Armin Rohde rockt den Krimi Der "Tatort"-Allzweckschurke schlägt wieder zu
Armin Rohde erneut in Bestform: Nach seinem hochgelobten Auftritt als gewalttätiger Ex-Cop im hat der Schauspieler auch in der neuesten Folge des Kölner Teams als Bösewicht brilliert. Als brutaler Ex-Knacki, der alles und jeden um sich herum tyrannisiert und seine Spuren stets gut zu verwischen weiß, hielt er die Ermittler Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Schenk (Dietmar Bär) bis zum Ende des Krimis auf Trab.
Der Mord an einem Kneipenbesitzer, ein brillant inszeniertes Familien-Drama und ein uraltes Verbrechen, das mit dem aktuellen Fall zusammenhängt. Im Krimi "Dicker als Wasser" müssen die "Tatort"-Spürnasen den Mord an einem Club-Besitzer aufklären. Schnell gerät der junge Erik Trimborn (Ludwig Trepte) unter Verdacht, dem der Getötete seine Freundin Laura (Alive Dwyer) ausgespannt hatte.
Ebenfalls verdächtig: Eriks Vater Ralf Trimborn (Armin Rohde), der auf ein ellenlanges Vorstrafenregister zurückblickt, noch bis vor kurzem wegen Totschlags im Gefängnis saß und als furchteinflößender Schuldeneintreiber bis dato keine Wandlung erkennen lässt. Hat er sich - stellvertretend für seinen Sohn - an dem Kneipenbesitzer gerächt?
Verquickung mit Mord anno dazumal
Als sich dann noch herausstellt, dass der alte Trimborn nach dem vermeintlichen Unfalltod seiner Frau vor 13 Jahren eine halbe Million Euro aus einer getürkten Lebensversicherung kassierte, wittern die Cops ein weiteres Verbrechen und Trimborn gerät immer mehr in ihren Fokus. Erschwerend kommt allerdings hinzu, dass zwischen Ballauf und Schenk nicht immer Einigkeit darüber herrscht, in welchem der beiden Fälle sie nun zuerst ermitteln sollen.
Derweil macht der klamme Trimborn seinen Sohn mit Gewaltandrohungen und Sprüchen wie "Blut ist dicker als Wasser" gefügig und spannt ihn sogar für den Überfall auf einen Geldtransporter ein. Als der Spross aber erfährt, dass der eigene Vater hinter dem Tod seiner Mutter steckt, wendet sich das Blatt gegen den Gangster, bis es beim gemeinsamen Raubzug zum Showdown kommt.
Vielschichtig und durchaus vertrackt
Die Handlung schlüssig in Szene gesetzt, war der Krimi wegen der persönlichen Verwerfungen der zahlreichen Haupt- und Nebencharaktere und der Verknüpfung mit einer älteren Straftat durchaus vielschichtig. Und das, obwohl die Auflösung des Kriminalfalls spätestens ab der Mitte des Films recht vorhersehbar war. Das schmälert den guten Gesamteindruck dieses "Tatorts" aber nicht.
Auch der neue Assistent der Kölner Cops, Tobias Reisser (Patrick Abozen), machte seien Sache gut. Lediglich mit Schenk, der nach einer verpatzten Festnahme etwas aufgerieben durch den Krimi wandelte, hatte er anfangs so seine Probleme.
Ansonsten wurde der Krimi klar von einem dominiert: "Tatort"-Allzweckschurke Rohde. Der beeindruckte vor allem im Zusammenspiel mit Jung-Darsteller Trepte ("Unsere Mütter, unsere Väter"), und zwar durch das nervenaufreibende Vater-Sohn-Drama, das die beiden ablieferten.
Zu verdanken war dies aber auch der gelungenen Inszenierung des 15-fachen "Tatort"-Regisseurs Kaspar Heidelbach, der schon den ersten Köln-Krimi mit Ballauf und Schenk von 1997 realisierte und der mit dem Münsteraner Krimi "Summ, Summ, Summ" (2013) für einen den erfolgreichsten "Tatorte" aller Zeiten verantwortlich zeichnete.