"Charité" Sönke Wortmann dreht historische Krankenhausserie für ARD

Von der "Schwarzwaldklinik" bis zum "Bergdoktor": Arztserien in allen Variationen gehören zu den beliebtesten Formaten im deutschen TV. Eines gab es hierzulande allerdings noch nie: eine historische Krankenhausserie. Das wird die ARD mit "Charité" nun ändern.
Die Serie unter der Regie von Sönke Wortmann ("Deutschland. Ein Sommermärchen") spielt im Berlin des Jahres 1888, einer Epoche bahnbrechender medizinischer Forschung und enormer gesellschaftlicher Umwälzungen. Die Charité ist auf dem Weg, das berühmteste Krankenhaus der Welt zu werden. Bis zu 4000 Patienten werden hier jährlich versorgt, die neben zahlreichen, durch die boomende Industrialisierung bedingten Verletzungen vor allem unter Infektionskrankheiten wie Tuberkulose, Diphtherie, Typhus und Cholera oder unter Geschlechtskrankheiten wie der Syphilis leiden.
Eine Frau geht ihren Weg in der Medizin
Und darum geht es in "Charité" genau: Die mittellose Ida (Alicia von Rittberg) wird operiert und muss anschließend als Hilfswärterin unter dem bigotten Regiment der Diakonissenoberin Martha (Ramona Kunze-Libnow) ihre Behandlungskosten abarbeiten. Dabei entdeckt sie ihre große Leidenschaft für die Medizin. In einer Zeit, in der Frauen kaum ein Recht auf höhere Bildung hatten, geht sie unbeirrbar ihren Weg.
Dabei trifft Ida auf herausragende Mediziner wie Rudolf Virchow (Ernst Stötzner) und die späteren Nobelpreisträger Robert Koch (Justus von Dohnány), Emil von Behring (Matthias Koeberlin) und Paul Ehrlich (Christoph Bach), die mit ihrer Forschung Medizingeschichte schreiben.
Ausstrahlung erst 2017
Die Dreharbeiten zu "Charité" haben vergangene Woche in Prag und Umgebung begonnen und sollen noch bis Februar 2016 andauern. Bis zur Ausstrahlung der Serie müssen sich die Zuschauer allerdings noch etwas gedulden: Erst 2017 sollen die sechs 45-minütigen Folgen im TV zu sehen sein.