die Verleihung in neuer Aufmachung und mit weniger Aufwand in Düsseldorf zurück, wurde aber nicht im Fernsehen übertragen. Im vergangenen Jahr gab es einen Zusammenschnitt. 2018 kehrte man nun wieder komplett zum Format eines sogenannten Branchentreffs zurück.

Diskussionen und Boykottaufrufe

Die ausbleibende TV-Präsenz war daher gar nicht mehr so ein großes Thema - man hat sich daran gewöhnt. Für den Gesprächsstoff bei der Gala sorgten die Drehbuchschreiber. Sie hatten sich durch den Verband Deutscher Drehbuchautoren (VDD) irritiert gezeigt, dass sie in einigen Kategorien nur als "Gäste" und nicht als "Nominierte" zu der Gala eingeladen wurden, obwohl sie an den nominierten Filmen und Serien maßgeblich mitgearbeitet hatten. Die Diskussion eskalierte bis hin zu Boykottaufrufen.

Die Stifter des Fernsehpreises gingen daraufhin auf die Autoren zu. In den Kategorien "Bester Fernsehfilm" und "Bester Mehrteiler", in denen bislang nur Produzenten, Regisseure und Redakteure stellvertretend für das Team nominiert wurden, wurden die Regeln angepasst - und auch die Autoren mitnominiert. Auch in allen anderen fiktionalen Kategorien waren sie nun dabei.

In Köln bekräftigten sie allerdings ihre Kritik der mangelnden Wertschätzung. Deutsche Sender wollten stark erzählte Serien wie bei Netflix, sagte VDD-Vorstand Christian Lex. "Aber sie verstehen nicht, dass das eine ganz andere Struktur erfordert."

Quellen und weiterführende Informationen:
- dpa
- Offizieller Auftritt Deutscher Fernsehpreis

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