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Vorab-Kritik zu "Tatort: LU": "Tatort" heute ist nur Durchschnitt


Als Ex-Bordellbesitzerin
"Tatort"-Comeback für Ingrid van Bergen

t-online, CK

Aktualisiert am 13.12.2015Lesedauer: 2 Min.
Ingrid van Bergen als ehemalige Bordellbesitzerin Charlotte neben "Tatort"-Kommissarin Lena Odenthal (Ulrike Folkerts).Vergrößern des Bildes
Ingrid van Bergen als ehemalige Bordellbesitzerin Charlotte neben "Tatort"-Kommissarin Lena Odenthal (Ulrike Folkerts). (Quelle: SWR/Alexander Kluge)
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Diese Frau ist unermüdlich: 84 Jahre alt ist Ingrid van Bergen inzwischen. Doch an ein ruhiges Rentnerleben denkt die Ex-Dschungelkönigin noch lange nicht. Erst im August nahm sie am Sommer-Dschungelcamp teil, auch in der kurzlebigen Sat.1-Soap "Mila" spielte sie mit. Zum Jahresende ist sie nun auch noch im "Tatort" zu sehen.

In der Ludwigshafener Episode "LU" (13. Dezember, ARD, 20.15 Uhr) ist van Bergen als einstige Bordellbesitzerin mit Kontakten zur Unterwelt zu sehen. Es ist der insgesamt dritte "Tatort"-Auftritt der Schauspielerin - und der zweite in einem Ludwigshafener Krimi nach "Schlaflose Nächte" im Jahr 1996. Nun, fast zwei Jahrzehnte später, wagt sie sich nochmal an der Seite von Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) vor die "Tatort"-Kameras.

Rolle auf den Leib geschnitten

Die Rolle der kauzigen Ex-Puffmutter Charlotte scheint van Bergen dabei fast auf den Leib geschnitten. Die ist keine vornehme alte Dame, sondern eine gestandene Frau, die frei Schnauze spricht, sich zu wehren weiß und der es piepegal ist, was die Leute von ihr denken - ähnlich wie van Bergen selbst.

So ist es zwar durchaus amüsant, ihr in dieser Rolle zuzusehen. Doch irgendwie passte die reife Blondine besser in den RTL-Dschungel als in die "Tatort"-Kulisse. Das wird vor allem neben der Schauspielleistung von Jürgen Vogel deutlich, der im neuen "Tatort" ebenfalls als Gaststar auftritt und den Ex-Geldeintreiber Lu spielt.

"Tatort" ist Durchschnitt

Vogel ist es auch, der in diesem sonst ziemlich mittelmäßigen "Tatort" glänzt. Der Fall um den Mord an einem osteuropäischen Killer ist ziemlich lahm, der Bösewicht von Anfang an vorhersehbar und auch die ständigen Zickereien zwischen Lena und ihrer jungen Kollegin Johanna Stern (Lisa Bitter) sind eher nervig bis peinlich als unterhaltsam.

Vogel als Lu jedoch sticht aus dem Ensemble heraus: Er ist in seiner Rolle charismatisch und mysteriös, knallhart und soft zugleich. Problemlos verdreht er Lena den Kopf - und ein wenig auch dem Zuschauer. Trotzdem gilt wie so oft bei Odenthal-Fällen: "Tatort: LU" ist durchschnittlich-solide Krimikost - mehr aber auch nicht.

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