Cooler Macho-Cop "Game of Thrones"-Star Tom Wlaschiha spielt im "Tatort" mit
Wenn Sie an diesem Sonntag den Kieler "Tatort" einschalten, dürfte Ihnen ein Gesicht bekannt vorkommen: Tom Wlaschiha, der zurzeit in der US-Kultserie "Game of Thrones" als wortkarger Killer Jaqen H'ghar unterwegs ist, spielt in "Borowski und die Kinder von Gaarden" einen zwielichtigen Revier-Bullen, dem es beinahe gelingt, Sarah Brandt (Sibel Kekilli) um den Finger zu wickeln. Klaus Borowski (Axel Milberg) allerdings kann ihn vom ersten Moment an nicht leiden.
Tom Wlaschiha wohnt in Berlin Kreuzberg. Wenn er mit der U-Bahn fährt oder im Supermarkt in der Schlange steht, wird er schon mal als Jaquen H'ghar begrüßt. Die mysteriöse Rolle aus der Fantasy-Serie hat inzwischen eine eigene Fangemeinde. "Das ist schon eine einmalige Figur - es ist ein Auftragskiller, der ein Sympathieträger ist", sagt der Deutsche, der es mit der Rolle zu internationaler Bekanntheit gebracht hat. Im Kieler "Tatort" trifft Wlaschiha nun auf seine ehemalige "Game of Thrones"-Kollegin Sibel Kekilli, die 2014 nach vier Jahren aus der Reihe ausstieg.
Als cooler Cop im "Tatort"
Der 41-Jährige spielt in dem Krimi den Polizisten Thorsten Rausch, der mit Borowski und Brandt den Mord an dem alten, stadtbekannten Pädophilen Onno Steinhaus untersucht. Mit Fliegerbrille und Macho-Charme erinnert er an legendäre Film-Cops wie Mel Gibson ("Lethal Weapon"). Allerdings hält er wichtige Informationen zurück und sein Verhalten scheint in vielerlei Hinsicht moralisch fragwürdig. Er bedient er sich sexuell in seinem Revier und lässt es zu, dass die Kinder bei Steinhaus ein- und ausgehen. Und nimmt damit die Möglichkeit in Kauf, dass dieser sich wieder an einem der Jungen vergreift.
Läuft da was zwischen ihm und Sarah Brandt?
Sarah Brandt und Thorsten Rausch sind Tür an Tür aufgewachsen, und sie war mit seinem besten Freund "Knacki" befreundet. Dadurch fühlt sie sich Rausch verbunden. Außerdem spürt sie intuitiv, dass er etwas verbirgt. Und dass er verhindern will, dass die wahren Hintergründe des Mordes ans Licht kommen.
Hervorragende Kinder-Darsteller
Abgesehen von dem prominenten Gaststar ist "Borowski und die Kinder von Gaarden" ein sehenswertes Sozialdrama im Krimigewand, das vor allem durch seine überraschenden Wendungen überzeugt - und seine kindlichen Darsteller. Im Mittelpunkt dieses "Tatorts" stehen verwahrloste und vernachlässigte Kinder, die irgendwie versuchen, ihrer misslichen Lage zu entfliehen. Der Regisseur Florian Gärtner hat für den Film eine Handvoll Jungs aus Hamburg und Berlin gecastet, die alle das Leben auf der Straße kannten, und daher die desillusionierte Kinder-Gang sehr überzeugend verkörpern.
Spannend wird es erst am Schluss
Einschalten lohnt sich also, wobei man etwas Geduld mitbringen muss. Richtig spannend wird der Film nämlich erst im letzten Drittel. Und an legendäre Kieler "Tatort"-Highlights wie "Borowski und der coole Hund" oder "Borowski und der stille Gast" kommt dieser Krimi leider nicht heran.
