Das gab es noch nie Jauch bricht langjähriges Prinzip – Schöneberger reagiert
Das kommt einer kleinen Günther-Jauch-Revolution gleich. Der Moderator ist für seine reservierte Haltung bekannt – und bricht nun mit einem seiner Prinzipien.
Vom "Sie" zum "Du": Barbara Schöneberger und Günther Jauch haben in der 1000. "NDR Talk Show" auf Brüderschaft getrunken. "Ich werde am häufigsten gefragt, wenn ich auf meinen Job angesprochen werde, siezt Du den Herrn Jauch wirklich?", holte Schöneberger am Freitagabend aus. "Ich kam nie auf die Idee, Sie zu duzen. Jetzt ist mir aufgefallen, dass es in Ihrem Umfeld wirklich sehr wenig Leute gibt, die Sie duzen ..."
"Das Du ist ein privater Vertrauensbeweis, es bedeutet etwas"
Tatsächlich ist es bekannt, dass Günther Jauch ein Verfechter des Siezens ist. Der 67-Jährige erklärte das bereits in der Vergangenheit so: "Wenn Sie jeden zu schnell duzen, berauben Sie sich vieler Differenzierungsmöglichkeiten. Es ist ebenso praktisch wie angenehm, wenn man beim Sie bleiben kann. Das Du ist ein privater Vertrauensbeweis, es bedeutet etwas. Als wir hier in der Firma begannen, waren alle per Du, auch mit dem damaligen Chef. Als ich ans Ruder kam, habe ich alle neuen Angestellten chronisch gesiezt. Stört keinen."
Dennoch reagierte Jauch nun auf Schönebergers Vorstoß – wenn auch zunächst abwartend. "Spüre ich da ein Restbedürfnis bei Ihnen?" Schließlich lenkte der Moderator ein, sagte den Satz: "Barbara, ja, ich will." Den Jauch-Worten aus der Vergangenheit folgend also ein "privater Vertrauensbeweis" für seine Kollegin.
Mit Sekt stießen beide an und zelebrierten den ritualisierten Übergang vom Siezen zum Duzen mittels des Trinkens. Bei RTL moderieren Schöneberger und Jauch zusammen mit Thomas Gottschalk seit Jahren die Spielshow "Denn sie wissen nicht, was passiert!".
"Ich weiß nicht, ob ich es durchhalte auf Dauer", sagte Schöneberger nach dem Anstoßen. "Ich hab mich so dran gewöhnt und es war immer so Talk of town, dass ich dich sieze", sagte sie mit einem kleinen Versprecher. "Es geht mir noch etwas schwer über die Lippen, aber wir kriegen das hin." Talkshow-Gast Ina Müller warf aus der Runde ein: "Herr Jauch ist aber auch schöner als Günther." Ihrer Meinung nach mache "Herr Jauch" ein bisschen mehr her.
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Jauch erklärte daraufhin: "Ich bin nach einem in Russland gefallenen Onkel benannt worden." Günther sei in den Zwanzigerjahren der häufigste Männervorname in Deutschland gewesen – noch vor Heinz. Ihm falle aber auch auf: Es gebe keinen Günther mehr. Müller fragte daraufhin die ebenfalls in der Runde sitzende schwangere Carolin Kebekus, ob es möglich sei, dass sie ihr Kind "Günther" nenne. Kebekus sagte nur: "Es ist noch alles offen."
Die Live-Jubiläumssendung zur 1000. Ausgabe der "NDR Talk Show" war am Freitagabend ab 22 Uhr zu sehen. Mit ihrem Kollegen Hubertus Meyer-Burckhardt hatte Schöneberger dabei eine halbe Stunde länger als üblich Zeit für die Talk-Gäste, zu denen neben Jauch, Müller und Kebekus auch Florian David Fitz, Christoph Maria Herbst, Tim Mälzer und Mario Barth gehörten.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa