Kommentar zum "Jenke Experiment" Drogenexperimente vor laufender Kamera
LSD, Speed, Ecstasy:
Böse gesagt, könnte man meinen, dass sich hier ein Reporter auf Kosten von RTL mal schön die Birne wegballert und dabei filmen lässt. Und mit dem Ergebnis befriedigt der Sender den Voyeurismus seiner Zuschauer. Rausch für den einen, Quote für den anderen.
"So extrem wie nie zuvor"
Diesen Eindruck vermittelt die reißerische Sendung, die zeigt, dass es hier nur um Einschaltquoten geht. Mit den Worten "riskant" und "intensiv" schmeißt man nur so um sich. Aufklärung wird dem Zuschauer gar nicht erst versprochen. Stattdessen heißt es: "So extrem wie nie zuvor."
Fakt ist, dass die Wirkung all dieser Drogen hinlänglich bekannt und erforscht ist. Es braucht keinen Jenke und kein RTL, um das zur besten Sendezeit zu präsentieren. Keine Bilder des auf Ecstasy und Speed tanzenden Reporters. Und auch keine platten Fazits wie "Drogen sind die Hölle".
Besuch in Suchtklinik nur als Alibi
Zwar besucht Jenke auch eine Suchtklinik, doch zwischen all seinen eigenen Trips wirkt das nur wie eine Alibiveranstaltung. Die Aufklärungsarbeit und der Informationsgehalt der Sendung bieten nicht mehr als eine Infobroschüre der örtlichen Suchtberatung. Ob das dann aber Menschen vor Drogen zurückschrecken lässt, darf bezweifelt werden.
Doch wenn der Fokus auf den bunten Bildern und Schilderungen des LSD- oder Ecstasy-Rausches des RTL-Reporters liegt, hat dieses "Jenke Experiment" keine Berechtigung. Einziges Ziel ist es, mit Drogen Quote zu machen.