"Politischer Stoff, der einem auf den Nägeln brennt" Darum spielt "Boot"-Star Jürgen Prochnow im Kieler "Tatort" mit
Er lebt seit vielen Jahren in Los Angeles, spielte in US-Kinofilmen wie "Der Da Vinci Code" und der Erfolgsserie "24" mit. Für den "Tatort" ist Jürgen Prochnow in seine alte Heimat Deutschland zurückgekehrt. Im NDR-Interview verrät der 75-Jährige, was ihn dazu bewogen hat.
In "Borowski und das verlorene Mädchen" spielt Prochnow einen hoch dotierten Staatsschützer, der Klaus Borowski (Axel Milberg) und Sarah Brandt (Sibel Kekilli) in die Ermittlungen hinein pfuscht. Die beiden untersuchen den Mord an einer Schülerin. Verdächtigt wird eine 17-Jährige, die zum Islam konvertiert ist und ihren Ausstieg in den Dschihad zu planen scheint.
"Dass ein 'Tatort' eine solche Geschichte verarbeitet, halte ich für außerordentlich"
Es gibt mehrere Gründe, die Jürgen Prochnow dazu gebracht haben, in "Borowski und das verlorene Mädchen" mitzuwirken, so der NDR: "Ich fand das Drehbuch spannend, weil es einen aktuellen politischen Stoff aufgreift, der einem auf den Nägeln brennt. Dass ein 'Tatort' eine solche Geschichte verarbeitet, halte ich für außerordentlich."
"In den letzten Jahren ist immer mehr publik geworden, was sich der deutsche Verfassungsschutz in der Vergangenheit alles geleistet hat. Dessen Anfänge habe ich noch miterlebt, ich bin ja in der Adenauerzeit aufgewachsen. Die Aufklärung darüber ist auch ein Verdienst des deutschen Kinos und solcher ausgezeichneten Filme wie 'Fritz Bauer'."
"Axel Milberg ist ein wunderbarer Schauspieler"
Außerdem kennt Prochnow Axel Milberg von früher: "Er ist ein wunderbarer Schauspieler. Es ist immer schön zu wissen, wenn da jemand ist, mit dem man gut zusammenarbeiten kann", erklärt er.
"Tatort" heute lohnt sich
Der "Tatort" heute lohnt sich in vielerlei Hinsicht: Mit Jürgen Prochnow ist ein prominenter Gaststar am Start. Die Story um eine junge Frau auf dem Weg in den Dschihad ist hochaktuell, und die Hauptdarstellerin Mala Emde spielt diese Figur sehr eindringlich und intensiv. Regisseur Raymond Ley ("Oh Boy") und Kameramann Philipp Kirsamer liefern kinoreife Bilder. Was will das "Tatort"-Herz mehr?