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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Guido Maria Kretschmer Royaler Zwist: "Glaube nicht, dass es je wieder sein wird, wie es war"
Die Sussexes und die Cambridges leben nicht nur auf unterschiedlichen Kontinenten, sondern sprichwörtlich in unterschiedlichen Welten. Die aus dem Königshaus ausgeschiedenen Harry und Meghan haben es dabei nicht unbedingt einfacher, wie Guido Maria Kretschmer erklärt.
Fans kennen Guido Maria Kretschmer nicht nur durch die Vox-Sendung "Shopping Queen" oder durch seine Arbeit als Modedesigner, auch als Royalexperte tritt der 56-Jährige immer wieder in Erscheinung. Für t-online blickt er auf die unterschiedlichen Lebenswege von Prinz William und seinem jüngeren Bruder Prinz Harry sowie deren Frauen Herzogin Kate und Herzogin Meghan. Außerdem erklärt er, wie es um eine Versöhnung innerhalb des britischen Königshauses steht.
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"Sie waren etwas freier"
Guido Maria Kretschmer betont, dass Harry und Meghan "natürlich eine völlig andere Ausgabe eines jungen Paares" sind als William und Kate. Immerhin werde auch ganz anderes von ihnen erwartet. "Meghan und Harry waren auch etwas freier, weshalb sie dem Ganzen auch den Rücken kehren konnten", so der Designer, der auch als Moderator tätig ist. Damit zeigt er noch einmal die unterschiedlich vorbestimmten Schicksale der Paare auf: Prinz William wird einmal König werden, mit Kate an seiner Seite, diese Rolle war für Harry und seine Partnerin niemals vorgesehen.
"Bei den Sussexes muss man sagen, dass es vielleicht nicht so viel Raum für Individualität gibt und wenn man in England lebt und diesen Job machen will, dann ist das etwas anderes als in Amerika zu sein und mit Oprah Interviews zu führen", so Kretschmer. "Das ist eigentlich nicht vorgesehen in dieser Welt – vielleicht gehören Meghan und Harry auch einfach nicht in diese Welt", rätselt Kretschmer. Er erklärt schließlich: "Sie haben auf jeden Fall den schwierigeren Part in diesem Gefüge."
"Sie werden jetzt an kurzer Leine gehalten"
Genauso wenig wie die Cambridges und die Sussexes kann man auch die Wessexes mit den Sussexes vergleichen, erklärt Guido Maria Kretschmer – auch wenn Gräfin Sophie und Prinz Edward durch den Weggang von Harry und Meghan mehr und mehr Aufgaben für das Königshaus übernehmen: "Ich glaube, dass Edward auch ein anderes Leben geplant hatte, außer Heiraten und Kinder zu haben. Er war ja sehr aktiv in der Kunst- und Theaterszene", erzählt der Designer und fügt hinzu: "Sie werden jetzt an kurzer Leine gehalten."
Obwohl die beiden und auch andere Mitglieder der Royal Family mehr Termine wahrnehmen und präsenter sind, so fehlen Meghan und Harry. Doch sie sind raus, ein für alle mal, das haben sie Anfang 2021 bestätigt. Diese Klarheit herrscht also bereits innerhalb des britischen Königshauses. Doch eines steht noch an: eine Versöhnung der USA-Auswanderer mit Prinz Charles und Prinz William.
"Es gab einen Sprung in der Beziehung"
Dass es eine Aussprache innerhalb der Royal Family bedarf, da ist sich Guido Maria Kretschmer sicher. Doch er betont auch: "Ich glaube nicht, dass es jemals wieder so sein wird, wie es war – es gab einen Sprung in der Beziehung". Dieser Bruch, der schon lange vor dem Anfang März ausgestrahlten Interviews, entstand, habe Harry und Meghan die Möglichkeit genommen, "das Amt so zu führen, wie es gedacht war".
Nach ihrem Ausscheiden aus dem britischen Königshaus, dem sogenannten "Megxit" haben die beiden "das Ganze etwas modifiziert und die falschen Sachen gesagt und haben mit Vorwürfen gespielt, die vielleicht nicht alle haltbar waren". Hier spielt Kretschmer nun auf das TV-Interview an, das die Sussexes der US-Talkmasterin Oprah Winfrey gegeben haben. Harry und Meghan erhoben darin viele Vorwürfe gegen die Königsfamilie. Guido Maria Kretschmer betont: "Wir werden sehen, wie sich alles entwickelt, aber für eine richtige Versöhnung braucht es sicher auch ein wenig Zeit."
- Interview mit Guido Maria Kretschmer
- eigene Recherchen